52 Prüflinge der KFZ-Innung Rhein-Erft erhielten bei der Lossprechung ihre Gesellenbriefe, unter ihnen ist nur eine Frau.
LossprechungGroßer Jubel der Mechatroniker Rhein-Erft für die einzige Kollegin
Nicht nur Josef Glasmacher, Obermeister der Kraftfahrzeug-Innung Rhein-Erft, war zufrieden, auch Schulleiter Michael Helleberg und seine Kollegen vom Adolf-Kolping-Berufskolleg freuten sich über das gute Abschneiden des diesjährigen Prüflingsjahrgangs in der Sparte der Kraftfahrzeugmechatronikerinnen und -mechantroniker: Von 59 angetretenen Prüflingen konnten in der vergangenen Woche 51 Männer und eine Frau ihren Gesellenbrief in den Räumen der Toyota-Collection in Köln-Marsdorf entgegennehmen.
Einzige weibliche Kandidatin hat das beste Prüfungsergebnis
Und Lillie Marie Wehrhahn, einzige weibliche Kandidatin bei den Prüfungen, hatte es den männlichen Kollegen gezeigt – mit einem Notendurchschnitt von 2,2 wurde sie als Innungsbeste vom Obermeister besonders ausgezeichnet und von ihren „Kollegen“ bejubelt und beklatscht.
Die junge Frau, die kurz vor dem Start ihrer Ausbildung aus dem Raum Mannheim nach Brühl gezogen war, hatte ihr praktisches Wissen in dem Brühler Unternehmen Auto Thomas GmbH erhalten. Dort will sie auch weiterhin bleiben. „Ich habe vor, mich weiterzubilden und demnächst Kurse und Schulungen im Bereich Hoch-Volt-Technik zu belegen“, erklärte sie auf Nachfrage. Denn ihr Ziel ist es natürlich, in Zukunft nicht nur Verbrenner-Fahrzeuge, sondern auch elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge reparieren oder warten zu können.
Glücklich, die Hürden der Prüfung genommen zu haben
Zusammen mit Lehrlingswart Thomas Kirwel verteilte Josef Glasmacher die Gesellenbrief an die anderen Jung-Gesellen und beglückwünschte sie zu ihrem guten Abschneiden. So manchen jungen Mann sah man an, dass er glücklich war, die Hürden der Prüfung genommen zu haben. Die Durchschnittsnote lag übrigens bei 3,6.
Das Gros der Prüflinge, die nicht zur Lossprechung eingeladen wurden, scheiterten übrigens im praktischen Prüfungsteil, erzählten die Lehrer Stefan Braun und Thomas Fritsche. „Seitdem es im theoretischen Teil das Multiple-Choice-Verfahren gibt, ist da die Fehler-Quelle gesunken.“ Im Gegensatz zu früher lagen bei der theoretischen Prüfung die Probleme auch mehr im sprachlichen Bereich, vor allem im Verstehen der Texte. Probleme mit Mathematik spielten aber kaum eine Rolle: „Da ist ja Vieles schon vorgegeben in der Branche, da muss wenig gerechnet werden“, so die Lehrer.