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SPD Rhein-Erft wählt VorstandWieder ein Gegenkandidat für Daniel Dobbelstein

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Daniel Dobbelstein aus Kerpen will an der SPD-Parteispitze bleiben.

Rhein-Erft-Kreis – Vorstandswahl, die Dritte: Die SPD Rhein-Erft unternimmt am Samstag, 3. September, ab 10.30 Uhr im Stadtsaal Frechen einen erneuten Versuch, ihre Parteispitze neu aufzustellen. Die einzige Konstante bei allen Anläufen war die Kandidatur des jetzigen Co-Vorsitzenden Daniel Dobbelstein aus Kerpen. Dagmar Andres aus Erftstadt hatte bereits angekündigt, sich von der Parteispitze, die sie sich seit Ende 2019 mit Dobbelstein teilt, zurückzuziehen, um sich auf ihr Bundestagsmandat zu konzentrieren.

Wahl des SPD-Vorsitzenden zweimal vertagt

Die beiden jüngsten Wahltermine standen für die Sozialdemokraten unter keinem guten Stern: Der für November vorigen Jahres angesetzte Parteitag musste kurzfristig wegen der Pandemie abgesetzt werden, im Juni scheiterte der zweite Versuch – vorgeblich, weil die Mitglieder Bedenken wegen der Wahlmodalitäten hatten, tatsächlich aber, weil die Kandidatur des damaligen Pulheimer Ratsfraktionsvorsitzenden Torsten Rekewitz viele SPD-Mitglieder in Aufregung versetzte. Rekewitz war wegen seines lange zurückliegenden, aber fragwürdigen Umgangs mit Geld etwa der Awo in Bedrängnis geraten und hatte schließlich sowohl Amt als auch Kandidatur verworfen.

Konkurrenz für Daniel Dobbelstein aus Kerpen

Wolfgang Jenke tritt ebenfalls als Vorsitzender der Kreis-SPD an.

Und auch der dritte Wahltermin verspricht, nicht langweilig zu werden. Dobbelstein will mit der bisherigen Stellvertreterin Simone Weesbach aus Brühl im Team antreten, Konkurrenz kommt aus Dobbelsteins Heimatstadt Kerpen: Wolfgang Jenke, Vorsitzender des Ortsvereins Horrem-Neubottenbroich, hat den Hut in den Ring geworfen, mit einer bemerkenswerten Begründung:

„Ich halte Daniel Dobbelstein für einen fähigen Politiker und wünsche mir, dass er gewählt wird – aber ich will die Alternative sein“, sagt der 64-Jährige, der in der Medienbranche sein Geld verdient und etwa Geschäftsführer der Produktionsfirma von „RTL Samstag Nacht“ war.

Wolfgang Jenke will Alternative sein

„Ich kann den Job als Parteivorsitzenden nicht, ich habe mich nie wirklich für den Kreis interessiert“, sagt der Vater zweier erwachsener Kinder. „Aber wenn ich nur Jobs übernommen hätte, die ich kann, hätte ich nur zehn Prozent von dem gemacht, was ich gemacht habe. Und ich habe alle Jobs gut gemacht.“

Es sei wichtig, dass es nicht nur eine Kandidatur beim Parteitag gebe. „Die Leute, die Daniel Dobbelstein wählen, sollen ihn bewusst wählen – und nicht, weil es keine Alternative gibt“, sagt Jenke. Und Parteimitglieder, die ihn, Jenke, wählten, wählten bewusst nicht Dobbelstein. „Mich kennt ja keiner.“

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Die Bedenken der SPD Bergheim scheinen derweil im Sande verlaufen zu sein. Der Ortsverein wollte prüfen lassen, ob die jüngste Vertagung der Vorstandswahl möglich war oder ob nicht zwingend hätte gewählt werden müssen. Eine Antwort von der Landes- und Bundespartei sei ausgeblieben, berichtet Dobbelstein. Seine Vermutung: „Die Form ist nicht gewahrt worden.“ So könnten Bedenken gegen den Verlauf des Kreisparteitags ausschließlich von der Kreisebene an die Landes- oder Bundespartei gemeldet werden. „Mir wäre es auch lieber gewesen, wir hätten beim vorigen Mal schon gewählt.“