Die Männer waren laut dem Urteil mit zwei weiteren bis heute flüchtigen Mittätern gezielt aus Osnabrück angereist, um den Senior in seinem Haus zu überfallen.
„Die Tat war ein Albtraum“Rentner in Pulheim getötet – lange Haftstrafen für Täter
![Auf dem Foto ist der Eingang zum Landgericht Köln zu sehen.](https://static.ksta.de/__images/2022/12/15/ce4d6f30-2152-45f6-afff-b1327b01efa7.jpeg?q=75&q=70&rect=0,236,2016,1134&w=2000&h=1500&fm=jpeg&s=a4b1204fc3e6547a195ba3c5c8a3c317)
Das Landgericht in Köln.
Copyright: Wolfram Kämpf
Im Prozess um einen brutalen Raub im September 2023 auf einen Senior (85) in Pulheim hat das Landgericht Köln am Dienstag (18. Juni) zwei Angeklagte (20 und 21) jeweils wegen Raubes mit Todesfolge schuldig gesprochen. Der 21-Jährige wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt, der 20-Jährige zu acht Jahren. Die Strafen ergingen jeweils nach Jugendstrafrecht. „Die Tat war ein Albtraum“, sagte der Vorsitzende der 4. Großen Strafkammer am Landgericht eingangs der Urteilsbegründung.
Die Männer waren laut dem Urteil mit zwei weiteren bis heute flüchtigen Mittätern gezielt aus Osnabrück angereist, um den Senior in seinem Haus zu überfallen. Hierzu hätten sie an der Tür geklingelt und nach dem Öffnen durch den 85-Jährigen sofort auf diesen mit Fäusten eingeschlagen. Bei ihrer Suche nach Bargeld und anderen Wertgegenständen fanden die Täter dann einen abgeschlossenen und in eine Wand verbauten Tresor.
Einer der Täter sei durchgedrehtund habe das Opfer erwürgt
Vermutlich sei das Opfer aus Panik nicht in der Lage gewesen, das Versteck für den Tresorschlüssel zu nennen. Daraufhin sei einer der „Täter durchgedreht“ und habe das Opfer erwürgt. Der 85-Jährige war laut dem rechtsmedizinischen gutachten in dem Prozess erstickt, weil aufgrund eines Nasenbeinbruchs die Nase verstopft und zeitgleich der Mund mit Panzertape zugeklebt gewesen sei.
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Den Tresor hatten die Täter nicht öffnen können. Das Gericht ging aber davon aus, dass von einem der Täter mindestens 50 Euro aus dem Portemonnaie des Opfers erbeutet wurden.
Der 20-Jährige war laut dem Urteil bei dem Überfall im Haus des Opfers und habe dort nach Beute gesucht. Der 21-Jährige habe derweil am Fluchtauto gewartet.