Der 1. FC Köln empfängt am Samstag Eintracht Frankfurt. Der Wesselinger Fußballspieler Dominik Ernst (SC Fortuna Köln) verrät, wie die FC-Fans ihren Teil zu einem Sieg beitragen könnten.
Fortuna KölnSpieler Dominik Ernst aus Wesseling zum Spiel 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt
Im Sommer wechselten Sie zum zweiten Mal in ihrer Karriere zu Fortuna Köln. Haben Sie als Gelsenkirchener den Karneval vermisst?
Dominik Ernst: Eigentlich wollte ich in meiner Karriere noch nicht den Schritt aus der dritten Liga in die Regionalliga machen, aber ich fühlte mich damals sehr wohl im Verein und in der Region. Für einen anderen Regionalligisten hätte ich diesen Schritt nicht gemacht. Natürlich habe ich schon die eine oder andere karnevalistische Veranstaltung miterlebt und sehr genossen. Aber als Fußballer bekommst du den Karneval nicht so mit, wie andere Leute.
Am 31. Januar verstarb der ehemalige FC-Mittelfeldspieler Heinz Simmet im Alter von 79 Jahren, der mit den Geißböcken unter anderem das Double 1978 holte. Einen Vereins-Rekord beim 1. FC Köln wird er wohl für die Ewigkeit behalten: So spielte er zwischen 1970 und 1977 in 259 Bundesliga-Spielen in Folge.
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Hut ab vor der Leistung. Heutzutage ist so etwas wahrscheinlich nicht mehr möglich, trotz der medizinischen Möglichkeiten. Aber der Fußball ist ja auch schneller geworden. Dennoch muss man das erst mal erreichen. Bei mir selber waren es vielleicht 60 bis 70 Spiele, die ich am Stück gespielt habe, wenn ich irgendwelche Gelbsperren herausnehmen würde.
Aus den ersten drei Spielen unter FC-Trainer Timo Schultz konnten nur zwei Punkte geholt werden. Haben Sie etwas gesehen, wodurch die Kölner ihre Punkteausbeute noch steigern könnten?
Beim 1. FC Köln kommt es ganz viel auf die geschlossene Mannschaftsleistung an und auf das Zusammenspiel der Fans mit dem Team. Ich sehe schon einen anderen Spirit im Team, aber die Punkteausbeute muss sich verbessern. Der Verein muss Erfolgserlebnisse erzwingen und schauen, dass der Knoten platzt. Dann kann man für die Stadt und die Region nur hoffen, dass der Verein den Klassenerhalt schafft. Denn den „Effzeh“ in der 2. Liga zu sehen, ist nicht so schön.
In den Sozialen-Medien wurde nach dem Spiel gegen Wolfsburg gerade Max Finkgräfe als Mutmacher hochgehalten. Auch Torschütze Faride Aliduo, der zuvor für seine Auftritte eher kritisiert worden war, bekam Zuspruch von den Anhängern. Wie sehr können solche Beiträge einen Spieler beflügeln?
Natürlich beflügelt das junge Spieler, vor allem, wenn sie im Verein groß geworden sind, und es gibt auch den Fans Kraft. Selbstverständlich sehen die Fans den einen Spieler mal kritisch und darauf wieder positiv – das ist das normale Fan-Dasein. Aber als Spieler solltest du darauf gar nicht achten. Als ich ein junger Spieler war, habe ich natürlich nachgeschaut, was die Fans schreiben. Aber die meisten Leute, die da schreiben, haben mit Fußball nichts am Hut und nie höherklassigen Fußball gespielt. Dennoch müssen die Spieler damit umgehen können, was die meisten tun. Am Ende des Tages kommt der Verein nur gemeinsam mit seinen Fans da raus. Es bringt nichts, sich einander hochzuschaukeln. Daran geht ein Verein nur kaputt und steigt vielleicht letztendlich ab.
Ellyes Skhiri kehrt erstmals im Trikot von Frankfurt nach Müngersdorf zurück. Was geht in einem Fußballer vor, wenn er auf seinen ehemaligen Herzensverein trifft?
Jeder Spieler kommt mit einer gewissen Anspannung zu seinem Ex-Verein zurück. Das kann positiv, aber auch negativ sein. Mich würde das eher beflügeln, selbst wenn Pfiffe kommen. Das macht mich dann irgendwo auch an, weil ich denen dann erst recht zeigen möchte, was ich drauf habe. Die Eintracht hat aktuell einen guten Lauf und ist seit vier Spieltagen ungeschlagen.
Werden die Geißböcke den Frankfurter Adler in Turbulenzen bringen und den Höhenflug am Samstagabend stoppen können?
Definitiv können die Kölner das. Die Fans werden ganz viel ausmachen. Wenn die komplett hinter ihrer Mannschaft stehen und das Heimspiel explodieren lassen, dann ist auf jeden Fall etwas möglich. Ich rechne mit einem 2:1 für den 1. FC Köln.