„Wahl-O-Mat“ für Bad HonnefStadtjugendring lädt Spitzenkandidaten zu Diskussion ein
- Der Stadtjugendring Bad Honnef legt Wert auf die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Politik.
- Nun wurden in diesem Rahmen Spitzenkandidaten zu einer politischen Diskussion eingeladen.
- Es soll herausgefunden werden, wo bei Kindern und Jugendlichen der kommunalpolitische Schuh drückt.
Bad Honnef – Die drei Bürgermeisterkandidaten aus Bad Honnef – Amtsinhaber Otto Neuhoff (parteilos) und seine Herausforderer Gabriele Clooth-Hoffmeister (Grüne) und Klaus Munk (SPD) – können sich schon mal Gedanken machen, was wie von den aktuellen Baumaßnahmen auf der Insel Grafenwerth halten, ob sie das Siebengebirgsgymnasium neu bauen oder sanieren wollen oder was sie über die Idee denken, aus der ehemalige Konrad-Adenauer-Schule ein Jugendzentrum zu machen. Das nämlich sind drei Fragen aus einer umfassenden Umfrage, durch die der Stadtjugendring Bad Honnef zurzeit unter Kindern und Jugendlichen abfragt, wo ihnen der kommunalpolitische Schuh drückt.
„Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Politik ist uns sehr wichtig“, sagt Stadtjugendringvorsitzender Marius Nisslmüller über den Hintergrund der Umfrage, die der Dachverband von zurzeit 35 Mitgliedsverbänden – von A wie Advent-Jugend über L wie Leichtathletikverein bis W wie Wassersportverein – auch schon zu den Kommunalwahlen in der Vergangenheit organisiert hatte. Diesmal jedoch findet die Befragung komplett online statt, während 2014 noch mit Papier und Stift in den Schulen die Meinungen der Kinder und Jugendlichen eingeholt worden waren. Damals machten 630 junge Bad Honnefer Bürger mit, weiß Marius Nisslmüller. An der Online-Befragung bisher hätten schon 110 Jugendliche teilgenommen, obwohl noch gar keine Werbung für die Aktion gemacht worden sei.
Ignoranz auch auf lokaler Ebene
In der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass Jugendliche auch auf lokaler Ebene oft von der Politik nicht wahrgenommen würden, sagt der 22-jährige Stadtjugendringvorsitzende im Gespräch mit der Rundschau über den Hintergrund der Umfrage. Deren Ergebnisse nehme aber auch der Verband selbst als „Wegweiser“, welche Ziele er formulieren und mit welchen Punkten er Politik konfrontieren müsse. Gefördert wird das Beteiligungsprojekt mit 7500 Euro durch das NRW-Familienministerium.
Zu den abgefragten Themen gehören unter anderem Aspekte wie Mobilität („Fährst Du viel Fahrrad oder gehst Du zu Fuß“; „Bist Du mit dem entsprechenden Rad- und Fußwegen in Bad Honnef zufrieden“), Schule („Wie zufrieden bist Du mit Deiner Schule“), Freizeit („Gibt es genug Aktivitätsmöglichkeiten außerhalb der Vereine?“) oder auch Klimaschutz („Wird deiner Meinung nach in Bad Honnef genug für den Klimaschutz getan?“). Bei einigen Fragen ploppen je nach Antwort Fenster auf, um Kommentare zu schreiben, Vorschläge zu machen oder Details zu formulieren.
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Ein paar Wochen will der Stadtjugendring die Umfrage laufen lassen, am Ende soll die Auswertung nicht nur wie in der Vergangenheit in eine Broschüre münden, sondern auch Online auf der Stadtjugendringseite zu finden sein. Der Clou: Das Team um Marius Nisslmüller arbeitet an einem „Wahl-O-Mat“ nach dem Vorbild der Bundeszentrale für politische Bildung, der aber speziell auf Bad Honnef zugeschnitten wird. Wer sich durchklickt erfährt am Ende, welcher Bad Honnefer Partei und welchem Bad Honnefer Bürgermeisterkandidaten er am nähesten steht.
Trotz Corona soll es laut Nisslmüller eine Diskussionsrunde mit den drei Spitzenkandidaten geben, wie es zuletzt auch 2014 der Fall war, als die drei Kandidaten Otto Neuhoff (parteilos), Guido Leiwig (SPD) und Sebastian Wolff (CDU) sich den Fragen von Jugendlichen stellten (siehe Infokasten).
Diesmal soll die Runde nach Angaben von Marius Nisslmüller auch Online gestreamt werden, so dass man sich über Chats oder Kommentarfunktionen in die Diskussion einschalten kann. Sie findet am 3. September statt, das stehe schon fest. Ob im Kurhaus oder in der Aula des Siebengebirgsgymnasiums ist nach Angaben des Stadtjugendringsvorsitzenden noch nicht endgültig geklärt.