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Kirchplatz in MuchHauptausschuss vergibt Auftrag für Umgestaltung

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Kirchplatz_Much_Umgestaltung

Der Kirchplatz in Much wird umgestaltet. 

Much – Der Haupt- und Finanzausschuss hat in seiner letzten Sitzung vor Weihnachten den Generalauftrag für die Umgestaltung des Kirchplatzes vergeben. Das bestätigte der Beigeordnete Karsten Schäfer auf Anfrage. Ende Januar sollen die Bauarbeiten beginnen.

Noch für das Jahr 2021 sollen 570.000 Euro Landeszuschüsse fließen. Insgesamt zahlt das Land Nordrhein-Westfalen 1,25 Millionen Euro, die Gemeinde 400.000 Euro. Anders als irrtümlich berichtet soll bei dem Projekt die Treppe zur Kirchstraße nicht erhalten bleiben.

Seit Oktober liegt im Rathaus der Antrag auf ein Bürgerbegehren zum Thema Kirchplatz vor. Die Initiatoren wollen so den Ratsbeschluss vom Sommer kippen, der für den Platz entgegen einem mit der Bürgerinitiative gefundenen Kompromiss Betonsteinpflaster festlegt.

1120 Unterschriften sind nötig

Die Antragsteller müssen für den Entscheid mindestens 1120 Unterschriften sammeln. Dafür müssten sie zum einen eine Frage stellen, die klar mit Ja oder Nein zu beantworten sei, erklärte Schäfer kurz vor Weihnachten. Zum anderen müsse vorgerechnet werden, wie etwaige Mehrkosten kompensiert werden könnten.

Im Sommer waren 500.000 Euro im Gespräch, die die Gemeinde selbst zahlen müsste. Die entsprechenden Zahlen wollte Schäfer der Initiative noch vor dem Fest zukommen lassen.

Die Unterzeichner des Bürgerbegehrens, Helmut Mraz, Nicole Striegan und Simone Weber, äußerten sich auf Anfrage zum Thema nur schriftlich mit einer von ihnen unterzeichneten Erklärung. Die habe der Sprecher der Bürgerinitiative, Thomas Diez, verfasst, schrieb Helmut Mraz. Ein Gespräch lehnte er ab.

„Die Hauptfläche des Kirchplatzes soll unserer Meinung nach mit Natursteinpflaster, passend zum historischen, denkmalgeschützten Ensemble ausgeführt werden“, teilt die Bürgerinitiative mit. Die entstehenden Mehrkosten könnten demzufolge durch einen Verzicht auf die Umgestaltung des Kirchgartens teilweise aufgefangen werden.

Initiative beklagt Hinhaltetaktik der Verwaltung

„Dadurch könnten auch drei alte Linden gerettet werden und müssten nicht gefällt werden“, heißt es in der Erklärung. Die Initiative beklagt, dass sie seit 26. Oktober auf wichtige Informationen aus dem Rathaus warte, um endlich mit dem Sammeln der Unterschriften beginnen zu können.

Sollte die Bürgerinitiative die erforderlichen 1120 Unterschriften – neun Prozent der wahlberechtigten Mucher – für einen Bürgerentscheid gegen den Ratsbeschluss innerhalb von rund sechs Wochen zusammenbekommen, muss der Gemeinderat entscheiden, ob alles formal richtig gelaufen ist. Dann könnte im Frühjahr eine Abstimmung in den Wahllokalen stattfinden.

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Je nachdem, wie dieser ausgeht, müsste der Auftrag für den Umbau des Kirchplatzes im Hinblick auf den Belag überarbeitet werden. Mit der Vergabe zu warten sei für die Verwaltung keine Option gewesen, erklärte Karsten Schäfer. Das Bürgerbegehren habe keine aufschiebende Wirkung.

Zudem wäre möglicherweise das Fördergeld und damit das komplette Projekt, das Teil eines Gesamtpaketes für den Mucher Ortskern ist, verfallen. Dass das auch nicht in ihrem Sinne sei, betont die Bürgerinitiative: „Wir möchten das Projekt mit dem Bürgerbegehren nicht gefährden, sondern eine zum historischen Charakter passende Gestaltung mit Natursteinpflaster. Alles Weitere liegt nicht in unserer Hand.“