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Kommunalwahl im HerbstLandrat Michael Kreuzberg kandidiert nicht wieder

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Michael Kreuzberg (r.) kandidiert nicht mehr als Landrat und wünscht sich CDU-Parteichef Frank Rock (l.) als Nachfolger.

Rhein-Erft-Kreis – Bei der für Herbst angesetzten Kommunalwahl wird der Rhein-Erft-Kreis auf jeden Fall einen neuen Landrat bekommen. Denn: Der jetzige Landrat kandidiert nicht mehr. Michael Kreuzberg (CDU) hat angekündigt, nach sieben Jahren im Amt nicht wieder antreten zu wollen. Gründe für den Rückzug nennt der 62-jährige Brühler nicht, nur, dass er sich die Entscheidung „wahrlich nicht leicht gemacht“ habe. „Ich habe noch nie an einer mir übertragenen Position und an einem Amt »geklebt«“, teilt Kreuzberg mit. „Nach einem bisher erfüllten politischen Leben und Arbeiten finde ich es wichtig, auch im Amt des Landrates dem Nachwuchs eine Chance zu geben.“

Kreuzberg schlägt Rock vor

Der frühere Gymnasiallehrer und Brühler Bürgermeister unterbreitet der Kreis-CDU zugleich einen Vorschlag für seine Nachfolge. Parteivorsitzender Frank Rock verbinde „viele positive Eigenschaften, die für das Amt grundsätzlich wichtig“ seien. „Er ist bürgernah, umsetzungsstark und in der Lage, Menschen zu begeistern und politisch mitzunehmen“, sagt Kreuzberg über den 49-jährigen Landtagsabgeordneten aus Hürth. „Er besitzt schon jetzt einen sehr guten Mix aus den für ein Landratsamt notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten.“

Zufrieden zeigt sich Kreuzberg mit seiner Bilanz im Amt, das er 2013 als Nachfolger von Werner Stump (CDU) angetreten hatte. So sei der Kreis auch unter seiner Führung – nach nun insgesamt 13 Jahren – schuldenfrei geblieben. Die Verwaltung sei professionalisiert und modernisiert, die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft sei zu einem Betrieb mit eigener Busflotte umgebaut, ein Neubau der Polizeizentrale sei in Rekordzeit geplant und finanziert worden. In die Schulen des Kreises seien zwischen 2011 und 2022 insgesamt 70 Millionen Euro investiert worden. Als Mitglied der sogenannten Kohlekommission habe er „zum historischen Kohlekompromiss beitragen“ können. Das Rheinische Revier habe seine Position „recht vollständig“ durchsetzen können. Die Zusammenarbeit mit allen Fraktionen sei vertrauensvoll gewesen, vor allem aber die „persönliche und vertrauensvolle Verzahnung“ mit den jeweiligen CDU-Parteivorsitzenden und dem Kreistagsfraktionsvorsitzenden Willi Zylajew sei die Grundlage für die „über die Region hinaus beachtete gute Entwicklung des Rhein-Erft-Kreises im letzten Jahrzehnt“.

„Ein sehr großer Verlust“

„Eine weitere Zusammenarbeit mit ihm hätte mich gefreut“, sagt Zylajew. „Ich kann aber auch gut verstehen, dass er nach Jahrzehnten hoher Anforderungen ein Stück weit zurückschalten möchte.“ Kreuzberg habe viele gute Personalentscheidungen auf den Weg gebracht und zur Stabilisierung der Koalitionsarbeit beigetragen.

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„Für den Rhein-Erft-Kreis ist das Ausscheiden ein sehr großer Verlust“, sagt CDU-Parteivorsitzender Frank Rock. Er habe sein Amt mit einer menschlichen Art ausgeübt, den Kreis weiterentwickelt und auch in der Strukturkommission „eindrucksvoll und stark“ vertreten. „Dass der amtierende Landrat Michael Kreuzberg mich als einen möglichen Nachfolger ansieht, ehrt mich sehr“, sagt Rock, der im Fall einer erfolgreichen Wahl sein Mandat in Düsseldorf abgeben müsste. Als Kreisvorsitzender der Union wolle er nun erst mal mit den Parteigremien ins Gespräch kommen. „Der Parteivorstand wird einen Vorschlag ausarbeiten.“ Die Entscheidung über einen Kandidaten für die Landratswahl soll dann die Mitgliederversammlung am 20. Juni treffen.