Bunte Trecker und HausbesucheSo feiert der Rhein-Erft-Kreis Nikolaus in Corona-Zeiten
Bergheim/Kerpen – Ein „Freiluft-Nikolaus“ sei er noch nie gewesen, sagte Bruno Gronenborn. Doch schon seit vielen, vielen Jahren spiele er den Mann mit dem weißen Rauschebart im Kindergarten Fliester Schreihäls. Auf dem Hof der Familie Johnen stieg er am Samstag zur Ausfahrt durch den Ort in eine weiße Kutsche.
Dort nahm er Platz neben einem großen Korb mit Schoko-Nikoläusen und einer großen Lautsprecherbox, aus der schon „Last Christmas“ erschallte. Schräg gegenüber war noch Platz für Jaqueline Beyenberg, ein Engel ganz in Weiß, ausgestattet mit Mund-Nasen-Schutz.
Nicht viel Zeit zum Üben
Dem Nikolaus blieb nicht viel Zeit, seine Rolle zu üben. „Wie winkt eigentlich ein Nikolaus?“, überlegte er noch, da ging es schon los. Vom Hof leitete Kutscher Lorenz Hemmerich die beiden Schimmel in großem Bogen auf die Jennerstraße. Dort trat die Frage nach einem würdevollen Nikolausgruß in den Hintergrund, denn hier warteten schon Kinder hinter Gartenzäunen und vor Haustüren, und die wollten vor allem Süßigkeiten.
Bei aller gebotenen Distanz sorgten die Begleiterinnen Rebekka Esch-Johnen und Ortsbürgermeisterin Elisabeth Hülsewig für die Verteilung der Leckereien. „Ich fühle mich für die Weihnachtsstimmung in Coronazeiten im Ort persönlich verantwortlich“, sagte Hülsewig. Der Kultur- und Heimatverein habe die Kutsche besorgt und die „Mai-Guys“ die Schoko-Nikoläuse, nachdem der Nikolausbesuch im Kindergarten flach gefallen sei. Finanziert wurde die Kutschfahrt aus der gut gefüllten Kirmesfinanzkasse.
Bunt geschmückte Traktoren fahren durch Kerpen
Bunt und glitzernd wie die Christbäume fuhren am Samstagabend geschmückte Traktoren aus dem Dürener Raum über Nörvenich durch Kerpener Stadtteile. Einen Abstecher machten sie nach Neu-Manheim, wo viele auf der Straße nicht nur geduldig auf die verspäteten Zugmaschinen warteten, sondern Glühweintöpfe aufbauten und sich mit Abstand zuprosteten. Landwirt Andreas Zwahr hatte den Tross von mehr als 30 Traktoren organisiert und Peter Krauß, selbst Landwirt in Manheim, hatte ihn in den Ort gelenkt.
„Die Resonanz auf die bunte Kolonne mit viel Musik an Bord ist überwältigend“, sagte Krauß. Feuerwehrleute waren durch den Ort gefahren, aus Lautsprechern beschallten sie den Ort mit Weihnachtsmusik. In voller Montur zeigte sich am Sonntag auch der Buirer Nikolaus, Niklas Köppe, zusammen mit seiner Frau Nadine als Elfe auf der Plattform eines offenen Planwagens.
„Nikolaus-Drive-Through“ für Familien mit Auto in Bergheim
Andreas Lehmann und Pascal Bindhammer lenkten den Traktor, der den Planwagen hinter sich zog, durch den Ort. Mehr als 300 Tüten mit Süßigkeiten hatten sie vorbereitet. Über die Überraschung konnten sich auch einige Kinder freuen, die sich erst kürzlich in Quarantäne begeben mussten. Die Tüten wurden vor ihren Türen abgestellt.
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Als Alternative zum Hausbesuch des Nikolaus hatten sich die Mitarbeiterinnen des City- und Stadtmarketing der Kreisstadt Bergheim ein „Nikolaus-Drive-Through“ für Familien mit Auto am Aachener Tor einfallen lassen. Zur kontaktfreien Übergabe an die Kinder ließ der dortige Nikolaus die Süßwaren über ein Tablett in die Autos hineinrutschen.