Biergärten wieder offenSo lief das Wochenende für Gastronomen im Rhein-Erft-Kreis
Rhein-Erft-Kreis – Rhein-Erft-Kreis. „Diesen Tag muss ich einfach feiern“, freute sich Hildegard Breuer (59) am Samstagmittag über das pulsierende Leben in der Brühler Innenstadt. Es sei herrlich, wieder im Straßencafé sitzen zu dürfen, nachdem die Gastronomie monatelang geschlossen bleiben musste. Ganz bewusst habe sie sich einen der wenigen Außenplätze des Geschäfts Lebenslust gesichert. „Das hier ist nämlich heute tatsächlich die pure Lebenslust“, schwärmte sie.
„Ich fühle mich wie neu geboren“, bestätigte Heinz Janßen. Zusammen mit seiner Frau Cläre saß er am Nachbartisch. Und auch ihnen war die gute Laune anzusehen. Wieder raus zu können, Menschen zu sehen und mit ihnen reden zu können, das hebe die Lebensfreude. Dazu das tolle Wetter. „Heute passt einfach alles“, ergänzte seine Frau.
Neue Freiheit
„Es ist so schön, als ob es das Virus nie gegeben hätte“, freute sich auch die elfjährige Zoe. Zusammen mit ihren Eltern Dima und Jenny Raikhlin und ihren Geschwistern Leon und Jaron (7) saß sie nur wenige Meter weiter an einem Tisch in der Außengastronomie des Restaurants Casanova. „Wir feiern diesen Tag der Wiedereröffnung der Gastronomie und der wiedergewonnenen Freiheit mit einem gemeinsamen Mittagessen“, sagte Jenny Raikhlin. „Ich habe fast vergessen, wie schön das ist“, ergänzte ihr Mann. „Die Kunden sind alle bester Laune“, so Roberto Mannarino, Inhaber der Eisdiele auf der Kölnstraße. „Jetzt kann es nur aufwärts gehen“, sagte er.
Das hofft auch Omer Demirel. Mitten in der Corona-Pandemie hatte er vor einigen Monaten am Markt sein Restaurant „Golden Burger 1“ eröffnet. Lange Zeit war nur der Außer-Haus-Verkauf möglich. Nun beschreibt er seine Gefühle beim Anblick der vielen Menschen, die die Gastronomie und den Marktplatz wieder mit Leben erfüllen, als wunderbar und fantastisch. Dem konnten schließlich auch Lothar und Dorotha Gehrmann nur beipflichten, die im Eiscafé Cercená saßen. „Oh wie habe ich dieses Ambiente vermisst“, schwärmte Dorotha Gehrmann.
Ein großes Stück Torte
„Dieser ein Tag tut der Seele einfach gut“, sagte auch Mümine Murzoglu, kurz Mine, Inhaberin des Cafes Mines Spatzentreff in Wesseling. „Das hier ist heute das totale Highlight“, freute sich die 86-jährige Eva Kühn, die mit ihrer Tochter Gabi Hafner den Tag mit einem großen Stück von Mines Tortenspezialitäten feierte. Auch Beate und Karl-Heinz Hellwig, Inhaber der Kulisse in Wesseling, waren bester Laune. In ihrem Biergarten freuten sich die Gäste über das köstliche Essen, das frischgezapfte Bier und das wunderbare Ambiente. Nur wenige Meter weiter am Rhein genossen Nikola und Piotr Sierant mit ihrer Tochter Viktoria die Atmosphäre und ließen sich zur Feier des Tages einen ganz besonders großen Eisbecher servieren.
Nach sieben Monaten Schließung öffnete die Gaststätte „Em Äädjeschoss“ in Türnich am Donnerstag die Außengastronomie. Und es regnete! Noch zwei Tage später – inzwischen bei schönstem Wetter – nötigte es Inhaber Dominic Ide (29) Respekt ab, dass seine Gäste „direkt am Start waren“, um in Regenklamotten das erste Kölsch zu genießen.
Wochenende wird Selbstläufer
Das sonnige Wochenende wurde dann zum Selbstläufer. Stammgast Jürgen Krämer (60) aus Erftstadt hatte einen Coronatesttermin für sich, seine Mutter und zehn Freunde organisiert, um dann mit einem Bus ins Äädjeschoss zu fahren. Dieser Tripp tat besonders Heinz Wirbitzki (70) gut, der seit 34 Wochen das erste Mal „vor die Tür“ durfte. „Wir sind heilfroh, wieder rauszukommen und hier sein zu können.“ Das Äädjeschoss begeistert seine Gäste durch sein Ambiente, die Herzlichkeit des Servicepersonals, die großen Portionen und den Ideenreichtum von Dominic Ide. „Der schafft es immer, uns zu überraschen“, war die einhellige Meinung. Und Dominc Ide , Gastronom mit Herzblut, strahlte: „Endlich können wir wieder loslegen!“
Giannis Evagelou (42) öffnete sein „El Greco“ erstmals seit sieben Monaten am späten Freitagnachmittag. Seit fünfeinhalb Jahren gibt es das griechische Restaurant in Türnich. „Der erste Arbeitstag war schon irgendwie komisch“, sagte er am Samstag. Während des Lockdowns wurde die Terrasse um einen Wintergarten erweitert, damit mehr Gäste im vorgeschriebenen Abstand Platz finden. Stolz ist Evagelou auf die neue Weinkarte. In der edel aufgemachten Klappkarte findet der Gast eine detaillierte Beschreibung von 16 Weinen.
Emotionaler Empfang
Der Empfang der ersten Gäste war emotional. Die Familie wurde umarmt, es wurde gelacht, die Erleichterung war zu spüren beim Team vom El Greco und seinen Gästen.
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Familie Beck, Melanie Goldbrich und Günter Hammel sind Stammgäste von Anfang an. Die Qualität des Essens sei gleichbleibend gut, betonten sie. „Wir lieben die Herzlichkeit, mit der wir empfangen und bedient werden, und die familiäre Atmosphäre.“ Sie alle hoffen, diese Vorzüge in den kommenden Wochen wieder regelmäßig genießen zu können.