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BerichtZwei Kerpener Haltestellen „nicht akzeptabel“ – so schneiden Bahnstationen in Rhein-Erft ab

Lesezeit 3 Minuten
S-Bahn-Haltestelle Sindorf Bahnhof

Die Bahn-Haltestelle Sindorf liegt im Kerpener Stadtgebiet und wurde von der go.Rheinland GmbH als „nicht akzeptabel“ bewertet. (Archivbild)

16 Bahnstationen gibt es im Rhein-Erft-Kreis, alle wurden von der go.Rheinland überprüft. Zwei Haltestellen schnitten schlecht ab.

Von den 200 Stationen im Zuständigkeitsgebiet wurden im vergangenen Jahr insgesamt 189 von Testerinnen und Testern des Zweckverbands go.Rheinland GmbH bewertet. Elf Stationen (zehn aus dem Kreis Euskirchen) konnten aufgrund der Flutauswirkungen nicht berücksichtigt werden.

Das Ergebnis ist ein Stationsbericht, der zeigt: Die Qualität der Bahnhöfe und Haltepunkte im Rheinland ist leicht zurückgegangen. Bei 12 Stationen sieht die go.Rheinland sogar besonderen Handlungsbedarf, das Erscheinungsbild sei nicht mehr akzeptabel. So etwa bei zwei Stationen in Kerpen.

go.Rheinland bewertet zwei Stationen in Kerpen als „nicht akzeptabel“

16 Bahnstationen gibt es im Rhein-Erft-Kreis, alle wurden auf Sauberkeit, den Zustand von Sitzgelegenheiten, Abfallbehältern und Vitrinen oder auch die Funktionalität der Beleuchtung und des Wetterschutzes überprüft. Das Erscheinungsbild einer Station kann etwa durch viel Graffiti oder Vandalismus abgewertet werden und somit nicht mehr 100 Prozent erreichen. Jede Station wurde in 2023 zweimal überprüft, die beiden Ergebniswerte gemittelt.

Besonderen Handlungsbedarf sieht die go.Rheinland (früher: Zweckverband Nahverkehr Rheinland) in Sindorf (Gesamtbewertung 71,23 Prozent). Der Bahnhof liegt im Südosten des Kerpener Stadtteils Sindorf und soll „deutliche Verschlechterungen des Gesamterscheinungsbilds“ im Vergleich zu 2023 aufweisen. Keine Bahnstation schnitt im Test schlechter ab.

Eine Regionalbahn durchquert den Bahnhof Sindorf. Verschmutzung im Gleisbett ist zu sehen.

Der Bahnhof Sindorf fiel schon des Öfteren durch Verschmutzung und sogar fehlende Erdungskabel auf.

Wie diese Zeitung berichtete, bestand an der Bahnstation Sindorf sogar schon mehrmals Lebensgefahr durch fehlende Erdungskabel. Werden bei den Überprüfungen von den Testerinnen und Testern sicherheitsgefährdende Mängel festgestellt, werden diese laut go.Rheinland „sofort gemeldet und unmittelbar beseitigt“.

Für die Beseitigung von Mängeln können die oben genannten Stationsbetreiber, aber auch die DB Vertrieb GmbH, die jeweiligen Kommunen oder auch private Firmen zuständig sein.


Fürs Rheinland teilen sich die Bewertungen wie folgt auf:

  1. In der besten Kategorie („akzeptabel“) landeten 2023 insgesamt 139 Stationen (Anteil von 74 Prozent).
  2. 38 Stationen stuft die go.Rheinland GmbH als „noch akzeptabel“ ein (20 Prozent).
  3. Als „nicht mehr akzeptabel“ wurden 12 Stationen bewertet (6 Prozent).

Laut den Testerinnen und Testern sei auch der Zustand der Station Buir (Bewertung 82,93 Prozent) im Westen Kerpens nicht akzeptabel. Zwei der zwölf Bahnhöfe, die die schlechteste Bewertung erhielten, liegen somit innerhalb der Kerpener Stadtgrenzen.

Der Bahnhof Buir in Kerpen mitsamt Gleisen und Oberleitung ist zu sehen.

Der Gesamtzustand des Bahnhof Buir in Kerpen wurde von der go.Rheinland GmbH als schlecht bewertet.

So bewertet die go.Rheinland GmbH Bahnstationen im Rhein-Erft-Kreis

Doch es gibt auch positive Meldungen für den Rhein-Erft-Kreis: Die Station Quadrath-Ichendorf in Bergheim weise deutliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr auf. Diese gehörte in 2023 noch zu den am schlechtesten bewerteten Stationen. Zwar ist eine Gesamtbewertung von 85,98 Prozent nur als „noch akzeptabel“ einzustufen, die Entwicklung ist aber positiv.

In derselben Kategorie landen Horrem (88,67 Prozent), Frechen-Königsdorf (88,45), Bergheim (86,66 %) und Zieverich (86,46). Brühl verfehlte die beste Kategorie (akzeptabel) mit einer Bewertung von 89,38 Prozent nur minimal, so auch Pulheim mit einer Gesamtbewertung von 89,62 Prozent.

In der besten Kategorie (akzeptabel) landeten die Rhein-Erft-Stationen Erftstadt (95,62 Prozent), Paffendorf Bf (93,91 Prozent), Stommeln (92,97 Prozent), Glesch und Hürth-Kalscheuren (beide 92,96 Prozent), Kierberg (91,22 Prozent) und Bedburg (90,74 Prozent).


Diese Stationen konnte die go.Rheinland GmbH bei der verbandsweiten Erhebung nicht berücksichtigten:

  1. Arloff
  2. Bad Münstereifel
  3. Blankenheim (Wald)
  4. Dahlem (Eifel)
  5. Euskirchen-Kreuzweingarten
  6. Euskirchen-Stotzheim
  7. Iversheim
  8. Iversheim
  9. Nettersheim
  10. Schmidtheim
  11. Stolberg Altstadt
  12. Urft

Die Bahnstation Stolberg Altstadt liegt als einzige der nicht berücksichtigten Bahnhöfe nicht im Kreis Euskirchen, sondern gehört zur Städteregion Aachen.