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Gymnasium auf NonnenwerthEltern sind nach Scheitern der Gespräche frustriert

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„Die Ungewissheit ist fürchterlich“: Bürgermeister Otto Neuhoff mit Eltern des Gymnasiums im Ratssaal.

Bad Honnef/Rolandseck – Die Ungewissheit über die Zukunft des Franziskus-Gymnasiums auf der Insel Nonnenwerth hat bei betroffenen Eltern zu Frust, Enttäuschung und Ängsten geführt. Das wurde bei einem „runden Tisch“ deutlich, zu dem sich am Mittwochabend gut 70 Betroffene sowie Vertreter der Schule mit Bürgermeister Otto Neuhoff im Ratssaal trafen. „Wir sind alle hochgradig frustriert“, sagte das Stadtoberhaupt. „Die Ungewissheit ist fürchterlich.“

Transparenz beim Thema Brandschutz gefordert

Obwohl der Verein „Rettet Nonnenwerth“ am gleichen Tag in einer Pressemitteilung die „Wiederaufnahme von Verhandlungen“ mit dem Schulträger Peter Soliman, der das Gymnasium Ende des Schuljahres schließen will, von der „Transparenz über die tatsächliche Brandschutzsituation“ abhängig machte, erklärte Vorstandsmitglied Florian Beckmann bei dem Treffen, dass man sich am kommenden Montag wieder zusammensetzen werde. Soliman hatte am Mittwoch erklärt, er „bedauere, dass der Elternverein die Verhandlungen über die Übernahme der Trägerschaft (...) abgebrochen hat“.

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Mutter und Sohn mit Schild: Annett und Oliver Jacob. Oliver geht in die 5b.

„Am Ende geht es ums Geld“, sagte Florian Beckmann, und zwar um Millionenbeträge. Es stehe und falle alles mit dem Brandschutz (in den laut Soliman bis zu 20 Millionen Euro investiert werden müssen, der wesentliche Grund für die Schließung).

Beckmann betonte indes die Forderung des Vereins, die Angaben durch einen unabhängigen Sachverständigen prüfen zu lassen. Das gehe aber nur mit Zustimmung des Eigentümers, eben Soliman.

Otto Neuhoff zitierte aus einem Brief des Kreises Ahrweiler an seinen Remagener Amtskollegen Björn Ingendahl, wonach der Kreis bereit sei, einen Interimsbetrieb der Schule (deren Betrieb auch zurzeit nur geduldet ist) zu genehmigen, wenn klar sei, welche Brandschutzmaßnahmen nötig seien. Das sei das Signal, so Neuhoff, dass für den Weiterbetrieb nicht sofort eine „Rieseninvestition“ nötig sei.

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Wie der Bad Honnefer Bürgermeister mahnte auch Peter Luft, Vorsitzender des Vereins Schulwerk Gymnasium Nonnenwerth, die Unterstützung beim Erhalt des Schulangebots durch das Land Rheinland-Pfalz an. Ohne dessen Hilfe gehe es nicht, sagte Neuhoff.

„Die Möglichkeiten liegen in Mainz“, meinte Peter Luft, der auf die Anregung einer Mutter, auch wegen des Zeitdrucks andere Wege zu gehen und die Zukunft des Franziskus-Gymnasiums ohne die Insel und die dortigen Gebäude zu denken, betonte, dass man auch über Alternativen nachdenke.

Schulangebot für jedes Kind zugesagt

„Wir sind an diesen Themen dran.“ Nur habe Remagens Bürgermeisters noch nicht einmal Flächen für Container, die er zur Verfügung stellen könne für einen provisorischen Schulbetrieb.

Und wenn es doch zur Schließung der Schule kommt? „Es gibt ein Schulangebot für jedes Kind aus Bad Honnef und dem Kreis Neuwied“, versprach der Bürgermeister, aus dessen Stadt rund 130 Kinder Nonnenwerth besuchen, während rund 220 aus dem Kreis Neuwied kommen.

Die Schulen in Bad Honnef – auch die privaten beziehungsweise kirchlichen Einrichtungen Schloss Hagerhof und St. Josef – würden Kinder aufnehmen. „Das ist die gute Botschaft. Das heißt nicht, dass es das Ende aller Probleme ist“, so Neuhoff mit Blick auf den dann nötigen Wechsel von einer rheinland-pfälzischen Schule mit eigenem Profil auf eine nordrhein-westfälische Einrichtung.

„Die Gemeinschaft erhalten und nicht zweifeln“

Gleichwohl kam von Florian Beckmann von „Rettet Nonnenwerth“ eine eher zuversichtliche Botschaft, was die weitere Entwicklung angeht: Alle Beteiligten sollten „die Gemeinschaft erhalten, nicht zweifeln, zusammenstehen und zusammenhalten – dann schaffen wir das“.