Die Arbeiten am neuen KVB-Betriebshof beginnen. Zunächst müssen die alten Bauten auf dem 87.310 Quadratmeter großen Grundstück abgerissen werden.
Fünfmal so groß wie altes GrundstückHier entsteht der neue KVB-Betriebshof für 500 Mitarbeitende
Mehrmals in der Woche radelt Bürgermeister Ralph Manzke zurzeit am Norton-Gelände vorbei. „Ich war richtig froh, als ich sah, dass dort die Abrissarbeiten des alten Fabrikgebäudes begonnen haben“, erklärt er. Wegen verschiedener Formalien hätte sich der Beginn des Abrisses zwar verzögert. „Doch jetzt entdecke ich jede Woche Fortschritte“, sagt er. Tatsächlich ist sogar der vorläufige Denkmalschutz der Unteren Denkmalbehörde vom Tisch, beziehungsweise aufgehoben.
Täglich verändert sich jetzt das Bild. Mehr als 30 Jahre nach der Schließung der Norton-Schleifmittel-Fabrik lässt die Kölner-Verkehrs-Betriebe (KVB) das rund 87.310 Quadratmeter große Grundstück zurzeit für den Bau ihres neuen Betriebshofes herrichten. Und dazu gehört zunächst der Abriss der Norton-Ruine. Möglicherweise könnte der Abriss sogar schon im zweiten Quartal 2025 Geschichte sein. Bis dahin stellt der Rückbau das beauftragte Unternehmen jedoch vor jede Menge Herausforderungen: „Die Kellerabgänge sind verschüttet“, erklärt Matthias Pesch, Leiter Unternehmenskommunikation der Kölner Verkehrs-Betriebe AG.
Asbesthaltige Dächer
Im Zuge des Abbruchs müsse deswegen unter anderem erkundet werden, welche Bauteile unterkellert sind. Das sei auch deswegen wichtig, um ein gefahrloses Arbeiten für die schweren Abbruchbagger zu gewährleisten. „Es stehen leider keine aussagekräftigen Bestandspläne zur Verfügung“, so Pesch. Insgesamt müssten seinem Kenntnisstand zufolge insgesamt rund 220 Tonnen asbesthaltige Abfälle aus Dacheindeckungen mit asbesthaltigen Wellzementplatten gesondert entsorgt werden.
Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe
- Vandalismus in Köln Unbekannte zerstören mehrere Scheiben von KVB-Bahn
- Kölner Haltestelle Rudolfplatz Radfahrerin nach Kollision mit Straßenbahn in Klinik eingeliefert
- Bisherige Arbeit obsolet Neue Planungen für Kölner Ost-West-Tunnel sind laut Egerer nötig
- Kölner Norden ÖPNV in Chorweiler – Ein Runder Tisch soll’s richten
- Ost-West-Achse Das ist der Milliardenplan für den Kölner U-Bahn-Tunnel
- Park & Ride Stressfrei Parken in den Weihnachtszeit
- Zurück zum Schülerticket? Kölner Schüler wollen das Deutschlandticket behalten – Elternschaft gespalten
Das gesamte Abbruchvolumen belaufe sich auf zirka 240.000 Kubikmeter Steine und Beton. „Alle Abfälle werden gemäß den Vorgaben der Gewerbeabfallverordnung sortenrein getrennt“, so Pesch. Beton und Ziegel würden auf dem Grundstück recycelt und als Tragschichten unter den neuen Gebäuden und Fahrflächen wiedereingebaut.
Bis zu 500 Arbeitsplätze
Die übrigen Abfälle werden fachgerecht entsorgt. Aktuell sei zudem vorgesehen, die wiederverwertbaren Ziegel in der neuen Planung für die neue Fassadengestaltung zu berücksichtigen. „Die übrigen Abfälle werden fachgerecht entsorgt“, erklärt Pesch.
Der Start des Neubaus hänge dann allerdings auch vom Planfeststellungsverfahren ab, das voraussichtlich Ende kommenden Jahres angestoßen werden soll. Weil ihr alter Betriebshof den Herausforderungen nicht mehr gerecht wird, plant die KVB auf dem Norton-Gelände dann einen Neubau in dreistelliger Millionenhöhe. Das neue Grundstück ist fast fünfmal so groß wie das alte, liegt zudem direkt an der KVB-Trasse und bietet die Möglichkeit, von beiden Seiten in den Betriebshof hineinzufahren.
Trotzdem bleibt auch noch genügend Platz für den Bau neuer Abstellflächen, Werkstätten und eines Bürokomplexes. Die Zahl der Mitarbeitenden könnten von aktuell 138 auf 500 steigen, die dann in drei Schichten in Wesseling Arbeit hätten. Ersten Berechnungen zufolge geht die KVB davon aus, dass sie ihren neuen Betriebshof schon 2030 vollständig beziehen könnten, wenn alles gut läuft.