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ZwangsversteigerungBirkenstock-Nachfahr jetzt Eigentümer des früheren Hotels Dell in Bad Honnef

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Ein mehrgeschossiges Eckgebäude mit einer Tedi-Filiale im Erdgeschoss.

Hat in den Obergeschossen zurzeit vor allem Appartements und Einzelzimmer: Das prominent in der Bad Honnefer City gelegene Gebäude, das nun einen neuen Eigentümer hat.

Jan Birkenstock hat endgültig den Zuschlag für das ehemalige Hotel Dell in Bad Honnef bekommen. Was er mit der prominenten Immobilie macht, ist noch nicht entschieden.

„Damit sind Sie jetzt Eigentümer geworden“, sagte am Donnerstag um Punkt 9.25 Uhr Rechtspflegerin Antje Wilhelmy. Vor ihr saß in dem Moment Jan Birkenstock, der Anfang Februar 2,4 Millionen Euro für eine prominente Bad Honnefer Immobilie geboten hatte. Gestern nun erhielt der 33-Jährige bei einem Verkündungstermin im Amtsgericht Königswinter offiziell den Zuschlag für das ehemalige Hotel Dell an der Ecke Hauptstraße/Bahnhofstraße.

#Als „Tor zur Stadt“ bezeichnete Jan Birkenstock gegenüber dieser Zeitung selbst das Gebäude, das früher ein angesehenes Hotel war und das im Erdgeschoss ab den 1960er Jahren bis 2016 eine Kaiser's-Filiale beherbergte. Heute sitzt dort ein Geschäft der Billigkette Tedi.

Im einstigen Hotel in Bad Honnef wurden Appartements und Einzelzimmer geschaffen

Im Ober- und Dachgeschoss sind von einem inzwischen insolvent gegangenen Bauunternehmen vor einigen Jahren zehn Appartements und 24 Einzelzimmer mit Gemeinschaftsküchen und Gemeinschaftsbädern geschaffen worden. Hintergrund war wohl, dass Bad Honnef Sitz der Internationalen Hochschule ist.

Die IU will die Stadt allerdings nun bis 2028 verlassen. Von einem aktuell „schwierigen Schnitt“ sprach Jan Birkenstock gestern und erinnerte daran, dass noch nicht endgültig ausgemacht sei, ob die Alanus Hochschule Alfter den Campus in Bad Honnef übernimmt. Interesse hat die Hochschule bekundet.

Der 33-Jährige konnte und wollte aber noch nicht verraten, was genau ihm mit der Immobilie für die Zukunft vorschwebt, deren Verkehrswert im Zuge der Zwangsversteigerung mit 3,85 Millionen Euro angegeben worden war. Es sei, so Birkenstock, noch nichts entschieden.

Ein Anliegen sei ihm, zunächst einmal die Fassade neu zu gestalten und sie wieder so ansehnlich zu machen, wie sei einmal gewesen sei. Er wolle „sichtbar machen, wie schön unser Ort ist“, sagte der 33-Jährige, der beruflich als Fotograf und Kameramann unterwegs ist und in der Vergangenheit damit auch viel in Bad Honnef aktiv war.

Eine historische Aufnahme des damaligen Hotels.

Das Gebäude wurde 1903 als „Hotel Dell zum Siebengebirge“ eröffnet und bekam ein hohes Ansehen.

Im inzwischen abgerissenen ehemaligen Schreibwarengeschäft Retz hatte er zeitweise eine Galerie (Aliceon) eingerichtet. „Die Region lebt von Kultur und Tradition“, betonte der Nachfahr der Birkenstock-Dynastie, der nach eigenen Angaben aber beruflich nichts mit der Schuhfirma und der Marke zu tun hat. Bad Honnef, seine Geburtsstadt, sei eine schöne Stadt und solle schön bleiben, so Jan Birkenstock, der einen Dialog mit allen Akteuren in der City und der Stadtverwaltung um Bürgermeister Otto Neuhoff ankündigte.