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Für Familien mit wenig GeldAufnahmequote erfüllt – Stadt Wesseling widmet Häuser um

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Flüchtlingsunterkünfte Jahnstraße

Die Häuser an der Jahnstraße sind die ersten, die fertig wurden. Doch ziehen hier weniger Flüchtlinge ein als ursprünglich geplant.

Wesseling – Die Stadt Wesseling hat ihre Aufnahmequote erfüllt und muss derzeit keine Flüchtlinge mehr aufnehmen. Daher soll ein Teil der Häuser, die eigens für Flüchtlinge gebaut wurden, nun Familien mit Wohnberechtigungsschein zur Verfügung stehen. Das Jahr 2015 war der bisherige Höhepunkt der Flüchtlingskrise, zu Tausenden strömten die Menschen damals über die Grenzen.

Auch in Wesseling kamen täglich Menschen an, in der Notstellte die Stadt Container auf, um den Ankömmlingen ein Dach über den Kopf zu geben. Schon damals wurde beschlossen, Flüchtlingen – vor allem Familien mit Kindern – eine feste Unterkunft zu bieten. Der Rat entschied, 28 Reihenhäuser zu bauen, das Land gab Geld dazu. Eine Bürgerinitiative wollte damals den Bau verhindern, scheiterte aber mit einem Bürgerentscheid.

Keine weiteren Zuweisungen

Inzwischen sind an vier Standorten die Häuser teils fertig, teils im Bau, aber schon ist absehbar, dass sie für die Flüchtlinge nicht mehr gebraucht werden, wie die Verwaltung im Sozialausschuss am Donnerstag darlegte. „Wir bekommen im Moment keine Zuweisungen mehr“, sagte Codezernent Jörg Fliegner. Derzeit sind rund 400 Flüchtlinge in Wesseling untergebracht. Die meisten kommen aus dem Irak (64), Afghanistan (60) und Syrien (51).

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Die Stadt habe die Aufnahmequote zu 98,72 Prozent erfüllt, daher sei mit weiteren Zuweisungen nicht zu rechnen. Zunächst werden die Häuser an der Mertener Straße, Urfelder Straße und vier Häuser an der Jahnstraße umgewidmet, sodass Familien mit Wohnberechtigungsschein einziehen können. Für den Standort am Kleinen Mölchen in Berzdorf müsse erst das Planungsrecht verändert werden, hieß es aus der Verwaltung. Die übrigen Häuser an der Jahnstraße bleiben für die Flüchtlinge reserviert.

Günstiger Wohnraum weiterhin gefragt

Wie Fliegner sagte, hat die Stadt einen Großteil der Flüchtlinge in den ehemaligen GAG-Wohnungen untergebracht. Sollten diese wie geplant in den nächsten Monaten abgebrochen werden, ergäben sich dennoch neue freie Kapazitäten auf dem Wohnungsmarkt. Denn der Käufer der GAG-Wohnungen errichte ja neue Häuser. Weitere große Flüchtlingsunterkünfte sind der Maarhof und der Dikopshof.

In den städtischen Übergangsheimen leben 155 Flüchtlinge, die bereits eine Bleiberecht haben. Sie haben Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein und drängen ebenfalls auf den Wohnungsmarkt. Für die Häuser an der Jahnstraße, die mit Wohnberechtigungsschein bezogen werden könnten, gebe es schon Wartelisten. An günstigem Wohnraum bestehe nach wie vor Bedarf, so Fliegner.