Strukturwandel in Rhein-ErftRheinisches Revier soll zum europäischen Vorbild werden
Bergheim – Unter dem Titel „Der Strukturwandel kommt – die Fachkräfte fehlen“ stand eine Podiumsdiskussion, zu der die Brühler Agentur für Arbeit Experten ins Bergheimer Medio eingeladen hatte. Das Publikum saß derweil ausschließlich am Bildschirm, um den Austausch via Internetstream zu verfolgen.
Die Dimension des Wandels, des Abschieds von der Kohleverstromung, verdeutlichte Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl. 10.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien beim Betreiber der Tagebaue und Kraftwerke tätig, 20.000 weitere bei Zulieferern und 50.000 in der ernergieintensiven Industrie.
Jeder soll mitgenommen werden
Neue Ideen und Geschäftsfelder müssen also her. Dabei sind Fachkräfte gefragt. Neu ist das nicht. „Vor der Krise war der Markt für Fachkräfte leer gefegt. Hoffentlich ist dies bald wieder der Fall“, sagte Imkamp. Das Qualifizierungschancengesetz helfe dabei, Arbeitnehmer an neue Aufgaben heranzuführen. Ein anderer Weg sei die Berufsberatung, sagte Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Arbeitsagentur. Er betonte, man wolle jeden mitnehmen. Die Richtung, in die es gehen soll, erläuterte derweil NRW-Wirtschaftsminster Andreas Pinkwart in seinem Grußwort. Das heutige Rheinische Revier solle zur Europäischen Modellregion für Energieversorgung, Ressourcensicherheit und neue Mobilität werden. Das seien große Themen, die zu vielen spannenden Projekten und neuen Arbeitsplätzen führten. Er sicherte der Region Unterstützung der öffentlichen Hand zu.
Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, unterstrich die Bedeutung des Handwerks als Job- und Innovationsmotor. Gebäude könnten mit intelligenten Steuerungselementen, den Smart-Home-Lösungen, energieeffizienter werden, Dachdecker, die Photovoltaikanlagen installierten, zur Energiewende beitragen. Das Handwerk warte mit 130 Berufen auf. „Und alle suchen Fachkräfte.“
Automobilindustrie im Umbruch
Vor besonderen Herausforderungen sieht Geschäftsführer Wilm Papke sein Unternehmen, das Eisenwerk Brühl. Noch produziere man rund vier Millionen Motorblöcke für Autos mit Verbrennungsmotor.
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Die Automobilindustrie und ihre Zulieferer befänden sich aber angesichts des Trends zu batteriebetriebenen Fahrzeugen im Umbruch. Man werde zu kleinteiligen Produktergebnissen kommen müssen. Digitalisierung und Automatisierung schritten voran. Dafür brauche es eine Breite an Qualifizierungsmaßnahmen.