Gegen 16 Uhr gingen am Samstagnachmittag erste Anrufe bei der Feuerwehr ein. Diese forderten Unterstützung von Erftstädter Kollegen an.
Nach StarkregenVollgelaufene Keller in Wesseling – Feuerwehr rettet Frau aus Auto
Eine Frau drohte am Samstagabend in ihrem Auto zu ertrinken. Feuerwehrleuten gelang es in letzter Minute, sie aus ihrem Fahrzeug zu befreien. Der Pkw stand im Kreisverkehr L 300/Mühlenweg, der nach Starkregen einer Seenlandschaft glich. Die Feuerwehrleute der Wache Wesseling kamen gerade noch rechtzeitig. Als sie die Frau entdeckten, rannten sie so, wie sie waren, in den hoch mit Wasser vollgelaufenen Kreisel, um zu helfen. Der Starkregen war gegen 16 Uhr über Wesseling niedergegangen. Senken und tiefergelegene Tunnel und etliche Keller liefen voll Wasser.
Im Kreisel hinter der Unterführung am Mühlenweg/L 300 stand das Nass mindestens so hoch wie bei der Flutkatastrophe im Juli 2021. Nur noch die Seitenfenster und das Dach des Wagens, in dem sich die Frau befand, ragten aus dem Wasser. Die Fahrerin überstand die Situation am Ende unverletzt, aber geschockt. „Wir warnen noch einmal ausdrücklich alle Menschen davor, mit ihren Fahrzeugen oder auch zu Fuß in die mit Wasser vollgelaufene Tunnel oder Straßenzüge zu fahren oder zu gehen“, sagte der stellvertretende Feuerwehrchef von Wesseling, Nicholas Gafron. Es bestehe immer die Gefahr zu ertrinken, denn in der Regel könne niemand realistisch einschätzen, wie hoch das Wasser stehe.
Auch Kellerräume sollen bei Überschwemmungen nicht betreten werden. Bereits gegen 16 Uhr am Samstagnachmittag gingen bei der Feuerwehrleitstelle die ersten Anrufe wegen überfluteter Straßen und Keller ein. Wenig später löste die Leitstelle Stadtalarm aus. Mehr als 100 Feuerwehrleute der hauptamtlichen Wache und der Löschgruppen Wesseling, Berzdorf und Urfeld rückten aus. Einsatzstellen gab es etliche. „Der Schwerpunkt war aber am Schulzentrum und den umliegenden Straßen“, erklärte Nicholas Gafron. Überflutet waren auch der Tunnel Poststraße im Zentrum und der Tunnel am Kronenweg nahe der L 300. Schlimm erwischte es das Schulzentrum und dort die Realschule. Das Wasser stand gut 30 Zentimeter hoch im Untergeschoss der Realschule.
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Etliche Pumpen im Einsatz
Mit etlichen Pumpen konnten die Helfer um Einsatzleiter Michael Weiß den Wasserstand halten – bis irgendwann endlich der Pegel sank, weil die Kanalisation wieder in der Lage war, Wasser aufzunehmen. Gepumpt wurde trotzdem weiter – auch außerhalb der Schule, wo das Hochwasser am Schulgebäude bis zur Fensterbank des Untergeschosses stand. Durch die Kellerschächte war auch Wasser ins Untergeschoss des Schulhauptgebäudes gedrungen. „Dort sind die Werkräume und die Räume der Offenen Ganztagsschule (OGS) betroffen“, erklärte Weiß.
Unterstützt wurden die Feuerwehrleute aus Wesseling von einem Löschzug ihrer Kollegen aus Erftstadt. Und auch die Werksfeuerwehr von Shell Deutschland aus Wesseling half und brachte weitere Pumpen an die Einsatzstelle zum Schulzentrum. Etliche Keller pumpten die Feuerwehrleute auch in den betroffenen Wohnhäusern etwa im Weißdornweg, der Bogenstraße und im Schützenweg aus. Betroffen waren darüber hinaus auch Wohnhäuser an der L 300. Im Dauereinsatz war auch der Energieversorger, der etlichen Wohnhäusern wegen der überfluteten Keller zunächst stromfrei schalten musste.