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Wirtschaftsstandort400 Evonik-Mitarbeitende in Wesseling werden ausgegliedert

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Der Evonik-Standort in Wesseling.

Der Evonik-Standort in Wesseling.

Das Chemieunternehmen will sich eigenen Angaben zufolge auf die Produktion konzentrieren. Auf knapp die Hälfte der Belegschaft kommen Veränderungen zu.

Für Irritationen haben am Freitag (13. November) Medienberichte bei der Belegschaft am Evonik-Standort in Wesseling (bei Köln) gesorgt, wonach die rund 1000 Beschäftigten im Zuge einer Umstrukturierung des Konzerns um ihre Jobs fürchten müssen. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers ist ein Personalabbau im Bereich der Produktion nicht geplant.

Vielmehr würden im Chemiepark Bereiche Infrastruktur und Dienstleistungen optimiert: Unter anderem würden technischer Service, Werkschutz, Arbeitssicherheit, Ausbildung und die Werksfeuerwehr in eigenständigen Gesellschaften zusammengeführt. Dies geschehe auch vor dem Hintergrund, dass Evonik die Kosten für diese Bereiche im Chemiepark bisher alleine trage, so auch für weitere Firmen wie Röhm, CyPlus, Kaneka oder Weylchem. Geplant ist es, diese neuen Dienstleistungseinheiten zu veräußern.

Potenzielle Käufer sind allerdings an Bedingungen gebunden. So sind nach Angaben eines Unternehmenssprechers betriebsbedingte Kündigungen bis 2032 ausgeschlossen. Dass es gleichwohl zu Gehaltseinbußen kommen könne, wollte er nicht ausschließen. Betroffen davon sind 400 Mitarbeitende.

Evonik plant den größten Umbau seiner Unternehmensgeschichte

Am Freitagmorgen hatte es auf Grundlage einer Mitteilung des Chemiekonzerns geheißen, das Evonik-Werk in Wesseling könnte wie das am Standort Marl im nördlichen Ruhrgebiet vom Unternehmen abgetrennt werden. Beide Standorte könnten möglicherweise in Gemeinschaftsunternehmen eingebracht oder verkauft werden.

Gleichwohl plant das Essener Chemieunternehmen den größten Umbau seiner Unternehmensgeschichte. Dadurch könnten bis zu 7000 Beschäftigte weltweit ihren Job verlieren oder durch einen Spartenverkauf ihren Arbeitgeber wechseln. Daneben werden Hierarchieebenen gestrichen; 1000 der insgesamt 4500 Führungskräfte sollen auf ihre Managementverantwortung verzichten und stattdessen als Fachkräfte tätig werden.

Bereits 2023 hatte Evonik eine Sparte seiner Produktion in Wesseling bei Köln an die International Chemical Investors Group (ICIG) verkauft. Dies betraf eine Anlage zur Produktion von Cyanurchlorid, die in einem Rohstoffverbund mit dem rechtsrheinischen Standort Lülsdorf arbeitet. 60 Mitarbeitende waren davon betroffen.