Mehr als 20 Liveacts spielten beim „Rheinklang-Festival 669“. Das Team überlegte sich in diesem Jahr eine besondere Spendenaktion.
„Spendier-Aktion“Rheinklang-Festival in Wesseling sammelt Geld für Bedürftige

Bei den Gastronomen Babis Kakoulidis (2.r.) und Despina Kontse (Mitte) im Restaurant El Greco erhalten Bedürftige nun einen Gutschein für Essen oder/und Trinken.
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Der Hut ging rum beim „Rheinklang-Festival 669“. Mehr als 20 Liveacts sorgten Mitte Mai an neun Veranstaltungsorten, auf der Bühne im Rheinpark, vor der Kirche St. Germanus, aber auch in Gaststätten, Biergärten und in der Innenstadt für Musikgenüsse.
Mit der „Spendier-Aktion“ klingt Rheinklang noch nach. Ein Merkmal der seit 2011 ehrenamtlich vom Rheinklang-Team organisierten Veranstaltung besteht darin, auf Eintrittsgeld zu verzichten. Die Interpreten treten allesamt ohne Gage auf. Traditionell geht stattdessen der Hut um. Das dabei gesammelte Geld wurde in der Vergangenheit stets unter den Musikern aufgeteilt.
So war es auch Mitte Mai bei der elften Auflage des beliebten und stets gut besuchten Musikfestivals. Doch nicht alle Bands wollten Bares. Die Musikerinnen und Musiker von No Time to be famous aus Wesseling, der Rockgören aus Brühl, der Enterbten und der Band The Brickx sowie der Zauberer Magicingo und der Sänger Uwe Reetz wollten das Geld für soziale Zwecke spenden. Die Band No Time to be famous steckt sogar noch Geld in den Hut.
Kontrolliert wird die Bedürftigkeit nicht. Wir setzen ganz auf die Ehrlichkeit der Menschen.
„Im Rheinklang-Team hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits die Entscheidung getroffen, mit dem gesamten Geld eine Spendier-Aktion zu finanzieren“, berichtete Mandy Ansey. Mit ihren Teamkollegen Michaela Hüther, Karsten Klein, David Langhals und Anita Brandstätter traf sie sich kürzlich am Restaurant „El Greco“ an der Bahnhofstraße.
In der Hand hielt sie bereits einige der Gutscheine, mit denen ab Donnerstag, 15. Juni, dort Menschen mit geringem Einkommen, Bedürftige und Obdachlose zu essen und zu trinken bekommen. „Das können Familien, aber auch Einzelpersonen sein“, betonte Ansey. Kontrolliert werde die Bedürftigkeit nicht. „Wir setzen dabei ganz auf die Ehrlichkeit der Menschen“, erklärte sie.
Rheinklang-Team hofft auf Verselbstständigung des Projekts
Allerdings werden die Gutscheine nicht verteilt. „Sie werden an einer Pinnwand im Restaurant aufgehängt und können dann direkt dort abgenommen und eingelöst werden“, erklärte sie. Auf Plakaten, die im Schaufenster des Restaurants und im Rathaus hängen, sei bereits auf die Spendieraktion aufgemacht worden.
„Durch Spenden aus dem Hut und durch die Musiker kamen für die Spendieraktion bisher fast 1000 Euro zusammen“, berichtete sie. Toll fände das Rheinklang-Team es, wenn sich das Projekt schon bald verselbstständigte und durch kontinuierliche kleine oder auch größere Spenden armen Menschen in der Stadt Wesseling dauerhaft ein Essen oder Getränke im Restaurant „El Greco“ ausgegeben werden könnte.