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SchlagerstarBata Illic in Much – „Wenn mich Leute anlächeln, dann bin ich überglücklich“

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Männer stehen auf einer Bühne und singen.

Textsicherer Fan: Bata Illic (l.) ließ Guido Schiefen bei „Candida“ den Refrain sogar allein singen.

Mit seinem Hit Michaela landete Bata Illic im Jahr 1972 auf Platz 1 der deutschen Charts. Bis heute steht der 83-Jährige noch auf der Bühne.

Mehr als 60-mal trat Bata Illic in der ZDF-Hitparade auf. Er war in Deutschland einer der großen Schlagerstars der 70er und 80er Jahre. Obwohl es irgendwann ruhiger um ihn wurde, blieb er dem Publikum treu. Noch heute tritt der 83-Jährige regelmäßig auf. Es sind nicht mehr die großen Bühnen, doch gefeiert wird er nach wie vor.

Am Samstag im Alefelder Hotel „Inselhof“ zeigten rund 160 Gäste sich als Kenner seiner großen Hits von „Mit verbundenen Augen“ bis „Michaela“. Sie stimmten textsicher ein und sangen aus voller Brust die eingängigen Lieder mit. Michaela Sommerhäuser und ihre Freundinnen Heike Thelen und Sabrina Siebert hatten sich schon früh eingefunden. „Ich bin mit Bata Illic aufgewachsen“, sagte sie.

Berlinerin reiste extra für Konzert von Bata Illic nach Much an

Das war das wohl häufigste Zitat an diesem Abend, es stimmte auch für den Sechser-Tisch eines Marienfelder Freundinnenkreises. Sie bestanden den Kurztest, die Liedanfänge der großen Illic-Songs fortzuführen, souverän und tanzten später in der ersten Reihe.

Lob für den Veranstalter, Wirt Martin Hänscheid, gab es von Johannes Frings, der mit Freunden vom Musikverein Marienfeld auf der Terrasse des Auftritts harrte: „Wenn jemand einen solchen Sänger bei uns hier auf die Bühne bringt, muss man hin, das ist selbstverständlich.“

Zwei feiernde Frauen stehen an einem Biertisch.

Die Ohrwürmer von Bata illic begeistern nach wie vor.

Selbstverständlich war auch die Anwesenheit von Ex-Wirtin Elisabeth Hänscheid: „Er gehörte zu meiner Jugend. Wir hatten seine Schlager immer auf der Musikbox. Die Texte kenne ich berufsbedingt“, erzählte sie lachend.

Die weiteste Anreise dürfte Gabi Kaufmann gehabt haben. Als sie 14 Jahre alt war, verschaffte Illic der Berlinerin Zugang zu einem Konzert, nachdem sie vom Personal abgewiesen worden war. Es wurde eine lebenslange Freundschaft zwischen ihr und dem Ehepaar Illic daraus.

„Sänger der Herzen“ Louis Pawellek heizte dem Mucher Publikum ein

Der Sänger ließ später auch das Alefelder Publikum daran teilhaben, der ohnehin viel aus dem Nähkästchen plauderte. Etwa als er davon erzählte, wie er an einer Mucher Tankstelle angesprochen worden sei mit den Worten: „Sie haben viel Ähnlichkeit mit Bata Illic.“

Den Jazz-Liebhaber störte auch nicht, dass direkt an der Bühne getanzt wurde. Mitsingenden hielt er schon mal das Mikrofon hin. Mit dem Ruppichterother Guido Schiefen hatte er einen versierten Mitsänger, der beim neu eingespielten „Candida“ die Refrains allein bestritt.

Vor dem Auftritt des gebürtigen Belgraders hatten DJ Ernie und Louis Pawellek den Gästen eingeheizt. Der fernseherprobte „Sänger der Herzen“ punktete mit seinem Hit „Denn immer wenn du bei mir bist“ und stimmungsvollen Songs von den Amigos bis zu den Flippers.


Bata Illic sprach am Rande seines Auftritts in Much mit Peter Lorber

Wie halten Sie sich fit?

Bata Illic: Überhaupt nicht. Ich trinke nur Mineralwasser und gehe mit meiner Frau ein bisschen spazieren. Ich fahre viel Auto, auch immer zu den Tourneen. Wenn die Leute sagen, ich sähe dünn aus, sage ich: „Das ist Betrug, ich trage weite Klamotten, das kaschiert.“ (lacht)

Was war in Ihrer Karriere der wichtigste Moment?

Der Anfang meiner Karriere mit dem Lied „Mit verbundenen Augen“. Es war ein Geschenk für mich. Ich wusste gar nicht, was der Text bedeutet. Der Produzent hat ihn mir in die Hand gedrückt und gesagt: „Lerne das.“ Ich habe es phonetisch aufgeschrieben und gesungen. Plötzlich war ich in allen Hitparaden.

Was halten Sie von der heutigen deutschen Musik?

Ich will beileibe niemanden beleidigen. Aber ich mag keine Probleme. Es gibt genug davon. Da braucht es jetzt keine Lieder, die alles noch schlechter reden oder das Leben hässlich darstellen.

Haben Sie daran gedacht, aufzuhören?

Nein. Wenn ich das erste Mal merke, dass mir das Publikum den Rücken zudreht, dann muss ich aufhören. Aber bis jetzt habe ich Glück. Gestern habe ich in einem Altenheim gesungen. Da haben die alten Menschen auf meine Lieder getanzt und mitgesungen. Wenn mich Leute anlächeln, dann bin ich überglücklich.