Rund 200.000 Euro ließ sich die Gemeinde die Neugestaltung des OGS-Spielplatzes kosten, der auch allen anderen Kindern offensteht.
GrundschuleNeuer Spielplatz in Much setzt auf Geräte aus Holz
In Zeiten, in denen sich Kinder immer mehr auf minimalistisch ausgestatteten Spielplätzen mit Kunststoff-Geräten auszutoben versuchen, ist es schon ein besonderer Anblick. Wenn man die Klosterstraße in Much hinauffährt, sieht man so etwas wie einen Kletterpark aus Holz. Es handelt sich um den neuen Spielplatz auf dem Hof der offenen Ganztagsschule (OGS) der Grundschule Much, der nun offiziell eingeweiht wurde.
Zur Feier kam der erste Beigeordnete Karsten Schäfer, der den kurzfristig erkrankten Bürgermeister Norbert Büscher vertrat. Schäfer war stolz auf das, was vor der OGS in sechs Monaten Bauzeit entstanden ist. Viele zusammenhängende Kletterelemente, eine Rutsche, ein Trampolin und ein kleines Bolzfeld mit zwei Toren bieten nun die Grundlage für viele energiegeladene Spielerlebnisse der Grundschülerinnen und -schüler. Der Spielplatz ist natürlich auch außerhalb der OGS-Öffnungszeiten für alle Kinder zugänglich.
Kinder wurden im Vorfeld gefragt, welche Spielgeräte sie für den neuen Platz in Much haben möchten
„Es wurde Zeit. Der Altbestand war ja völlig in die Jahre gekommen“, meint Schäfer. Es war seine Partei, die CDU, die 2019 mit einem Antrag den Neubau anschob. Im Februar begannen dann die Bauarbeiten für das Vorhaben, das die Gemeinde insgesamt um die 200.000 Euro gekostet hat. Da es ein Spielplatz von Kindern für Kinder werden sollte, wurden die OGS-Kinder vorab gefragt, was sie denn gerne für Spielgeräte hätten. „Bis auf eine Seilbahn konnten eigentlich alle Wünsche berücksichtigt werden“, berichtet Schäfer. Außerdem gibt es noch ein Beet, wo etwa Himbeer-Sträucher angepflanzt werden. Wenn es so weit ist, können sich die Kinder dann an den dort wachsenden Beeren bedienen.
Für die konzeptionelle Umsetzung zeichnete Architektin Birgit Scharf verantwortlich. Sie bezeichnet den Spielplatz als „Naturerlebnisraum“. Die vielen Kletterelemente und -hindernisse aus Holz sind mit Tauen oder Seilnetzen verbunden. „Die Seile sind beweglich und fördern die motorische Entwicklung“, erläutert Scharf. Vor allem im Angesicht der häufig mangelnden Bewegung bei Kindern sei dies das größte Anliegen der Architektin gewesen. Auch die kognitive Entwicklung profitiere von einer starken Motorik.
Kletterelemente aus Robinie und Holzhäcksel als natürlicher Fallschutz
Das Holz für die Kletterelemente stammt von der Robinie. „Ein sehr schnell wachsendes Holz. Und sehr hart“, sagt Scharf, die auch stolz auf den natürlichen Fallschutz ist. Nichts Synthetisches, sondern Holzhäcksel sollen die Kinder vor Verletzungen bewahren, falls sie vom Klettergerüst stürzen.
Michael Kramer von „Kramer Garten und Ambiente“ hat das Vorhaben mit seiner Firma umgesetzt. „Wir haben so wenig wie möglich abgetragen“, erzählt er, als es um den Abriss des alten Spielplatzes ging. Kramers Ziel war es, die alten Baustoffe so gut es geht beim Neubau wiederzuverwenden.