Pulheim-Brauweiler/Köln – Die Vorstellung, mit der Bahn von Weiden-West nach Brauweiler zu fahren, ist offenbar sehr verlockend.
Viele Bürger wünschen sich, dass die Kölner Stadtbahnlinie 1 so schnell wie möglich verlängert wird. Das zeigte Strach sehr deutlich bei einer Informationsrunde im Schulzentrum Brauweiler, an der mehr als hundert Bürger aus dem Abteiort, aber auch aus Dansweiler, Bergheim, Glessen und Köln teilnahmen.
Mit „einem Fingerschnippen“ wird sich ein solches Projekt allerdings nicht umsetzen lassen, so die Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker. Sie, ihr Stellvertreter Roland Schüler und der Brauweiler Stadtverordnete Hermann Schmitz waren zu dem Abend eingeladen. „Wir sprechen von einem Planungszeitraum bis 2030“, verriet Gunther Höhn, Leiter der Planungsabteilung der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB).
Inzwischen seien auf Bundes- und Landesebene die Weichen gestellt, in weitere Infrastrukturprojekte im Öffentlichen-Personennahverkehr (ÖPNV) zu investieren. „Die Finanzierung über das Jahr 2019 hinaus war lange ungewiss“, so Höhn. 2016 hätten Bund und Land beschlossen, die Finanzierung ab 2020 sicherzustellen. Ein erster wichtiger Schritt für die Verlängerung der Linie 1 ist gemacht: „Ideenskizzen für den ÖPNV-Bedarfsplan sind angemeldet“, teilte Höhn mit. Dazu zähle die von der Stadt Köln angemeldete Strecke Weiden-West – Widdersdorf.
Am Rande der Veranstaltung war zu erfahren, dass es auch die folgenden Varianten gibt: Eine Verlängerung der Linie 1 von Weiden-West nach Brauweiler und der Linie 4 von Bocklemünd über Widdersdorf nach Brauweiler sowie die Verlängerung von Brauweiler nach Glessen, Fliesteden und weiter nach Bergheim-Niederaußem. Es sei erklärter Wille, die Verbindung nach Brauweiler, „in einen prosperierenden Stadtteil“ zu forcieren, verriet Höhn. Ebenfalls für den Bedarfsplan angemeldet ist der Ausbau des Park- und Ride-Platzes in Weiden-West. „Wir sind zuversichtlich, dass es eine Förderung des Landes gibt“, so der Fachmann im Dienst der KVB.
Entscheidung im Laufe des Jahres
Im Laufe des Jahres wird das Land entscheiden, welche Projekte letztendlich in den ÖPNV-Bedarfsplan aufgenommen werden. Hat das Land grünes Licht gegeben und die Projekte sind finanziert, „dann kommen Sie und Ihre Nachbarn ins Spiel“, beschrieb Höhn. Komme es im Planstellungsverfahren zu Klagen, verzögerten sich die Projekte.
Derzeit arbeiten die Kölner Verkehrs-Betriebe an kleineren Projekten: „Wir denken darüber nach, das Stadtbahnangebot durch Nachtbusfahrten zu ergänzen, beispielsweise von Weiden-Zentrum nach Widdersdorf.“ Die KVB wären nicht unglücklich, wenn sich die Stadt Pulheim anhängen würde. „Wir brauchen eine Entscheidung bis zum Sommer“, erklärte Höhn.
