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Eiserne HochzeitEheleute Ilse und Klaus Richter aus Bad Honnef starteten zu vielen Motorradtouren

Lesezeit 2 Minuten
Ein Ehepaar sitzt nebeneinander auf einem Sofa, am Rand steht ein bunter Blumenstrauß.

Eiserne Hochzeit feierten Ilse und Klaus Richter.

Ilse und Klaus Richter aus Bad Honnef gaben sich vor 65 Jahren das Jawort. Vom Motorrad sind sie inzwischen aufs Wohnmobil umgestiegen.

Gemäß dem rheinischen Selbstverständnis ist es bereits Tradition beim eisernen Ehejubiläum von Klaus und Ilse Richter, dass die drei Töchter das Fest ausrichteten. Denn das haben sie bereits bei der goldenen und diamantenen Hochzeit so gemacht und taten es nun wieder.

Am 16. Januar jährte es sich zum 65. Mal, dass sie in Oberkassel den Bund fürs Leben schlossen. Was die Temperaturen angeht, wurden in Ilse Richter Erinnerungen wach, denn an jenem 16. Januar hatte sie furchtbar gefroren. „Aber wir hatten eine schöne Feier in der Wirtschaft Richarz“, bestätigten beide.

Flucht aus Breslau führte Klaus Richters Familie nach Dollendorf

Geboren wurde Klaus Richter am 13. August 1934 in Breslau und ging dort zur Schule. Aufgrund einer plötzlichen Erkrankung der Mutter am Kriegsende verpassten sie den letzten Zug aus Breslau und mussten in der „Festung“ bleiben, bis sie 1946 erst auf die Insel Rügen flohen. Über verschiedene Stationen kamen sie, mittlerweile wieder mit dem aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Vater, nach Dollendorf, wo Klaus Richter seine Schullaufbahn abschloss und eine Ausbildung im Heizung- und Sanitärhandwerk absolvierte.

Im niederschlesischen Ischerey erblickte Ilse Schimmel das Licht der Welt und kam aufgrund der Vertreibung 1946 mit Mutter und Geschwistern ebenfalls nach Oberdollendorf, wo sie 1948 der Vater aus russischer Kriegsgefangenschaft kommend fand. Gemeinsam drückten sie die Schulbank in der Schule Am Rennenberg, wo die evangelischen Kinder in einem eigenen Raum unterrichtet wurden.

Als Ilse Schimmel ihre Ausbildung in einem Haushalt absolviert hatte und mit ihren Arbeitgebern und deren Familie nach Aachen gezogen war, traf es sich gut, dass sich Klaus Richter ein Motorrad mit seinem Vater teilte und sogar einmal die angehende Schwiegermutter als Sozia mit nach Aachen nahm. Am 6. Oktober 1958 verlobten sich die beiden und nach der Hochzeit zogen sie erst nach Aegidienberg und fünf Jahre später nach Rottbitze, das seinerzeit noch idyllisch am Waldesrand lag.

Neun Enkel und acht Urenkel gehören inzwischen zur Familie

Drei Töchter bekamen sie; neun Enkel und acht Urenkel sind inzwischen hinzugekommen. Ein großes Hobby von Ilse Richter ist der Garten, in dem es immer etwas zu Werkeln gibt und gemeinsam machten sie große Motorradtouren. Inzwischen sind sie auf einen Wohnwagen umgestiegen und waren zuletzt damit auf Rügen und Usedom. Auch die schlesische Heimat haben sie schon häufiger besucht und ihre Reiseziele erstreckten sich von Skandinavien bis Sizilien.

Das Rezept für 65 glückliche Ehejahre lautet nach wie vor „Toleranz, Humor und Arbeitsteilung“, was auch mal mit einem Quäntchen „Zoff“ gewürzt werden darf.