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Kunstpfad im WaldHospizdienst Much eröffnet „Pfad der Erinnerung und der Zuversicht“

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Ein markantes Eisenherz rahmt den Blick auf den Mucher Kirchturm – eine Arbeit der Lebensgemeinschaft Eichhof.

Much – Eine Familie aus vier lebensgroßen Holzskulpturen, zusammengehalten von einem starken Eisenband. Das Kunstwerk von Friedhelm Schlimbach ist eine von zwölf Stationen, die entlang der Strecke von der Fatima-Kapelle in Much bis zum Aussichtspunkt „Blaue Bank“ am Bestattungswald „Waldruhe“ zu finden sind. Entwickelt wurde dieser „Pfad der Erinnerung und der Zuversicht“ vom ambulanten Hospizdienst Much.

Ein starkes Eisenband hält die Familie zusammen,

„Die Kunstwerke sollen dazu beitragen, das eigene Leben als Ganzheit zu verstehen und Vertrauen für den eigenen Weg zu spüren“, sagt Hilla Schlimbach, Koordinatorin beim Hospizdienst. Es sind Skulpturen, aber auch eine Ruhebank und Pflanzen, die den Abschnitten des Lebenswegs eine Form geben. Dafür haben die Künstler leicht zugängliche, aussagekräftige Motive gefunden. Abschied und Veränderungen werden ebenso thematisiert wie Begleitung, Nähe und Unterstützung im Leid. Dabei setzen die Steinmetze Katrin Gräfrath und Bruno Harich auf die Ausdruckskraft ihres Werkstoffs.

Kurze Texte zu den Skulpturen

Einige der stärksten Arbeiten steuert die Lebensgemeinschaft Eichhof bei, darunter ein markantes Eisenherz, durch das man auf den Mucher Kirchturm blickt. Zu den Stationen gehören Tafeln mit kurzen Texten von Hilla Schlimbach.

Der 2007 gegründete ambulante Hospizdienst unterstützt jährlich etwa 40 bis 50 Familien aus Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth bei der Begleitung von sterbenden Angehörigen und hilft bei der Trauerarbeit. Dafür werden die ehrenamtlichen Helfer intensiv geschult.

„Wir orientieren uns konsequent an den Wünschen und Bedürfnissen der Sterbenden. Wir geben ihnen nichts vor, sondern lassen uns auf sie ein“, betont Schlimbach. Eine Botschaft, die auch die Kunstwerke vermitteln.

Als „Weg ins Licht“ sieht Künstler Friedhelm Schlimbach das Sterben.

„Das Thema Tod und Sterben sollte wieder verstärkt in die Gesellschaft gebracht werden“, findet Schlimbach. „Krisen und der Tod gehören zum Leben, sie bieten auch die Chancen, gestärkt daraus hervorzugehen.“ Nach dem Abschied von einem geliebten Menschen bleibe viel zurück: „Die gemeinsam verbrachte Zeit und unsere Erinnerungen tragen wir ja weiter in uns.“

Ehe der Pfad realisiert werden konnte, musste von den Grundstückseigentümern, darunter der Golfclub Burg Overbach und Graf Nesselrode, die Genehmigung zum Aufstellen der Kunstwerke eingeholt werden, gefördert wurde das Vorhaben vom Landesprogramm „NRW Vital“.

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Schon kurz nach der Eröffnung scheint das Konzept gut angenommen zu werden: Die Arbeiten an dem stark frequentierten Waldweg sind nicht nur beliebte Fotomotive, immer wieder halten Spaziergänger hier auch inne – und manch einer kann dabei auch seine Tränen nicht zurückhalten.