Das verängstigte Tier hatte offenbar seit dem Brand vor knapp zwei Wochen auf einem benachbarten Grundstück unter einem Balkon ausgeharrt.
„Es gleicht einem Wunder“Tierschützer finden Katze Emmi nach Großbrand in Wesselinger Gärtnerei
Emmi lebt. Eine der beiden Katzen, die vor knapp zwei Wochen nach einem Großbrand in der Gärtnerei Jonas in Wesseling verschwunden waren, ist wohlbehalten wieder aufgetaucht. Am Dienstagabend (1. Oktober) konnten Manuela Hilgert und Gabriele Günter das vermisste Tier mithilfe einer Futterfalle einfangen. Hilgert ist Mitglied im Verein „Erft-Pfötchen“, der seit Jahren in der Tierrettung aktiv ist, Günther hat „Gabis Katzenhilfe“ ins Leben gerufen.
Emmi und Millie lebten bei ihrer Besitzerin in einer Wohnung über der Gärtnerei, die Opfer der Flammen wurde. Wie die Polizei in dieser Woche mitteilte, war das Feuer vorsätzlich oder fahrlässig gelegt worden.
Auf einem angrenzenden Grundstück haben die Tierschützer eine Futterstelle aufgestellt
Vor wenigen Tagen hatten Nachbarn des Gärtnerei-Betriebes eine dreifarbige Katze auf den Treppen des abgebrannten Hauses gesehen. „Als wir die Nachricht bekommen haben, konnten wir das erst gar nicht glauben. Damit hat keiner gerechnet“, sagt Manuela Hilgert. Anschließend haben sie und Gabriele Günter auf dem angrenzenden Grundstück eine Futterstelle aufgestellt sowie eine Kamera installiert.
Und tatsächlich, Emmi hat sich an dem Trockenfutter bedient und gefressen. Schließlich haben die Tierfreundinnen eine Futterfalle aufgestellt. Sie warteten ein paar Stunden geduldig zu Hause und im Auto. Nachdem sich die Katze einige Male hat blicken lassen, ist sie beim dritten Mal in die Falle getappt.
Die Retter haben das rußverschmierte Tier in die Zentrale von „Gabis Katzenhilfe“ gefahren. „Als wir dann endlich angekommen sind, haben wir uns erstmal umarmt und vor Glück einen Schrei losgelassen“, sagte Gabriele Günter erleichtert. Nach einem Besuch beim Tierarzt wurde eine Hals – und Rachenentzündung festgestellt. Diese ist nicht nur durch den Rauch, sondern auch durch das Ablecken des rußverschmutzten Felles verursacht worden.
Emmi erhält Antibiotika, Schmerzmittel und einen für Katzen geeigneten Hustensaft. Ansonsten ist sie in einem guten Zustand und lebt aktuell bei der Tochter ihrer Besitzerin. Diese soll vor Freude geweint haben, als sie davon erfuhr, dass ihr Vierbeiner gefunden wurde. „Es gleicht einem Wunder, dass sie überlebt hat und wir sie gefunden haben“, sagt Gabriele Günter erleichtert. Im Nachhinein konnten sie und Manuele Hilgert feststellen, dass das Tier sich im Garten des Nachbarn mehrere Tage unter einem Balkon versteckt hatte.
Die zweite Katze namens Millie wurde noch nicht gesichtet. „Vielleicht sieht man Millie in ein paar Wochen wieder, weil Katzen immer in unmittelbarer Nähe bleiben. Wahrscheinlich ist aber, dass sie es nicht geschafft hat“, schätzt Manuela Hilgert ein. Das Fell ist schwarz und weiß. Bei Hinweisen können sich Finder unter der Rufnummer 01522 6135860 melden.