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„Arbeitsplätze haben Priorität“83 Hektar neue Gewerbegebiete für den Rhein-Erft-Kreis

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Für Bedburg hat der Regionalrat den Planungsweg für ein Gewerbegebiet an der Autobahn 61 freigemacht.

  1. Im Rhein-Erft-Kreis sollen in Bedburg und in Elsdorf und Kerpen zwei neue Gewerbegebiete entstehen.
  2. Damit will der Regionalrat der Bezirksregierung den Strukturwandel im Revier unterstützen.
  3. Wir erklären, was geplant ist, und warum nicht alle Bürgermeister mit der Entscheidung vollends zufrieden sind.

Elsdorf/Kerpen/Bedburg – Der Regionalrat in der Bezirksregierung hat beschlossen, den Regionalplan vorzeitig für zwei Gewerbegebiete im Rhein-Erft-Kreis zu ändern.

Damit können auf zwei Flächen – an der Autobahn 61 in Bedburg und an der Autobahn 4/Bundesstraße 477 in Elsdorf und Kerpen – die Planungen für Industrie- und Gewerbeflächen vorangetrieben werden, wie das von den Kommunen gewünscht ist.

In Bedburg weist der Regionalplan künftig eine Gewerbefläche in der Größe von 37 Hektar zwischen Königshoven und Pütz nördlich der Landesstraße 279 aus. Zwischen Heppendorf und Sindorf, westlich der Kreisstraße 16, stehen jetzt 46 Hektar bisherigen Ackerlandes auf den Stadtgebieten von Elsdorf und Kerpen zur Entwicklung neuer Gewerbeflächen bereit.

„Arbeitsplätze im Rheinischen Revier haben Priorität“

Damit will der Regionalrat den Strukturwandel im Revier unterstützen. „Die Menschen sollen wissen, dass die zukünftigen Arbeitsplätze im Rheinischen Revier für uns eine hohe Priorität haben,“ sagte Vorsitzender Rainer Deppe nach der Freitagssitzung des Gremiums. Im Rahmen der „landesplanerischen Vorgaben“ soll ein „geordnetes und nahtloses Anschlussangebot an Flächen nach dem Kohleausstieg zur Verfügung stehen“, heißt es in einer Stellungnahme der Bezirksregierung. Ein Gutachten hatte aufgezeigt, dass die Städte nur noch wenige mögliche Flächen für Gewerbegebiete in der Schublade haben.

Auf Elsdorfer und Kerpener Gebiet soll eine Gewerbefläche zwischen Heppendorf, Sindorf und dem Elisenhof an der B 477n entstehen.

Die Bürgermeister begrüßen die Entscheidung. Sascha Solbach (Bedburg) verwies darauf, dass jetzt „eine der wenigen Flächen“ in Angriff genommen werden könne „für wirtschaftliche Zukunftsfelder und mit möglichst geringer Belastung für die Anwohner“. Dieter Spürck (Kerpen) sieht durch den Beschluss „gute Voraussetzungen, die Kommunen im Strukturwandel wirtschaftlich nach vorne zu bringen“.

Sein Elsdorfer Kollege Andreas Heller sagt, er habe „lange dafür gekämpft“. Dennoch sei die Fläche „ein Tropfen auf den heißen Stein, der das Grundproblem nicht löst“. Wertschöpfung und Arbeitsplätze müssten in größerem Rahmen in allen Revierkommunen verortet werden. Dennoch werde man „jetzt die Ärmel hochkrempeln für die Aufstellung des Bebauungsplans. Denn mehr als der Beschluss zählt die Umsetzung“.

Wünsche aus Hürth und Erftstadt zunächst nicht berücksichtigt

Thorsten Zimmermann (IHK Rhein-Erft) kommentiert: „Die Flächen werden dringend benötigt. Wir begrüßen diese Entscheidung sehr“. Die Industrie- und Handelskammer wolle sich für weitere Flächenausweisungen einsetzen. Ohne ausreichende Flächenreserven könne „das Revier den Strukturwandel nicht erfolgreich gestalten“.

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Für Düren, Niederzier und Eschweiler sieht die Regionalplanänderung neue Flächen auf insgesamt 93 Hektar vor. Nicht berücksichtigt bei der vorgezogenen Änderung wurden zunächst die Wünsche aus Hürth und Erftstadt, Gewerbegebiete im Bereich Barbarahof auszuweisen. Die Neufassung des kompletten Regionalplans ist frühestens 2024 zu erwarten. Die Kommunen haben jetzt 15 Monate Zeit, um entsprechende Bebauungspläne vorzulegen.