Süßes für FC-FansLuis aus Pulheim hat sein Kinderzimmer zu einem Büdchen verwandelt
Luis macht die Fensterbank seines Kinderzimmerfensters zur Ladentheke.
Copyright: Kathrin Höhne
Pulheim – Luis ist zwölf Jahre alt, hat dunkle Haare und trägt eine blaue Brille. Wenn ihm Dinge gefallen, lacht er fröhlich. Insofern unterscheidet er sich nicht viel von Gleichaltrigen.Aber er ist wohl der einzige Junge in der Region mit einem ungewöhnlichen Hobby, das ihm bereits seit drei Jahren Spaß macht. Er mag es, anderen mit kleinen Naschereien eine Freude zu machen. Dafür verwandelt er einmal in der Woche an einem Nachmittag sein Kinderzimmer in einen kleinen Kiosk.
Die Fensterbank seines Zimmers wird dann zur Ladentheke. Die meisten Interessenten kennt Luis inzwischen persönlich. Er schickt ihnen eine Mail oder Textnachricht auf ihr Mobiltelefon, wann er sein Fenster öffnet. Dabei kosten die Süßigkeiten nichts, aber es gibt Trinkgeld.
Von seinem Taschengeld hat Luis sein Pulheimer Büdchen eingerichtet
Zunächst hatte Luis seine Nachbarschaft mit selbst gemachtem Popcorn oder Knusperschokolade aus einem Bauchladen erfreut. In der Pandemiezeit hat er auch Bestellungen entgegengenommen und sie anschließend vor die Tür gelegt.
Luis macht die Fensterbank seines Kinderzimmerfensters zur Ladentheke.
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Inzwischen hat er herausgefunden, dass Frauen eher auf Schokolade stehen und Männer Nüsse und Chips bevorzugen. Von einer Nachbarin inspiriert kam Luis auf die Idee, „ein eigenes Büdchen“ herzurichten. Die Ausstattung hat er mit seinem Taschengeld bezahlt.
Und so stehen immer wieder, wenn Luis sein Büdchen öffnet, Bonbons in Gläsern und Süßigkeiten wie Schokolade, Kaubonbons, Chips und Popcorn in selbst gestalteten Kisten bereit. In einem Karton liegen blaue Tütchen, deren Inhalt nicht erkennbar ist. „Das sind meine Wundertüten, und ich verrate nicht, was drin ist. Das soll ja schließlich eine Überraschung sein“, sagt der junge Kaufmann.
Überraschungstüten in Rot-Weiß für FC-Fans
Und jetzt, wo gerade die Fußballbundesliga-Saison beendet ist, hat der Zwölfjährige für Fußballfans eine spezielle 1.-FC-Köln-Tüte mit verschiedenen Süßigkeiten in sein Sortiment aufgenommen. Dafür gibt es auch allen Grund. Schließlich hat der FC nicht nur einen guten Tabellenplatz erreicht, sondern spielt nach Jahren auch wieder einmal in der internationalen Klasse.
Für FC-Fans gibt es eine besondere Tüte.
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Die Tüte ist natürlich in den Farben Rot und Weiß gehalten, Brause sorgt für prickelnden Geschmack auf der Zunge, und der Geißbock-Becher sowie FC-Sticker dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Zu Luis’ Angebot gehören ebenso ein Flummi- und ein Kaugummiautomat sowie ein Zeitungsständer. „Neu ist der Bienenfutterautomat“, berichtet er. Wer hier zieht, erhält eine Kapsel gefüllt mit Blumensamen. „Das hat mir gefallen“, sagt der Junge.
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Wenn es warm ist, hat Luis für seine Gäste auch Eis parat. Das bestellte sich jüngst auch Wilhelm Weyermann aus der Nachbarschaft, als er mit seinem Hund vorbeispazierte. „Und wenn wir in den Urlaub fahren, dann holen wir uns immer am Büdchen einige Nusstüten“, berichtet er.
Auch seinen Lieferservice, der besonders zu Quarantänezeiten während der Pandemie von einigen Kunden gefragt war, setzt Luis weiter fort. Über die wachsende Selbstständigkeit ihres Sohnes freuen sich seine Eltern. „Das ist schon sein Revier, in dem er allein agiert“, sagt seine Mutter.