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Cold CaseLeiche in Ruppichteroth entdeckt – Identität nach fast 28 Jahren geklärt

Lesezeit 3 Minuten
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Das Todesopfer im Cold Case von Ruppichteroth ist identifiziert.

Ruppichteroth – Es kommt Bewegung in den „Cold Case“, sprich ungelösten Fall, um die menschlichen Knochen, die im Mai 1994 in Beiert gefunden wurden. Die Mordkommission unter Leitung des Ersten Kriminalhauptkommissars Michael Brück hat jetzt die Identität des Toten ermitteln können.

Es handelt sich um den damals 25 Jahre alten Ernst K., der 1990 bei der Polizei als vermisst gemeldet wurde. Den ungeklärten Todesfall hatte Brück von der Bonner Mordkommission in der Fahndungssendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ am 15. September 2021 vorgestellt. 65 Hinweise gingen ein, zehn führten zu weiteren Ermittlungen.

Am 23. Mai 1994 hatten Schüler in dem Waldstück In der Mordkaule mehrere Knochen gefunden. Die Kriminalpolizei begann zu ermitteln, als sich herausstellte, dass es menschliche Überreste waren. Schon nach den ersten Untersuchungen im rechtsmedizinischen Institut der Universität Bonn wurde deutlich: Eine natürliche Todesursache war auszuschließen.

Leiche in Ruppichteroth: Erst Frau als Opfer vermutet

Eine Mordkommission nahm ihre Arbeit auf. Die Nachforschungen ergaben, dass die Person im Oktober 1992 noch gelebt hatte. Die Indizien wiesen zunächst auf eine Frau im Alter von 20 bis 30 Jahren hin. Doch die Identität konnte nicht geklärt werden. Aus dem Mordfall wurde ein ungeklärter Todesfall, schließlich ein sogenannter „Cold Case“. Diese Fallakten werden regelmäßig durchgegangen und aufbereitet. Sie wurden an die Bonner Ermittler übergeben, die die Arbeit zu dem Tötungsdelikt wieder aufgenommen haben.

Aktenzeichen XY - Knochenfund Ruppichteroth

Szenenfoto aus „Aktenzeichen XY“

Die kriminaltechnischen Möglichkeiten haben sich im Laufe der Jahre erheblich weiterentwickelt. Neuere Untersuchungen führten schließlich zu einer wegweisenden Erkenntnis: Die Knochenteile stammten von einem Mann, nicht von einer Frau. Die Suche konnte präzisiert werden. Den Ermittlern gelang es, den Toten zu identifizieren, 27 Jahre nach dem Fund der Knochen im Wald bei Beiert.

Ernst K. lebte damals im Rhein-Sieg-Kreis und war alleinstehend. Angehörige meldeten ihn am 19. Februar 1990 bei der Polizei als vermisst. Der 25-Jährige wurde nach jetzigem Kenntnisstand der Mordkommission im Februar 1990 zuletzt gesehen. Er lebte in Siegburg und hatte, so die bisherigen Ermittlungen, Kontakte ins Drogenmilieu.

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Mit einem Foto, das Ernst K. zum Zeitpunkt seines Verschwindens zeigt, suchen die Polizei und Staatsanwaltschaft nach weiteren Hinweisen, um die Umstände seines Todes klären zu können. Ein Richter hat die Aufnahme zur Veröffentlichung freigegeben. Die Ermittler fragen, wer den damals 25-Jährigen in der Zeit zwischen Februar 1990 und dem Knochenfund im Mai 1994 gesehen oder Kontakt mit ihm gehabt hat.

Außerdem sind sie interessiert an Angaben zu seiner Lebenssituation und seinem persönlichen Umfeld. Die Mordkommission der Bonner Polizei bittet um Hinweise unter 0228/15-0.