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Nach Impfskandal 2021FDP ermöglicht Ralph Bombis ein Comeback in Rhein-Erft

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen sind Ralph Bombis, Christian Pohlmann, Karin Ostendorf und Stefan Westerschulze.

Der FDP-Kreisverband wählte Ralph Bombis (vorne v. l.), Christian Pohlmann und Karin Ostendorf auf die ersten drei Listenplätze für die Kreistagswahl 2025 und Stefan Westerschulze zum Bundestagskandidaten des Wahlkreises Rhein-Erft-Kreis I.

Er hatte sich als Geschäftsführer von Seniorenheimen gegen Corona impfen lassen, als der Impfstoff noch Senioren und Kranken vorbehalten war.

Mit Stolz blickte der FDP-Kreisvorsitzende Christian Pohlmann beim außerordentlichen Kreisparteitag im Bergheimer Kreishaus auf das zurück, was die Partei im Kreis geleistet habe, aller Krisen zum Trotz. Die Ansiedlung von Microsoft im Kreis sei dank der guten Gewerbeflächenpolitik der Liberalen gelungen oder der Bau eines neuen Berufskollegs „ohne Kostensteigerungen“.

„Einen Kreis, der ideologiefrei seine Kernaufgaben erledigt und den Menschen im Rheinischen Revier eine sichere Zukunft gibt, wo sich jeder mit seiner Leistung und seinen Träumen verwirklichen kann“, das strebe das Kreistagswahl-Team im Jahr 2025 an, so Pohlmann.

Stefan Westerschulze kandidiert erneut für den Bundestag

Überwiegend Geschlossenheit zeigten 37 Wahlberechtigte bei der Wahl ihrer Kandidaten für das Jahr 2025 mit jeweils nur wenigen Neinstimmen und Enthaltungen. Sie wählten den Kerpener Stefan Westerschulze wie zuvor zum Bundestagskandidaten, der mit seinem Einsatz für „einen Dreiklang“ geworben hatte: „Die Westbindung, das Existenzrecht Israels und Sicherheit und Schutz jüdischen Lebens in Deutschland.“ 2021 hatte er 9,1 Prozent der Wählerstimmen erhalten.

Einstimmig ging die Wahl für Ralph Bombis aus, den Kandidaten für den Listenplatz 3 der Kreistagswahlen 2025. Die Liberalen zeigten sich froh darüber, Bombis wieder in ihrer Mitte zu haben. Nach rund dreijähriger Pause hatte der ehemalige Vorsitzende in kurzer Rede erneut um das Vertrauen der Liberalen gebeten.

Bombis sah sich dem Vorwurfs der Vorteilsnahme ausgesetzt

Er hatte sich vom Amt des Vorsitzenden und den Gremien der Kreistagsarbeit im Zuge des Vorwurfes der Vorteilsnahme zurückgezogen. Damals hieß es, der Geschäftsführer und Leiter von drei Senioreneinrichtungen habe sich und Familienangehörige im Januar 2021 unberechtigt gegen Corona impfen lassen, als der noch knappe Impfstoff bevorzugt für Senioren und Rettungskräfte reserviert worden war.

Im Gespräch räumte Bombis ein, er habe sich und seine Frau impfen lassen, die genau wie er täglich im Altenheim unterwegs sei, und das nach Impfungen von Senioren des Hauses aus dem Rest einer angebrochenen Ampulle, die ansonsten unbrauchbar geworden wäre. Er habe im darauf folgenden „Shitstorm“ wenig schöne Dinge erlebt, räumte bei sich selbst aber auch „Fehler in der Kommunikation“ ein.

Zwischen 70 bis 80 Prozent der Jastimmen vereinten die sieben weiteren Listenkandidaten auf sich. Danach belegte Christian Pohlmann als designierter Haushaltsexperte Platz eins, gefolgt von Karin Ostendorf auf Platz zwei, die sich im Sozialausschuss für ein weiteres Frauenhaus stark macht.

Auf Listenplatz vier wählte der FDP-Kreisverband den Vorsitzenden der Jungen Liberalen, Alexander Rheindorf, auf Platz fünf Vivian Platz, die sich für Gleichstellung und Frauenförderung einsetzen möche, auf Platz sechs Stephan Wawrok für den Verkehrsausschuss, auf Platz sieben Jan Freynick als Experten für Digitales und Stephanie Bräunig für Schule und Bildung auf Platz acht.

Aktuell ist die FDP mit vier Sitzen im Kreistag vertreten und ein Teil der Jamaikakoalition mit CDU und Grünen. Bei der Kreistagswahl 2020 hatte sie 5,2 Prozent der Stimmen erhalten.