Angebot in Pulheim zum WeltkindertagTraining gegen Mobbing und für Spaß am Lernen
Pulheim – Das Zauberwort heißt „noch“. Zwischen dem Satz „Ich kann das nicht“ und dem Satz „Ich kann das noch nicht“ liegen Welten. Denn das Wörtchen „noch“ macht Mut, ermuntert zum Üben und Lernen.
Genau das will Carina Holtgrewe: Kinder an die Hand nehmen und ihnen helfen, damit sie nicht den Kopf in den Sand stecken und vor Problemen kapitulieren. „Lernen darf Spaß machen“, sagt die Pulheimerin.
Carina Holtgrewe ist Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin. Und sie ist Mitglied im Netzwerk „Stark ins Neue“, das zum Weltkindertag am Dienstag, 20. September, kostenlose Onlinekurse für Kinder und Eltern anbietet. 12. 000 Kinder, Eltern, Pädagogen und Pädagoginnen sollen daran bundesweit teilnehmen. Bei der Pulheimerin sind um 17 Uhr Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren dran, um 20.15 Uhr die Erwachsenen. Außer ihr mache im Rhein-Erft-Kreis auch Andrea Wlazik aus Pulheim mit, berichtet sie. Deren Termine seien 16 und 19 Uhr.
Sicher durchs Leben
„Es geht nicht darum, kluge Kinder großzuziehen, die nur gute Noten schreiben“, sagt Holtgrewe. Sondern darum, Kinder so zu begleiten, dass sie an sich selbst glaubten und sicher durchs Leben gingen.
Die 38-Jährige ist im Hauptberuf Verwaltungsbeamtin. In der Zeit der Pandemie hat sie die Ausbildung zu Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin gemacht. Und die Elternzeit mit ihrem dritten Kind hat sie genutzt, sich nebenberuflich selbstständig zu machen. In Kindergärten und Grundschulen arbeite sie daran, die Persönlichkeit der Kinder zu stärken. „Bis zur sechsten Klasse geht es vor allem um Selbstbehauptung.“
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Derzeit sei sie in erster Linie in Realschulen unterwegs und trainiere mit den Jugendlichen, wie man mit Mobbing umgehe oder, besser noch, Mobbing verhindere. Im vergangenen Jahr sei vor allem Cyber-Mobbing das Thema gewesen.
Strategien gegen Mobber und Mobbing
Die Möglichkeiten, auf Mobbing zu reagieren, beschreibt sie anhand dreier Tiere: Da gebe es die Mücke, die ihrerseits stichele, und das Schaf, das zurückblöke. Und schließlich den Löwen, der mutig und stark sei und sich einfach umdrehe und weggehe. Das sei die beste Lösung. „Denn der Mobber will in erste Linie Aufmerksamkeit“, sagt Holtgrewe.
Wenn er die nicht bekomme, entziehe man seinen Angriffen den Nährboden. Vieles, was sie in den Realschulen zu hören bekomme, mache ihr Gänsehaut, berichtet die Coachin. Die Jugendlichen erzählten von Angst in der Dunkelheit, von Problemen beim Einschlafen. Ein Junge habe nach dem Coaching gesagt, nun wisse er, warum er oft so traurig sei. Immer wieder sei auch Gewalt in den Familien Thema.
Beim Online-Programm für die Kinder geht es eher spielerisch und gern auch lustig zu. „Wir müssen viel bieten, damit sie Lust darauf haben“, sagt die Pulheimerin. Aber sie ist sicher, dass Online-Coaching auch mit Kindern funktioniert. Sie habe 2021 in den Osterferien mit Vorschulkindern einen erfolgreichen Kursus gemacht.
Interaktives Programm
„Wir springen und tanzen“, erzählt Holtgrewe. Das Programm sei interaktiv, damit den Kleinen nicht langweilig werde. Abwechslungsreich soll auch der Onlinekursus am Weltkindertag sein, mit Schauspiel, einem Zauberwort, Übungen und mit Bewegung. Ziel sei es, den Kindern zu vermitteln, dass Fehler Helfer seien, Herausforderungen, durch die sie wachsen könnten. „Sie sollen lernen, dass man sein Hirn wie einen Muskel trainieren kann“, sagt die 38-Jährige.
In dem Kursus am Abend dann möchte sie Erwachsenen zeigen, wie sie Kinder stärken und ihnen einen Start in ein glückliches, selbstbestimmtes Leben ermöglichen.