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Umstrittener Kreisverkehr„Die schönste Kiesgrube in Wesseling“

Lesezeit 2 Minuten

Die Plastik „Rheinwellen“ von Wolfgang Göddertz bestimmt den Kreisverkehr am Mühlenweg/Hubertusstraße.

Wesseling – Lauter kleine Kieselsteine liegen mit kleinen Edelstahlwellen auf ihm. In der Mitte ragt eine große wellenförmige Plastik empor. An zwei Stellen ist das Logo von Lyondellbasell zu sehen. Die Rede ist, was die Gestaltung betrifft, von einem umstrittenen Kreisverkehr kreisweit. Und den findet man in Wesseling.

Vorstellung der Kreisel

Im Rhein-Erft-Kreis sind in den vergangenen Jahrzehnten viele Straßenkreuzungen zu Kreisverkehren ausgebaut worden, um für mehr Sicherheit und einen besseren Verkehrsfluss zu sorgen. Im Zentrum dieser „Kreisel“ wachsen mancherorts Bäume und Blumen, an anderer Stelle bemühten sich Verwaltungen, Vereine und Initiativen um eine künstlerische Gestaltung.

Wir wollen diese „Kunst im Kreisel“ in loser Folge vorstellen. (wok)

Mitten in der Stadt, an den Straßen Mühlenweg/Hubertusstraße, wurde der 41 Meter breite Kreisel gebaut. Gestaltet hat ihn der Künstler Wolfgang Göddertz im Jahr 2006. Schon seit 1995 steht die 1,5  Tonnen schwere Wellenplastik aus Edelstahl mitten auf dem Kreisel. Zehn Jahre lang war er umringt von Stiefmütterchen und Kugellampen, gepflegt von der Stadt. Für den Künstler ein unerträgliches Bild, wie er 2006 sagte. Er empfand es als „kitschig“, das rund um sein Kunstwerk ein kleinstädtischer Vorgarten angelegt wurde.

Die Kiesel und Wellen sollen an den Rhein erinnern

Auch wenn die Stadt die Gestaltung bestimmt mit viel Liebe gemacht habe. Lyondellbasell hatte bei der Umgestaltung mitgewirkt, die nach einem Konzept von Göddertz vom Landschaftsarchitekten Alexander Nix hergerichtet wurde. Die Kiesel und Wellen sollen an den Rhein erinnern, die Blumen symbolisieren das Rheinufer. Umgebaut haben ihn dann Mitarbeiter von Basell. Das Unternehmen wollte sich so im Stadtbild präsentieren. „Über diesen Kreisverkehr kommen schließlich die meisten unserer Gäste aus aller Welt“, sagte Manfred Dressel, damaliger Aufsichtsratvorsitzende der Basell Polyolefine, wie das Unternehmen 2006 noch hieß. Ganz anders war damals die Meinung der Anwohner. Als „eine einzige Zumutung“, empfand Hannelore Jösten die Aussicht von ihrem Balkon. „Das ist die schönste Kiesgrube in Wesseling“, meinte Gerd Jonas ironisch.

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Und auch heutzutage stößt der Kreisel kaum auf Begeisterung bei den Wesselingern. „Das ist kein Schmuckstück. Und auch nicht besonders originell“, sagt eine Bürgerin. In Wesseling ist man der Meinung, dass der Kreisel mehr Farbe bräuchte.