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In 92 Minuten von Elsdorf nach WesselingNeue Schnellbuslinien für den Kreis kommen

Lesezeit 3 Minuten

Vertreter von REVG, Kreis, NVR und aus der Politik stellten die neuen Schnellbuslinien vor.

Rhein-Erft-Kreis – In 86 Minuten von Brühl nach Dormagen oder in 92 Minuten von Elsdorf nach Wesseling – die neuen Schnellbuslinien der REVG, die mit dem Wechsel zum Winterfahrplan am Sonntag, 13. Dezember, an den Start gehen, machen das ohne eigenes Auto möglich.

An einem Landesförderungsprogramm nimmt die REVG mit zwei Buslinien teil. Der SB 91 durchquert die Speckgürtelschiene von Brühl über Hürth, Frechen und Pulheim bis nach Dormagen von Süd nach Nord. Der SB 92/93, der allein aus förderbürokratischen Gründen zwei Nummern trägt, verbindet die Städte Wesseling, Brühl, Erftstadt, Kerpen, Bergheim und Elsdorf, also den Südosten mit dem Nordwesten. Und das auf beiden Touren von 5 bis 21 Uhr stündlich, samstags ab 9 Uhr, an Sonn- und Feiertagen zweistündlich ab 11 Uhr.

Die Haltestellen

Die Schnellbuslinie SB 91 verkehrt zwischen den Bahnhöfen Brühl (montags bis freitags ab 5 Uhr) und Dormagen (ab 6 Uhr) und hält in Brühl Winterberg, Heide Freiheitsstraße, Hürth-Kendenich Luxemburger Straße, Hürth-Mitte (ZOB), Frechen Rathaus, Hücheln Schlehdornstraße, Köln-Weiden West, Pulheim-Brauweiler Bonnstraße, Geyen Mitte, Pulheim Am Wiesenhang, Pulheim Rathaus, Pulheim Albrecht-Dürer-Straße, Sinnersdorf Kirche, Köln-Worringen S-Bahn, Dormagen-Hackenbroich Bunsenstraße, Dormagen Chempark Tor 14 und Dormagen Alte Heerstraße/TOP West.

Die Linie SB 92/93 fährt zwischen Wesseling Bahnhof (montags bis freitags ab 6 Uhr) und Elsdorf Busbahnhof (ab 5 Uhr) die Haltestellen Brühl Bahnhof, Brühl Mitte, Brühl Winterburg, Heide Freiheitsstraße, Erftstadt-Liblar Erftstadt-Center, Lechenich Otto-Hahn-Allee, Lechenich An der Patria, Lechenich P+R-Parkplatz, Kerpen Hahnenstraße, Kerpen Rathaus, Sindorf Europaring, Sindorf Bahnhof, Sindorf Mühlenfeld, Bergheim-Ahe Feuerwehr, Quadrath-Ichendorf Oleanderstraße, Kenten Martinswerk, Bergheim Bahnhof und Bergheim Am Knüchelsdamm an. (ftz)

Getaktet sind die Fahrten so, dass alle Bahnhöfe mit zeitnahen Anschlussmöglichkeiten angefahren werden. Und um Tempo zu machen, halten die Busse nicht an jeder Milchkanne. Die Linie SB 91 bedient zwischen Start und Ziel 17 Haltestellen, die 92/93, die 18 Stationen anfährt, hat sogar eine Spurtstrecke auf der Autobahn 61 von Erftstadt-Lechenich nach Kerpen im Repertoire.

So sollen die Linien es auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 Kilometer pro Stunde schaffen. „Das ist ambitioniert“, räumte REVG-Geschäftsführer Walter Reinarz bei der Vorstellung des „Meilensteins“ ein, den das Unternehmen griffig „Direkt hin und weg“ nennt.

Co-Geschäftsführer Martin Gawrisch führte aus, dass das Projekt, das nach ersten Überlegungen vor knapp einem Jahr und Kreistagsbeschluss im September in kürzester Zeit auf die Straße gestellt wurde, ein „Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen Rhein-Erft-Kreis und Verkehrsbetrieb“ sei. Landrat Frank Rock nannte als sein Ziel im Interesse des Klimaschutzes, „in einer Mobilitätsoffensive mehr Menschen zum Massenverkehr und weg vom individuellen Pkw zu bewegen“. Dabei helfe das „attraktive Angebot“.

Die Linien sind mit Infektionsschutzscheiben, USB-Anschlüssen, WLAN und Sicherheitsgurten ausgestattet.

Die Linie 91 als Tangente zu den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Köln, etwa dem Knotenpunkt Weiden-West sowie Stadt-, S-, und Regionalbahnstrecken, stellte Kreisverkehrsdezernent Uwe Zaar als „Qualitätsgewinn“ heraus. Willi Zylajew, Chef des REVG-Aufsichtsrates, hob die „schnelle Verbindung von Elsdorf nach Bergheim in 14 Minuten“ aus dem neuen Angebot hervor. Elsdorf ist die einzige Stadt im Kreis ohne öffentlichen Schienenanschluss im Personennahverkehr.

Auch Desinfektionsmittelspender finden die Fahrgäste in den neuen Bussen vor.

Die schnellen Busse sind mit Infektionsschutz-Trennscheiben, Desinfektionsspender, USB-Anschluss an jedem Sitz, kostenlosem WLAN, Sicherheitsgurten – vorgeschrieben für die Autobahnstrecke – und Klimaanlagen ausgestattet. Zudem gibt es in den barrierefreien Fahrzeugen ausreichend Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Gepäck.

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Einen Expresszuschlag erhebt die REVG nicht, allerdings entfällt der Kurzstreckentarif. Wie Reinarz ausführte, bereitet sich die REVG auf die Teilnahme am landesweiten, handygestützten Bezahlsystem vor, das einen Fahrpreis nach zurückgelegten Kilometern vorsieht.

Die Fahrpläne sind auf der Website der REVG abgelegt und als Minifaltblatt in den Fahrgastcentern erhältlich.