Nach fünfjähriger Pause gab es wieder das traditionelle Berzdorfer Seifenkistenrennen, 24 Kinder nahmen daran teil.
Tradition wieder belebtHunderte Zuschauer kamen zum Seifenkistenrennen nach Wesseling
„Neun, acht, sieben…“, zählte Reinhard Schaar. Hoch von einem Feuerwehrfahrwagen gab er am Sonntagnachmittag dann das Startsignal zum Seifenkistenrennen. „Bitte setzen Sie sich nicht auf die Strohballen“, warnte er noch einmal die Zuschauer, die zu Hunderten die Rennstrecke säumten.
Nach fünfjähriger Pause nahm das traditionelle Berzdorfer Seifenkistenrennen wieder Fahrt auf. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein des Kirchenvorstands hatte Reinhard Schaar das Rennen wieder im Rahmen des Patronatsfestes der Pfarrkirche organisiert.
Die Strecke war 300 Meter lang
Die teilnehmenden 24 Jungen und Mädchen waren zwischen acht und 14 Jahre alt. Probeläufe oder Testfahrten hatte es im Vorfeld nicht gegeben. Doch das schien die Sache für die kleinen Rennfahrerinnen und Rennfahrer nur noch spannender und aufregender zu machen.
Die Strecke war etwa 300 Meter lang. Sie führte die Sternenstraße hinunter, an der Kirche vorbei in einer weiten Kurve auf die Hauptstraße. Weiter ging es bergab bis zur Einmündung Am Helmeshof. „Hui“, war das schnell“, meinte eines der Kinder, als es unten durch Ziel sauste und in die Eisen ging.
Insgesamt gibt es 13 identische Seifenkisten
Die Polizei des Rhein-Erft-Kreises hatte die Durchfahrt zur Rennstrecke gesperrt. Die Freiwilligen Feuerwehrleute aus Berzdorf sicherten den Start- und Zielbereich ab. „Die Seifenkistenrennen gibt es in Berzdorf seit Anfang der 1970er-Jahre“, berichtete Schaar. Früher seien die Teilnehmenden auch noch in selbstgebauten Seifenkisten gestartet.
Um jedoch für allen Kinder die gleichen Startbedingungen zu schaffen, hatte die Freiwillige Feuerwehr 1999 die einheitlichen Seifenkisten im Auftrag der Kirchengemeinde bauen lassen – 13 Seifenkisten gibt es insgesamt.
„Als Kind bin ich auch schon dabei mitgefahren“, erzählte Patrick Pütz (49) von der Freiwilligen Feuerwehr. Er schätzt, dass die Seifenkisten in der Spitze bis zu etwa 20 Kilometer die Stunde den Kirchberg herunterfahren. „Es ging schon ziemlich schnell den Berg herunter“, schwärmte Alma Demele (9), als sie im Ziel aus der Seifenkiste stieg. „Das macht aber total viel Spaß“, sagte sie. Ein bisschen schwer sei es nur, die Seifenkiste zu lenken.
Alle Kinder schafften die Qualifikationsläufe mit Bravour – keine Seifenkiste kam von der Strecke ab. Tränen gab es aber trotzdem. Doch es waren Tränen der Freude, die lediglich den stolzen Eltern über die Wange liefen. Im nächsten Jahr soll es wieder ein Seifenkisten-Rennen geben.