Lohmarer Cold Case Birgit AmeisPolizei veröffentlicht Fundstücke vom Tatort
- Die Lohmarerin Birgit Ameis verschwand am Karsamstag 2015 spurlos am Flughafen Frankfurt-Hahn.
- Erst im November 2020 wurde ihre Leiche in einem Waldstück an der alten Hunsrückhöhenstraße entdeckt.
- Die Polizei geht von einem Verbrechen aus und bittet erneut um Hinweise.
Lohmar – Zahlreiche Fragen sind noch offen im Fall Birgit Ameis. Die Soko Hahn wendet sich jetzt mit Fotos von Gegenständen, die rund um den möglichen Tatort sowie den Leichenfundort gefunden worden, an die Öffentlichkeit. Der Leiter der Sonderkommission, der Erste Polizeihauptkommissar Bernd Keuter, bittet um die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger, um die Herkunft dieser Funde zu klären.
Überreste im Wald entdeckt
Die damals 54-Jährige aus Lohmar hatte am 4. April 2015 ihren Arbeitsplatz am Flughafen Frankfurt-Hahn in Rheinland-Pfalz verlassen, war aber nie zu Hause angekommen. Ihre sterblichen Überreste wurden am 5. November 2020 an der alten Bundesstraße 327, der Hunsrückhöhenstraße, im Wald zwischen Lötzenbeuren und dem Flughafengelände gefunden. Ein Abgleich des Zahnstatus und persönliche Dinge, die neben der Toten lagen, führten zu ihrer Identifizierung.
Allerdings sind weitere Gegenstände sichergestellt worden, von denen die Ermittler nicht wissen, ob sie mit dem mutmaßlichen Gewaltdelikt zusammenhängen. Deshalb fragt die Polizei, wer in unmittelbarer Nähe zum Leichenfundort an der B 327 durch das Unterholz gegangen ist, etwa um Pilze zu sammeln. Ebenso möchten die Ermittler wissen, ob Drahtgebinde oder Netze, vielleicht zum Fangen von Vögeln, dort angebracht wurden und ob Gegenstände dort abgelegt, entsorgt, gefunden oder mitgenommen wurden.
Vier Funde vom April 2015
„Niemand, der in diesen Bereichen in den letzten Jahren unterwegs war, konnte ja wissen, dass er sich im Umfeld eines Tatorts bewegte“, sagt Soko-Chef Keuter. „Für uns ist es aber ganz wichtig zu wissen, wer welchen Gegenstand hinterlassen hat.“
Von besonderem Interesse für die Soko sind vier Funde, die schon Mitte April 2015 bei Durchsuchungen in einem Wald bei der Rheinland-Pfälzischen Ortschaft Büchenbeuren, in der Nähe des Luisenhäuschens, gemacht wurden – nicht der Leichenfundort, sondern möglicherweise der Tatort.
Es handelt sich um eine graue, 60 mal 80 Zentimeter große Mülltüte mit dem Aufdruck „Komo“ und eine rote Plastikklappbox, 48 Zentimeter lang, 35 Zentimeter breit und 24 Zentimeter hoch. Sie lag in Einzelteile zerlegt an einem Baumstumpf.
Infotafeln am Waldrand
Ein weißer Autolederschwamm wurde nur wenige Meter entfernt gefunden. Einen schwarzen Damen-Fleecehandschuh der Größe 7,5 entdeckten Beamte nahe einer Sitzbank an der Zufahrt zum Luisenhäuschen. Sowohl am Leichenfundort an der B327 als auch am Fundort der roten Klappbox sind Infotafeln errichtet worden.
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Für Angaben, die zur Aufklärung der Tat führen, hat die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach 5000 Euro ausgesetzt. Hinweise werden unter 0261/103-26 90 erbeten.