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KGS RemigiusschuleOpladener Eltern schicken Hilferuf an den Oberbürgermeister

Lesezeit 3 Minuten
Schulgebäude

Idyllisch gelegen, aber viel zu klein: Das Schulgebäude KGS Remigiusschule in Opladen

Schon jetzt gehen knapp 500 Kinder auf die Opladener Grundschule, im Sommer sollen noch mehr dazu kommen, obwohl der Platz an allen Ecken fehlt, bemängeln die Elternvertreter. 

Die Schülerzahlen in Opladen steigen seit Jahren. Deswegen musste die KGS Remigiusschule zuletzt immer wieder weitere Klassen einführen – allerdings halten die Gebäude mit dem Wachstum nicht mit. „Im September 2023 sind wir mit Oberbürgermeister Uwe Richrath zusammengesessen, um die Situation zu besprechen“, sagt Elternsprecherin Claudia Juffern. Der Vorschlag damals: Die Stadt soll ein nach dem Hochwasser leerstehendes Nachbargebäude übernehmen und somit für mehr Platz sorgen. „Das wurde wohlwollend aufgenommen und es gab auch Begehungen“, erzählt Juffern. Seitdem allerdings habe die Schulgemeinschaft nichts mehr davon gehört.

Stattdessen erreicht sie vor kurzem die Nachricht, dass die Schule im Sommer aufgrund des Andrangs eine zusätzliche Eingangsklasse eröffnen solle. „Als der erste Jahrgang fünfzügig gemacht wurde, hieß es: Das passiert auf keinen Fall noch einmal, das können wir gar nicht leisten“, sagt die Elternsprecherin. Ab Sommer werden dann aber alle Jahrgänge fünfzügig sein. „Damit steigt die Anzahl der Klassen von 19 auf 20, obwohl 19 Klassen jetzt schon zu viel sind“, schreiben die Schulpflegschaftsvorsitzenden in einem nun als offenen Brief an den Oberbürgermeister verschickten Hilferuf. 

Teil der Mensa wird geopfert

Um einen weiteren Klassenraum zu schaffen, müsse ein Stück der Mensa und des Lehrerzimmers abgetrennt werden. Ein Teil der jungen Schülerschaft müsse dann zur Mensa der bis dahin wiedereröffneten Theodor-Heuss-Realschule laufen. Andere, wie jetzt auch schon, im Klassenzimmer essen. „Das heißt, einige Kinder sind von morgens 8 Uhr bis nachmittags um 16 Uhr den ganzen Tag in einem Raum mit 27 anderen Kindern, ab mittags dann nicht nur mit dem entsprechenden Lärmpegel, sondern auch mit den Essensdüften“, beschreiben die Eltern.

Auch auf dem Schulhof würden sie nur wenig Auslauf finden. Es sei kaum möglich, sich dort zu bewegen, ohne jemanden umzurennen, für 500 Kinder stehen vier Schaukeln zur Verfügung. Außerdem würde die Enge Unfallgefahr und Streitpotenzial fördern. Auch sechs Jungstoiletten (plus sechs Pissoirs) und zehn Mädchen-Toiletten mit jeweils nur zwei Waschbecken pro Toilettenraum seien viel zu wenig.

Und da wundern wir uns als Erwachsene noch, dass bereits Grundschulkinder völlig ausgebrannt sind
Sprecher der Schulpflegschaft

Ähnlich beengt sei die Situation in der OGS. Beliebte Angebote mussten bereits eingestellt werden, schulische Förder- und Forderangebote finden teilweise auf Fluren statt, AGs können gar nicht bis maximal eingeschränkt angeboten werden, schreiben die Eltern. Wie der gesetzliche Anspruch auf einen OGS-Platz ab 2026 erfüllt werden soll, sei ihnen unklar. Zumal in Opladen durch Zuzug und Neubau mit weiter wachsenden Schülerzahlen zu rechnen sei.

„Wir wollen nicht nur meckern, sondern auch Lösungsvorschläge machen“, sagt Juffern. Deswegen hatte sie den Hauserwerb ins Spiel gebracht, der aber offenbar abgeschrieben wurde. Nun fordern die Elternvertreter alternativ, das Gelände zwischen Adalbert-Stifter-Straße und Wiembach komplett zu umzäunen und hinter dem Lehrerparkplatz einen zweiten Schulhof für die Kinder einzurichten. Außerdem wünschen sie eine Erweiterung oder einen Neubau der sanitären Anlagen und Schallschutzdecken in den Klassenzimmern. Auch die Arbeitsbedingungen für das Lehrerkollegium dürften sich nicht verschlechtern. 

Denn mit der Lehrerschaft sind die Eltern sehr zufrieden, nur die räumlichen Umstände lassen sie die Frage stellen: „Und da wundern wir uns als Erwachsene noch, dass bereits Grundschulkinder völlig ausgebrannt sind?“