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Wohnungen und GewerbeStartschuss für 30-Millionen-Euro-Projekt in der Bad Honnefer City

Lesezeit 3 Minuten
Eine Reihe von Geschäftshäusern mit leeren Ladenlokalen, am linken Rand steht ein Springbrunnen.

Vor dem Abriss: die Gebäude gegenüber vom Vogelbrunnen in der Fußgängerzone.

Für das 30-Millionen-Euro-Projekt „Piazza Verde Prima“, durch das Wohnungen und Gewerbeflächen in der Innenstadt geschaffen werden, beginnen die Bauarbeiten.

Nachdem erste Gespräche mit Grundstückseigentümern schon 2016 geführt wurden, geht es jetzt auf einmal ganz schnell: Von Montag an wird in der Fußgängerzone ein 2,50 Meter hoher und 42 Meter langer Bauzaun aus Holz installiert. Er ist das äußere Zeichen für den Beginn einer 30-Millionen-Euro-Investition in der City.

Das Projekt „Piazza Verde Prima“, das aus zwei Gebäuden mit Gewerbeflächen und Wohnungen zwischen Am Saynschen Hof und der Fußgängerzone besteht, wird Wirklichkeit. „Unser Ziel ist es, die Stadt nachhaltig zu ergänzen“, sagte Alfred Schölzel, dessen Siegburger SOIF Consulting GmbH das Projekt realisiert, am Dienstag vor der Presse. „Hier wird alles so gebaut, wie es moderner nicht sein kann.“

Überraschend wird auch geförderter Wohnungsbau in Bad Honnef realisiert

Dabei wartete der Investor durchaus mit Überraschungen auf. So sollen in bester Innenstadtlage nicht nur elf Penthousewohnungen, 31 Wohnungen und fünf Gewerbeeinheiten entstehen, sondern auch 20 öffentlich geförderte Wohnungen. Es soll also auch preiswerter Wohnraum geschaffen werden.

Nach Angaben von Jakob Berninger, Geschäftsführer des Kölner Büros Kraus Architekten, soll am 18. November der Abriss der alten Gebäude in der Fußgängerzone gegenüber vom Vogelbrunnen beginnen. Die Geschäfte sind schon seit Langem geräumt, früher gab es dort unter anderem Schreibwaren Retz.

Dem Abriss folge eine sechs bis acht Wochen dauernde Zeit, in der Probebohrungen vorgenommen würden (Stichwort: Kampfmittelsondierung). Ende des ersten Quartals 2025 werde mit dem Ausheben der Baugrube begonnen. Bis März 2027 solle das Gebäude „betriebsfähig“ sein, so Berninger. Der Baustellenverkehr werde komplett über den Saynschen Hof abgewickelt.

Zu dem Großprojekt gehören eine Tiefgarage mit 94 Stellplätzen sowie 174 Fahrradparkplätze. Die Verträge für die fünf Gewerbeeinheiten stehen laut Schölzel kurz vor der Unterzeichnung. Welche Geschäfte konkret kommen, wollte er am Dienstag noch nicht verraten. Es gehe aber um den „alltäglichen Bedarf“ und damit um Läden, die „viel Frequenz in die Innenstadt bringen“.

Eine Visualisierung zeigt den geplanten Neubau in der Bad Honnefer City.

Zwischen Am Saynschen Hof (l.) und Fußgängerzone (r.) wird der Neubau errichtet. Die rote Farbe hier dient nur der Verdeutlichung im Plan, es ist nicht die Farbe der künftigen Gebäude.

Als der Investor im März 2023 noch für sein Projekt warb, war es auf 38 Millionen Euro beziffert worden. Durch eine Optimierung der Baugrube und der Tiefgarage hätten allein vier Millionen Euro eingespart werden können, so Jakob Berninger.

Auch dank der Förderung des bezahlbaren Wohnraums sei die Summe gesunken, sagte Schölzel. Hinzu komme, dass die kompletten Wohneinheiten – also alles, was über der Tiefgarage und den Gewerbeflächen im Erdgeschoss entsteht– in Holzständerbauweise gefertigt würden, so der Architekt.

Weniger Lärm und Staub für Anwohner in der Bad Honnefer City

Da die Holzelemente zum großen Teil vorgefertigt in die City kommen, verringere sich auch die Belastung der Anwohner durch Staub und Lärm. Alfred Schölzel erklärte, dass das Projekt jetzt realisiert werden könne, weil die Zinsen gesunken seien und sich die Baupreise stabilisiert hätten seien. Er betonte zudem, dass die SOIF Consulting nicht nur baue, sondern die Projekte auch selbst halte, und zwar langfristig.

Nach Einschätzung von Bürgermeister Otto Neuhoff zeugt die Großinvestition in der City vom „Vertrauen in eine gute Zukunft der Stadt“. Das gelte auch für die Pläne auf dem unmittelbar gegenüber liegenden Post-Areal, auf dem ein Neubau mit einem 1800 Quadratmeter großen Rewe-Markt sowie 56 Wohneinheiten entstehen soll.

Spätestens im zweiten Quartal 2025 soll der Abriss des wuchtigen Gebäudes beginnen, kündigte der Investor „Die Wohnkompanie“ im August an.

Die Stadtverwaltung um Wirtschaftsförderin Miriam Brackelsberg will die Projekte mit einem „Baustellenmarketing“ begleiten. Sie hat eigens ein Logo („Raum für Neues“) entwickelt und ein Maskottchen kreiert. Für den Maulwurf mit rotem Bauhelm wird noch ein Name gesucht. An der Suche beteiligt werden sollen die Schulen.