Der Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses auf dem Postareal in der Bad Honnefer Innenstadt rückt näher. Damit kommt auch ein langersehnter Vollsortimenter in die City.
NeubauprojektREWE-Markt kommt in die Bad Honnefer Innenstadt
Ein Café mit Bistro inklusive Außenterrasse, rund 25 000 Artikel im Sortiment und 70 Mitarbeiter, die sich um die Kunden kümmern – einen „Treffpunkt für die Menschen im Ort“ verspricht Gerrit Hemm, der als selbstständiger Kaufmann in Zukunft einen REWE-Markt mitten in der Bad Honnefer City managt.
Unterkommen wird der Vollsortimenter mit 1800 Quadratmetern Verkaufsfläche am Standort des bisherigen Post- und Postbankgebäudes an der Ecke Am Saynschen Hof/Bahnhofstraße. Dessen Tage sind gezählt.
Spätestens Mitte 2025 soll Abriss in der Bad Honnefer City beginnen
Spätestens im zweiten Quartal 2025 soll der Abriss des wuchtigen Gebäudes beginnen, kündigte am Montag vor der Presse Gerd Kropmanns an, der Geschäftsführer von „Die Wohnkompanie“, die auf dem Areal ein großes Wohn- und Geschäftshaus errichten will.
Lange war es ruhig um das Projekt gewesen, das einen von vielen Bad Honnefern in unmittelbarer City-Lage gewünschten Vollsortimenter bringen soll. Den gibt es seit der Schließung der Kayser's-Filiale im einstigen Hotel Dell am Markt vor einigen Jahren nicht mehr.
Corona, die Zinsentwicklung, die Energiepreiskrise und explodierende Baukosten – Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff zählte einige der Hemmnisse, die zu dem Stillstand geführt hatten, bei der Pressekonferenz auf. Jetzt aber soll es losgehen. „Here Comes the Sun“, griff Neuhoff auf einen Beatles-Song zurück, um seine Stimmung zu beschreiben.
Nachdem die Stadt Bad Honnef die Bauvoranfrage für das Großprojekt „in Rekordzeit“ (Kropmanns) genehmigt hat, wollen die Investoren bis Ende des Jahres die Pläne erarbeiten und eine Baugenehmigung beantragen.
Die reine Bauzeit für das Großprojekt in Bad Honnef beträgt zwei Jahre
Verwirklicht werden sollen nach dem Abriss auf dem City-Areal 56 Wohneinheiten, die zwischen 35 und 125 Quadratmeter groß sein und zwischen einem und fünf Zimmer bieten werden, so Gerd Kropmanns. Die reine Bauzeit werde rund zwei Jahren betragen.
Ziel sei es, alle Wohnungen zu verkaufen, nur in Ausnahmefällen halte man die Wohnungen selbst und trete als Vermieter auf. Der Geschäftsführer zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Vermarktung in Bad Honnef kein Problem sein wird. Zu den Kaufpreisen konnten die Investoren noch keine Angaben machen.
Zu dem neuen Komplex, mit dem auch der heutige Innenhof des „Postgebäudes“ überbaut wird, gehören für die Kunden des REWE-Marktes 29 oberirdische Parkplätze sowie 69 Stellplätze im ersten Untergeschoss einer Tiefgarage. Für die 56 Wohnungen kommen nach Angaben der Investoren noch einmal 68 Parkplätze hinzu.
Die Zufahrt zu den überirdischen Stellplätzen werde von der Straße Am Saynschen Hof erfolgen, die Zu- und Abfahrt in die Tiefgarage werde über die Bahnhofstraße abgewickelt. Als Mieter schon unterschrieben hat die REWE-Gruppe, die laut Rainer Vongerichten, Expansionsmanager des Konzerns, auf insgesamt rund 2650 Quadratmeter Nutzfläche kommt.
Betreiber des REWE-Marktes hält Bad Honnef für tollen Standort
Man wolle den Markt „so betreiben, dass er für die Kunden attraktiv ist“. Übernommen wird der Vollsortimenter durch Gerrit Hemm, der das Geschäft als selbstständiger Partner der Gruppe führt. Er sprach von einem „tollen Standort“.
Er sei stolz, der Betreiber des Marktes sein zu dürfen, so Hemm, der derzeit bereits einen Markt in Windeck-Dattenfeld führt. Das Projekt auf dem Post-Areal ist nur eines, das in bester City-Lage geplant ist.
Für das Bauprojekt „Piazza Verde Prima“ zwischen Fußgängerzone und Am Saynschen Hof – mit der „Sayn-Passage“ soll ebenfalls ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen – liegt laut Otto Neuhoff schon eine Baugenehmigung vor. Womöglich beginne der Abriss der Altbauten noch dieses Jahr.
Und die Pläne für einen Hotelbau mit 120 Betten ein Stück die Straße hoch (Ecke Kirchstraße/Am Saynschen Hof) seien auch noch nicht aus der Welt. Allerdings müsse hier im nötigen Bebauungsplanverfahren die Politik mitreden, so Neuhoff. Die hatte jedoch massive Bedenken wegen des Wegfalls des Parkplatzes an der Kirchstraße.
Aus städtischer Sicht ebenfalls auf der Plusseite, was die City-Entwicklung angeht: Dank des NRW-Programms lebendige Innenstädte sind bis jetzt drei Leerstände beseitigt. Bis zu sechs Projekte kann sie mit dem Zuschuss fördern.