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Sanierung wird um Millionen teurerVerärgerung über Kosten am Lechenicher Schulzentrum

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Zumindest als Modell ist das sanierte Schulzentrum präsentationsfähig.

Erftstadt-Lechenich – Das größte Bauvorhaben Erftstadts wird wohl noch um einiges teurer als veranschlagt. Die Sanierung des Lechenicher Schulzentrums wird nach derzeitigem Stand der Dinge vier Millionen Euro mehr kosten als die geplanten 40 Millionen. Wie Baudezernentin Monika Hallstein erläutert, sollten vom beauftragten Architektenbüro bis 22. Januar die Kostenberechnungen vorliegen.

Tatsächlich seien diese aber erst im Laufe des März eingetroffen. Dank intensiver Gespräche mit der Stadt sei erreicht worden, dass die geplante Kostenüberschreitung von acht Millionen Euro habe halbiert werden können. Die Mehrkosten beruhten auf dem Brandschutzkonzept, Elektrik sowie den sogenannten Interimscontainern für die provisorischen Klassenräume.

Einnahmen drohen wegzubrechen

Alles überschattet werde von der allgemeinen Preisexplosion im Bausektor aufgrund der hohen Nachfrage. Alle Punkte müssten geklärt sein, bevor ein verbindlicher Zeitpunkt für den Beginn der Sanierungsarbeiten genannt werden könne, so Hallstein. Im Hauptausschuss zeigte die Dezernentin sich in großer Sorge, das Gesamtprojekt zu finanzieren.

Mit der geplanten Schaffung einer Projektentwicklungsgesellschaft drohten dem Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft (er zeichnet sich für das Großprojekt Schulzentrum verantwortlich), wesentliche Einnahmen aus Grundstücksverkäufen wegzubrechen. Im Hauptausschuss sorgten die Mitteilungen der Verwaltung zur Kostensteigerung und zum offenen Zeitplan für Empörung bei CDU, FDP und Freien Wählern.

Holtz: „Unverschämtheit, wie hier Ratsbeschlüsse missachtet werden“

SPD und Grüne hingegen sahen sich in ihrer Skepsis zu dem Sanierungsvorhaben bestätigt. Ratsfrau Carla Neisse-Hommelsheim (CDU) wollte wissen, ob und wann Schulleitungen sowie Pflegschaften von Gymnasium und Realschule informiert wurden. FDP-Mann Franz Holtz sprach angesichts der Mitteilungen der Verwaltungen von einer „Unverschämtheit, wie hier Ratsbeschlüsse missachtet werden“.

Das zuständige Baudezernat lege in seiner Arbeitsweise nicht die notwendigen Konsequenzen für ein zügiges Herangehen an das Großprojekt an den Tag. In die gleiche Kerbe schlug CDU-Fraktionschef Thomas Schmalen. Baudezernentin Hallstein treibe dieses „Projekt mit überragender Bedeutung“ nicht voran. Die Bürger fühlten sich verschaukelt. Die Politik übernehme dafür keine Verantwortung.

SPD fühlt sich in Skepsis bestätigt

Einem Teil der Verwaltung scheine daran gelegen, dass es mit dem Vorhaben nicht vorangeht, mutmaßte Raymond Pieper, Fraktionschef der Freien Wähler. „Es war schon zu erahnen, dass nicht alles so schön läuft“, meinte hingegen Grünen-Fraktionschefin Marion Sand. Das alles passe zum Szenario, dass von Anfang an nicht alles gut gelaufen sei. Wichtige Diskussionen zu Umfang und Inhalt der Sanierung sowie planerischen Alternativen seien abgewürgt worden.

Gabriele Molitor (FDP) warnte, dass die Kosten davon liefen. Das Großprojekt müsse Chefsache sein. Die SPD fühlte sich in ihrer Skepsis zum Sanierungsvorhaben voll und ganz bestätigt. Nie habe man von der CDU gehört, wie die Finanzierung aussehen solle. Nie sei eine Wirtschaftlichkeitsberechnungen mit den Folgekosten geplant gewesen. CDU und FDP trügen die Verantwortung für die Misere, betonte SPD-Fraktionschef Bernd Bohlen.

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Bürgermeister Volker Ernter versicherte, das Projekt habe absolute Priorität im Verwaltungsvorstand. Hallstein versicherte, dass alle Punkte mit einem „Höchstmaß an Gewissenhaftigkeit“ sachgerecht abgearbeitet worden seien. Eine Sondersitzung von Immobilien- und Schulausschuss soll nach den Sommerferien stattfinden. Das beschlossen CDU, FDP und Freie Wähler gegen SPD und Grüne. Diese wollten Sitzung vor den Ferien – weit genug weg vom Wahlkampf zur Kommunalwahl.