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Aufwendige BaumpflanzungKran hebt neue Trauerweide auf die Rheinwiese in Königswinter

Lesezeit 2 Minuten
Mehrere Männer wickeln Gurte um einen Baum, damit ein Kran ihn aufrichten kann.

Mit vereinten Kräften wurde der Baum auf der Wiese gepflanzt.

Mit einem 250-Tonnen-Kran ist eine neue Trauerweide auf die Rheinwiese neben dem Fähranleger Niederdollendorf gesetzt worden. Ihren Vorgänger hatte ein Sturm zerstört.

Mit einer aufwendigen Aktion und unter Einsatz eines 250-Tonnen-Krans ist am Mittwochmorgen auf der Niederdollendorfer Rheinwiese eine neue Trauerweide gesetzt worden. Der neun Meter lange und 24 bis 28 Jahre alte Baum war per Lastwagen von der Baumschule „Baum & Bonheur“ aus Nettetal angeliefert worden.

Experten der Kranfirma Salgert, die um 6 Uhr in der Früh mit den Vorbereitungen begonnen und das Riesengefährt oberhalb der Rampe zur Fähre aufgebockt hatten, hoben den rund sechs Tonnen schweren Baum mit der botanischen Bezeichnung Salix alba „Tristis“ gegen 9.30 Uhr in das vorbereitete Loch auf der Wiese neben dem Fähranleger.

Bonner Initiative „Baumwächter“ organisierte eine Spendenaktion

Anfang November 2023 war die große Weide auf der Rheinwiese ein Opfer des Sturmtiefs „Emir“ geworden. Sie war rund 100 Jahre alt und prägend für den Ort und das Landschaftsbild. Von einem „unheimlich schönen und großen Baum“ und einer „Landmarke“ sprach am Mittwochmorgen Andreas Theves von der Bonner Initiative „Baumwächter“.

Die hatte angesichts der Bedeutung der Weide eine Spendenaktion gestartet und nach Angaben der Stadtverwaltung 8300 Euro zusammenbekommen. 3000 Euro hatte die Stadt Königswinter selbst für eine Neupflanzung im Haushalt eingeplant. Laut Andreas Theves reichte das Spendenspektrum von Kleinstspenden bis zu Beträgen von 400 oder 500 Euro.

Ein frisch gesetzter Baum, im Hintergrund die Fähre und der Rhein.

Rund neun Meter hoch ist die Trauerweide, die auch dank einer Spendenaktion angeschafft werden konnte.

„In dieser Form haben wir das noch nicht gemacht“, sagte er über die Spendenaktion der „Baumwächter“, die sich 2020 gegründet hatten, um auf Bonner Seite den alten Baumbestand im Park von Haus Carstanjen zu pflegen und zu erhalten.

So aufwendig die Niederdollendorfer Pflanzaktion auf den Laien wirkte – neben mehreren Mitarbeitern der Baumschule und der Kranfirma war auch der Bau- und Betriebshof mit viel Personal und Fahrzeugen im Einsatz –, so unspektakulär war das Ganze für die Mitarbeiter von „Baum & Bonheur“. Man mache das zwar nicht täglich, der Neun-Meter-Baum sei aber noch nicht einmal einer von den größeren, erläuterte Jörg Hoffmann.

Ein Mann sichert mit einem Seil einen Baum, der am Haken eines Krans durch die Luft schwebt.

Zeitweise in der Luft hing die Trauerweide am Mittwoch.

Nach seinen Angaben wird die Trauerweide um rund einen Meter im Jahr wachsen. Der neue Baum steht nicht exakt am Standort des alten, sondern ein Stück weiter den leichten Hang hinauf. Damit soll die Trauerweide nicht mehr dem Hochwasser ausgesetzt sein, da die Staunässe ihr nicht guttue, so Jörg Hoffmann. Nach Angaben der Stadt erreicht die Weide eine Höhe von 15 bis 20 Metern und ein Breite von rund 15 Metern. Im Mai soll es eine „kleine Einweihung“ geben, kündigt die Stadt an.