AboAbonnieren

Brückenhälfte abgebrochenIn der A555 bei Wesseling klafft ein Loch

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt mehrere Bagger, die eine Brücke der A555 bei Wesseling abbaggern.

Während vorne die Brücke in Fahrtrichtung Bonn abgerissen wird, fließt der Verkehr vierspurig auf der anderen Seite der A 555 der Abtrennung weiter - zweispurig nach Köln und zweispurig nach Bonn.

Am Wochenende wurde die Autobahnbahnbrücke im Bereich des Kronenwegs in Wesseling abgebaggert.

Der erste Teil der Autobahnbrücke über den Kronenweg ist Geschichte. Am Wochenende wurde das Bauwerk der A 555, das bisher Teil der Fahrbahnen in Richtung Bonn war, abgebrochen. Dort klafft jetzt ein Loch. Der Verkehr auf der A 555 läuft trotz der Arbeiten ungestört weiter. Er wird mit zwei Spuren auf den Teil der Brücke, der bisher allein für die Fahrspuren in Richtung Köln genutzt wurde, geleitet. Allenfalls die schweren Schläge des Abbruchhammers waren für die Autofahrer auf der A 555 zu hören.

Die Abbruchzone selbst war von der A 555 nicht einsehbar, sondern abgesichert und durch eine provisorische Wand verdeckt. Mitten ins Herz der Baustelle konnten die Baustellentouristen hingegen vom Kronenweg in Keldenich aus blicken. Und etliche Schaulustige ließen sich dieses Schauspiel der schweren Bagger nicht entgehen. Auch etliche Anwohner schauten interessiert, auch wenn einige vom anhaltenden Radau der Arbeiten etwas genervt schienen.

580 Kubikmeter Beton und Stahl

Insbesondere die Erschütterungen des Abbruchhammers gingen durch Mark und Bein. Die sichtbaren Vorbereitungen für den Abbruch hatten am späten Freitagnachmittag begonnen. Die Unterführung wurde gesperrt. Um den Asphalt der Straße zu schützen, wurde sie mit einem halben Meter Sand bedeckt. Stahlplatten und Sand schützten die Leitungstrassen im Boden. Am Samstag starteten die Abbrucharbeiten. Die Experten hatten es mit rund 580 Kubikmeter Beton und Stahl zu tun. „Das entspricht etwa 1450 Tonnen“, erklärte Helge Wego von der Autobahn-GmbH.

Wego ist Leiter der Stabsstelle Kommunikation in der Niederlassung Rheinland. Die Menge fülle 40 Sattelzüge. Der Behörden-Sprecher hat bereits viele Abbrüche miterlebt. Doch nach wie vor sei es faszinierend, die Arbeiten zu beobachten. In Wesseling waren vier Bagger und ein Radbagger im Einsatz. Sie boten ein imposantes Bild. Mit gewaltiger Kraft zogen die Baggermäuler den Stahl aus den am Boden liegenden Betonstücken. „Futter“ gab es reichlich. Denn unaufhörlich brachen die Stücke herunter, die der Abbruchhammer aus dem Bauwerk schlug.

Das Bild zeigt den Bauleiter Oliver Bartling und seinen Kollegen Swen Bruns.

Bauleiter Oliver Bartling (r.) und sein Kollege Swen Bruns sind sicher, den Brückenabriss in der vorgegebenen Zeit zu meistern.

Noch an der Baustelle wurden auch kleinste Betonteile, die an den Stahlelementen hingen, mit den Baggermäulern entfernt, zum Teil sogar mit großen Zangen regelrecht pulverisiert. „Wir trennen hier direkt den Stahl vom Beton“, erklärte Bauleiter Oliver Bartling. Sowohl der Stahl als auch der Beton könnten schließlich wiederverwendet werden. „Allerdings nicht hier beim Brückenneubau“, betonte Wego. Der Stahl wurde in großen Containern gesammelt. Sechs Lkw fuhren den Beton auf den in Fahrtrichtung Bonn gesperrten Abschnitt der A 555.

„Dort wird das Material zwischengelagert“, erklärte Wego. Um die Anwohner nicht über die Maßen zu strapazieren, werde nicht in drei, sondern lediglich in zwei Schichten von 6 bis 22 Uhr gearbeitet. Der Einsatz von Wasserzerstäuber soll die Staubbelastung reduzieren. Der Regen am Samstag kam den Arbeitern deswegen gar nicht so ungelegen, auch wenn sie selbst ziemlich nass wurden. Bis Dienstagmorgen um 5 Uhr soll die komplette Fahrbahn wieder befahrbar sein. „Wir liegen gut in der Zeit“, merkte Wego noch an. „Unser Ziel ist es, auch die Verkehrsbeeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.“

Der Verkehr in Richtung Bonn sei deswegen bereits weit vor Beginn der Arbeiten auf die Gegenfahrbahn umgelegt worden. „Das erlaubt uns, die notwendigen Arbeiten auf der Richtungsfahrbahn Bonn ohne Vollsperrung der Autobahn umzusetzen.“ Das gelte auch für den anstehenden Brückenneubau. „Für die in einer späteren Bauphase notwendigen Arbeiten in Fahrtrichtung Köln wird es dann genau umgekehrt sein“, ergänzte Wego.