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Nach dem Tod der GründerinWalzwerkwelle in Pulheim hat wiedereröffnet

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Gymnastik im Wasser ist vor allem bei älteren Schwimmerinnen gefragt.

Pulheim – „Ich bin tatsächlich ins kalte Wasser gesprungen“, sagt Birgit Wendlandt und lacht. Die 38-Jährige kann es selbst kaum fassen. „Da muss ich wohl wahnsinnig gewesen sein“, stellt die Powerfrau fest. Mitten im Lockdown hatte sie letztes Jahr den mutigen Entschluss gefasst, das private Schwimmbad wieder mit Leben zu füllen.

Die Walzwerkwelle war acht Jahre lang Fitness- und Schwimmschule zugleich. Hunderte Kinder haben hier in familiärer Atmosphäre schwimmen gelernt, Senioren ihre Rückenmuskulatur gestärkt. Dann der Schock: Die Gründerin und Inhaberin der Walzwerkwelle, Anja Michaelsen, starb im August 2020 an Krebs. Zu der Trauer kam bei Birgit Wendlandt und den anderen Mitarbeiterinnen die Sorge um die Zukunft der Walzwerkwelle.

Birgit Wendlandt und ihr Ehemann Christian.

„Ich konnte nicht anders, ich wollte unbedingt Anjas Schwimmbad am Leben erhalten“, erklärt Birgit Wendlandt nachdrücklich. Anja Michaelsen sei für sie wie eine große Schwester gewesen, war die Nachbarin ihrer Eltern. Schon als Kind teilte sie ihre Leidenschaft für das kühle Nass, belegte bei ihr Aquafitness-Kurse in Frechen. Später wurde Birgit Wendlandt Physiotherapeutin und Aquafitness-Instruktorin und war auch in der Walzwerkwelle tätig. „Anja Michaelsen hat mich immer wieder ins kalte Wasser geworfen“, erinnert sie sich. „Und ich bin immer wieder aufgetaucht.“

So auch diesmal. Die Mutter von drei Kindern fand bei ihrem Plan, das Schwimmbad neu zu beleben, Unterstützung bei Ehemann Christian. Der Bankkaufmann wühlte sich gemeinsam mit ihr Ende 2020 durch die Unterlagen. Sie machten aus dem Empfangsbereich ein einladendes Bistro, im fünf mal zehn Meter großen Schwimmbad wartete das 31 Grad warme Salzwasser auf die kleinen und großen Besucher.

„Ich hatte viele schlaflose Nächte“

Dann kam der Lockdown, er dauerte acht Monate lang an. „Ich hatte viele schlaflose Nächte“, bekennt Birgit Wendlandt. Doch am 1. Juli konnte die Walzwerkwelle endlich Fahrt aufnehmen. Seitdem haben die 16 Mitarbeiterinnen, darunter diplomierte Sportlehrerinnen, alle Hände voll zu tun. „250 Kinder, davon 60 Babys, und 300 Aquafitness-Teilnehmer machen schon wieder mit“, freut sich Birgit Wendlandt. „Natürlich mit Corona-Schutzkonzept.“ Besonders begehrt seien die Plätze in der Kinder-Schwimmschule. Da gebe es Wartelisten, die aber ständig aktualisiert würden. „Und das Babyschwimmen samstags mit Papa, das ist im Moment der Renner“, sagt sie.

Neben den Aquafitness-Kursen für alle Altersgruppen gibt es auch Zirkeltraining zu Musik, Kindergeburtstage im Wasser und Aqua Teens XL-Kurse für Jugendliche, die sich im Lockdown wenig bewegen.

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Auch Birgit Wendlands eigene Kinder sind begeistert. „Unsere Mama hat ein eigenes Schwimmbad“, jubeln Lina (8), Fiona (3) und Vincent (11). „Es fühlt sich alles richtig an“, sagt die Mutter erleichtert. „Mein Herz hängt einfach an der Walzwerkwelle.“