Rhein-ErftNeue S-Bahn zwischen Stommeln und Köln soll bis 2023 fertig sein
Rhein-Erft-Kreis – Wenn es nach den Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP/FW im Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) geht, wird bald auch zwischen Pulheim-Stommeln und Köln, besser noch zwischen Grevenbroich und Köln eine S-Bahn-Linie eingerichtet.
Nachdem im Januar eine Machbarkeitsstudie des Büros Stadtverkehr mit guten Prognosen für Umsetzung und Auslastung vorgelegt worden ist, haben die genannten Fraktionen die NVR-Geschäftsführung beauftragt, die Umsetzung in die Wege zu leiten.
SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Dierk Tim, einer der Väter des Projektes, hat die Pläne im Gespräch mit unserer Zeitung noch einmal erläutert. Demnach könnte die S-Bahn-Linie wie die Strecke Köln-Bedburg 2023 ihren Betrieb aufnehmen. Am Knotenpunkt Köln herrsche im Fern- und Regionalnetz Gedränge. Auf den S-Bahn-Gleisen seien aber noch freie Kapazitäten. Voraussetzung sei allerdings ein Brückenwerk, dass die Fernstrecke Köln–Aachen in Höhe des Haltepunkts Müngersdorf/Technologiepark überquere und den Anschluss an die S-Bahn-Gleise Düren-Köln ermögliche.
Neue Haltepunkte in drei Orten geplant
Etwas mehr als 40 Millionen Euro müssten laut Machbarkeitsstudie für neue Haltepunkte, Wartegleise, Ausbau der Zweigleisigkeit und für den Brückenanschluss investiert werden. Die neuen Haltepunkte sollen am Freimersdorfer Weg in Bocklemünd (Alter Bahnhof), am Pulheimer Gewerbepark (Segmüller) und in Grevenbroich-Süd (Aluminiumstraße) entstehen.
„Sofern der Rhein-Kreis Neuss da mitmacht“, sagt Timm. Sonst werde in Pulheim Stommeln eine Wendeschleife gebaut. Er persönlich halte die S-Bahn-Anbindung aber für Rommerskirchen und Grevenbroich auch für wichtig.
Der Vorteil laut Studie wäre ein von montags bis freitags zwischen 5 und 24 Uhr ein 20-Minuten-Takt für die S-Bahn in Richtung Köln, ergänzt durch einen stündlichen Regionalzug. Samstags und sonntags könnte die S-Bahn alle 30 Minuten fahren. Der Termin 2023 sei zwar recht sportlich, sagt Timm, müsse aber eingehalten werden, „weil sich sonst auf der Strecke 20 Jahre lang nichts mehr tut“. 2023 liefen die Verträge mit dem jetzigen Betreiber des Regionalverkehrs aus. Werde der Vertrag ohne Veränderung verlängert, sei wegen der Langfristigkeit der Kontrakte eine Umstellung auf die S-Bahn auf Jahrzehnte nicht möglich. „Der Betreiber muss investieren und neue Züge anschaffen.“ Neben dem dichteren Takt seien die modernen Triebwagen von entscheidendem Vorteil für die Gäste.
Der FDP-Kreistagsfraktionsvorsitzende Christian Pohlmann, der auch die FDP/FW-Fraktion im NVR-Zweckverband führt, sieht das Projekt auf einem guten Weg. „Wir müssen allerdings darauf achten, dass die Landesmittel dafür ohne Verzögerung bereitgestellt werden.