Kurz vor Heiligabend bot das Deutsche Rote Kreuz in Bad Honnef einen Blutspendetermin an. Von Vorweihnachtsstress war bei den Spendern nichts zu spüren.
DRK-TerminWer kurz vor Heiligabend in Bad Honnef zur Blutspende geht
Marcus Theil liegt ganz entspannt auf der blauen Liege, während im Hintergrund leise Weihnachtsmusik zu hören ist und Kubila Gündüz ihm einen Zugang in die Armvene legt. Für den ausgebildeten Rettungssanitäter und hauptamtlichen Mitarbeiter beim DRK-Blutspendedienst West ist die Prozedur mit der feinen Nadel augenscheinlich ebenso Routine wie für Marcus Theil.
Zum 16. Mal ist der Königswinterer an diesem Vortag des Heiligen Abend zur Blutspende ins Bürgerhaus Aegidienberg gekommen. Und wenn es ihn denn geben sollte, den Vorweihnachts- und Auf-dem-letzten-Drücker-Geschenke-einkaufen-Stress, dann ist an diesem Montagabend nichts davon zu spüren. Weder bei den Spendern noch bei den DRK-Mitarbeitern und -helfern.
Rund 60 Anmeldungen hat das DRK in Bad Honnef registriert
„Die Zeit muss man sich nehmen“, betont Marcus Theil, der nach eigenen Angaben selbst Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes ist, die Bedeutung von Blutspenden. Da steht er noch vor dem Tisch von DRK-Mitarbeiter René Essers, der an diesem Tag in Aegidienberg für die Voruntersuchung der Spender zuständig ist und den Hämoglobinwert ermittelt und die Körpertemperatur misst, bevor die Männer und Frauen mit ihren ausgefüllten Fragebögen zum ärztlichen Gespräch für ein paar Minuten hinter einem Paravent auf der Bühne verschwinden.
Rund 60 Anmeldungen haben die Mitarbeiter des Blutspendedienstes West aus Weilerswist an diesem Vorweihnachtsabend registriert. „Normalweise sind es um die 90 Anmeldungen“, sagt Brigitte Waßmann, die Leiterin des Blutspendedienstes des DRK Siebengebirge. Die Ehrenamtler — an diesem Abend sind es acht Männer und Frauen — unterstützen die Hauptamtlichen bei den Terminen in Bad Honnef und Königswinter.
Ehrenamtlicher Helfer des DRK Siebengebirge zur Unterstützung
Seit der Corona-Pandemie läuft die Blutspende beim DRK über Anmeldungen im Vorfeld der Termine. Es kommen aber auch immer ein paar Spender spontan, weiß Brigitte Waßmann. Und natürlich schicke man niemanden wieder weg.
„Während der Blutspendetermine registrieren und betreuen unsere Teams die freiwilligen Spenderinnen und Spender. Sie unterstützen zudem das hauptamtliche Personal des Blutspendedienstes West und kümmern sich um die Verpflegung nach der Blutspende“, schreibt das DRK Siebengebirge auf seiner Homepage.
Konkret haben die Helfer an diesem Vorweihnachtsabend Kuchen gebacken und eine Gulaschsuppe gekocht. Ein paar Schoko-Nikoläuse, die zwischen Suppe und Kuchen stehen, erinnern daran, dass das Weihnachtsfest bevorsteht. Nach der Blutspende können sich die Spender mit Essen und Getränken ein bisschen stärken und neue Kraft tanken.
Es gebe immer wieder mal Fälle, in denen die Blutspender für eine Weile ein bisschen mit Kreislaufproblemen zu tun haben, weiß Brigitte Waßmann. „Es geht aber allen schnell wieder gut.“ Dessi Genova-Resser, die an diesem Vorweihnachtstag zum ersten Mal zu einer Blutspende gekommen ist und die grade ein bisschen Suppe gegessen hat, hat keine Probleme.
„Ich habe es schlimmer erwartet“, sagt sie. „Es ging alles sehr schnell.“ Und wie ist es mit der Zeit, dem Vorweihnachtsstress und dem Geschenkekauf? „Alles erledigt“, sagt die junge Frau, die nach eigenen Angaben auf jeden Fall erneut zur Blutspende gehen will.
„In Aegidienberg haben wir viele Stammspender“, sagt Brigitte Waßmann. In Bad Honnef-Tal habe es beispielsweise Anfang Dezember beim Blutspendemobil vor dem Hit-Markt im Süden der Stadt mehr „Laufkundschaft“ gegeben.
Eindeutig zu den Stammkunden gehört jedenfalls Volkmar Block aus Bad Honnef. Er ist an diesem Tag in Aegidienberg zum 37. Mal zur Blutspende kommen, sagt der 58-Jährige und zeigt auf den entsprechenden Ausdruck seines Fragebogens. Was ihn motiviert? Man helfe anderen Menschen. Denn es seien viele Leute dringend auf Blutspenden angewiesen.
Termine
Die nächsten DRK-Blutspendetermine im Siebengebirge: Montag, 13. Januar, 15.30 bis 19 Uhr, Drachenfelsschule. Friedenstraße 22, Königswinter; Dienstag, 18. Februar, 16 bis 19.30 Uhr, Grundschule Eudenbach, Schulstraße 14, Königswinter; Sonntag, 16. März, 9.30 bis 13 Uhr, Internationale Hochschule, Mülheimer Straße 38, Bad Honnef.