Pulheimer BachBlaue Steine weisen auf unterirdisches Gewässer hin
Pulheim – Noch ist nicht klar, ob der Marktplatz umgestaltet wird. Ein Baumgutachter hatte zwar zuletzt nach einem Ortstermin angeregt, ein Gesamtkonzept zu erstellen.
Gemeinsam mit dem Baumexperten hatten sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Vertreter von SPD, Grünen, FDP und dem Bürgerverein (BVP) vor Ort getroffen, um den amerikanischen Amberbaum, der nahe dem alten Rathaus in einem der gemauerten Hochbeete steht, zu begutachten.
Nach Ansicht des Fachmanns ist er wohl nicht mehr zu retten. Auch für die anderen Bäume sieht es nicht gut aus. Da der Experte die gemauerten Hochbeete für gänzlich ungeeignet hält, hatte er empfohlen, ein Gesamtkonzept zu erarbeiten und den Marktplatz anders zu bepflanzen. Einen ähnlichen Vorschlag hatte der Bürgerverein im März gemacht.
Bachverlauf auf dem Pulheimer Marktplatz sichtbar machen
Bevor sich der Umweltausschuss im Herbst mit dem Thema beschäftigt, wartet Horst Engel mit einem Vorschlag auf. „Wenn die gemauerten Pflanzinseln auf Marktplatz und Auf dem Driesch ersetzt werden sollen, weil das Mauer-Korsett das Wachstum der Bäume massiv behindert, dann könnte man im Rahmen der notwendigen Neugestaltung auch den historischen Verlauf des Pulheimer Bachs mit der bekannten blauen Linie wieder sichtbar machen“, schlägt der Vorsitzende des Bachverbandes vor.
Bei der blauen Linie handelt es sich um 20 mal 20 Zentimeter breite und zehn Zentimeter hohe blaue Betonsteine mit der weißen Doppellinie. Mitarbeiter des Bachverbandes hatten sie vor zehn Jahren in Bürgersteige und Plätze eingelassen.
Im Abstand von rund zehn Meter liegen sie in der Ortsmitte von Bergheim-Glessen, an der Martinstraße in Sinthern und nahe der Junkerburg in Geyen genau an den Stellen, wo das Gewässer in einem abgeschlossenen, also unterirdischen Betonkorsett fließt.
Pulheimer Bach floss einst ohne Betonkorsett
„Der Pulheimer Bach verlief seinerzeit noch offen vor dem historischen Rathaus. In historischen Plänen ist dies dargestellt.“ Seit seiner Verlegung oder Verrohrung unterquere der Bach heute, von der Johannissstraße kommend, die Venloer Straße in Richtung Heinrichstraße und Im Büngertchen.
Die Idee, den Pulheimer Bach wieder in das Bewusstsein der Menschen zu bringen, sei vor Jahren aufgekommen, erklärte Engel. Auf mehreren Exkursionen im Bundesgebiet habe er sich von Beispielen inspirieren lassen.
In Wilhelmshaven habe er eine blaue Linie aus durchgefärbten Pflastersteinen gefunden. „Daraus ist die blaue Linie aus blau durchgefärbten Pflastersteinen mit weißer Doppelwelle entstanden.“
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Die Pulheimer Firma Kann-Beton hatte die Steine für das Projekt gefertigt. „Auch nach zehn Jahren mussten wir keinen einzigen Stein austauschen“, freute sich Horst Engel.