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Kunstwerk zur Corona-KriseWesselinger Künstler mit Kreativ-Preis ausgezeichnet

Lesezeit 2 Minuten

Künstler Dennis Josef Meseg (rechts) mit Professor Jörg Mehlhorn (links) und  Peter Nep (Mitte) bei der Preisverleihung in der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter.

Wesseling – Mit einer gesellschaftskritischen Kunstinstallation zum Thema Pandemie hat der Wesselinger Künstler Dennis Josef Meseg bundesweit auf sich aufmerksam gemacht. Anderthalb Jahre lang wanderte er mit seiner Installation durch über 40 Städte in Deutschland.

Nun wurde er für sein Mahnmal zur Corona-Krise „It is like it is“ mit dem CREO Preis der Deutschen Gesellschaft für Kreativität ausgezeichnet, der Leistungen ehrt, die als besonders kreativ erachtet werden. Nominiert wurde der Künstler von Professor Jörg Mehlhorn, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Kreativität, der auch bei der Preisverleihung in Alfter dabei war, ebenso wie Wesselings dritter stellvertretender Bürgermeister Peter Nep.

Kunstinstallation als Mahnmal zur Krise

In rotweißes Flatterband eingewickelte Schaufensterpuppen bilden das Herzstück der Installation.

„Die Symbolik hat drei Teile“, erklärt der Künstler. Das Flatterband stehe für Einengung und das „Sich-eingekettet-fühlen“ während der Lockdown-Zeit. Teilweise hätten die Figuren fehlende Gliedmaßen, „das soll die Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Menschen verdeutlichen“, sagt Meseg. „Und die Figuren selbst als leblose Puppen symbolisieren den Stillstand, sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich.“

Vom Stillstand zu tanzenden Figuren

In den vergangenen anderthalb Jahren habe sich das Werk allerdings von einem Mahnmal zu einem Hoffnungssymbol entwickelt. Es sei immer mehr Sozialkontakt möglich geworden, viele Menschen seien geimpft worden. Ganz unbewusst, erzählt Meseg, seien daraufhin auf einmal tanzende Puppen hinzugekommen, die auch alle ihre Gliedmaßen noch hatten.

Inzwischen hat die Installation in Mesegs Atelier auch ein Soundupdate bekommen, in Zusammenarbeit mit dem Berliner Musiker und Produzenten Genetic Drugs. Geht man als Betrachter zwischen den Figuren hindurch, ertönen Soundeffekte, die Meseg als die „Töne der Pandemie“ beschreibt.

Auf Ausstellung ertönen Herzschlag und Beatmungsgerät

Man höre einen Herzschlag, ein Beatmungsgerät, aber auch Virologen, Querdenker und Politiker, die über die Pandemie sprechen. „Das alles klingt recht blechern, wie eine Bahnhofsansage, da kann man echt Gänsehaut bekommen“, findet der Künstler.

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Die Ausstellung ist noch bis zum 18. Oktober in Mesegs Atelier im Kronenweg 11 zu sehen. Geöffnet ist täglich von 15 bis 21 Uhr. Der Eintritt ist frei.