Platz für 55 KinderIn Neunkirchen-Seelscheid entsteht neu Kita ganz aus Holz
Neunkirchen-Seelscheid – Die 55 Pänz, die wahrscheinlich schon im kommenden Herbst ihre neue Kindertagesstätte in Eischeid beziehen können, dürfen sich auf ihr Domizil freuen. Zu dieser Meinung kamen die Gäste des Spatenstichs, mit dem am Samstag die Bauphase eingeläutet wurde. Hinter dem Projekt steckt die ehrenamtliche Elterninitiative Kindergarten Wiescheid Kiwi, die bereits eine Kita in Wolperath betreibt.
Schon vor drei Jahren habe es die „Initialzündung aus dem Kiwi-Team heraus“ für ein zweites Haus gegeben, berichtete der erste Vorsitzende der Initiative, Oliver Schulte. Für rund 60 Kinder habe man seinerzeit einen Platz gesucht. Die Überlegung, die Wolperather Tagesstätte zu erweitern, wurde schnell verworfen und ein Neubau ins Auge gefasst. Die Suche nach einem Grundstück sei damals nicht einfach gewesen.
Am Ortsausgang von Eischeid Richtung Birkenfeld wurden die Eltern aber fündig, wo eine passende Fläche an der Sternstraße von der Firma Stommel Haus erworben wurde. Sie wird auch den Kindergarten errichten. Schulte: „Es war gleich eine Vertrauensbasis mit der Familie Stommel da, auf der viel erreicht wurde.“
Ökologische Bauweise
Gebaut wird in ökologischer Holzbauweise, mit der das Eischeider Unternehmen seit 51 Jahren Erfolg hat, wie dessen Gründer Franz Stommel erläuterte. Auch mit dem Bau von Kindergärten hat der 50-Mitarbeiter-Betrieb Erfahrungen, im Rhein-Sieg-Kreis ist es indes der erste seiner Art. „Für unsere Mitarbeiter ist das toll, wenn sie in Sichtweite zur Firma arbeiten können“, sagte Geschäftsführer Ralf Stommel. Das Kita-Projekt sei nicht mit Einfamilien-Häusern zu vergleichen, so der Firmenchef: „Das hier ist Ingenieur-Holzbau mit vielen komplexen Aspekten wie Prüfstatik, Brandschutz oder Akustik.“
Das Unternehmen, das Stommel als Manufaktur bezeichnet, setzt auf skandinavische Fichte als Baustoff. Stommel: „Wir bauen individuell, alle Häuser sind Unikate.“ In den nächsten Wochen werden die Bodenplatten gegossen, dann wird das Gebäude errichtet.
Schöne Aussicht
„Der Blick in die Ferne und die Natur“ habe laut Architektin Uta Schaudinn-Manz im Fokus der Planung gestanden. So haben die vier Gruppen-Räume im rückwärtigen Hausteil eine schöne Aussicht auf die Landschaft.
Solarstrom
Auf rund drei Millionen Euro ist das Projekt veranschlagt. Neben der besonderen Energieeffizienz des hochgedämmten Gebäudes wird auf dem Dach Solarstrom generiert und in einer Solarbatterie gespeichert. Geheizt wird mittels Luft-Wasser-Wärmepumpe. Das Haus ist barrierefrei und verfügt über einen Aufzug. Gefördert wird das Projekt über das Kreisjugendamt. (loi)
Die neue Kita sei ein „Glücksfall“, wie vielfach in der Gästerunde bestätigt wurde. Bürgermeisterin Nicole Berka freute sich, „dass wir es miteinander angehen können“. Sie hofft, dass die Kinder bald „im neuen Nest sind“. Wie sich das Leben im Holzhaus anfühlt, wissen 20 der künftigen Bewohner bereits. Sie sind seit zwei Jahren in einer Übergangslösung untergebracht, ebenfalls in einem ehemaligen Stommel-Musterhaus, ungefähr 200 Meter entfernt vom neuen Domizil.
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Kiwi-Leiterin Sonja Wandke ist ebenfalls begeistert von dem neuen Domizil: „Hier sind wir gleich draußen und auf sicheren Wegen unterwegs.“ Bis zu 17 Erzieherinnen und Erzieher werden sich um die Kinder kümmern.