Schlagzeuger der KlüngelköppStephan Loschelders lebt seit 16 Jahren in Much
Much – „Ja, es wurde ein Traum wahr“, sagt Stephan Loschelders über den Moment, als er vor 13 Jahren der neue und auch der erste Schlagzeuger bei den Klüngelköpp wurde und somit seinem Wunsch, Berufsmusiker zu werden, ein Stück näher kam. Beim Auftritt der Kölner Mundart-Band in Much am vergangenen Sonntag hatte der gebürtige Domstädter Heimspiel. „Es macht Spaß, vor vielen Freunden und Nachbarn zu spielen“, sagt der 50-Jährige.
Vor 16 Jahren war er mit Ehefrau und zwei Kindern von Zündorf in die Heufresser-Gemeinde gezogen. Er fühle sich „sehr wohl hier“ und sei, ebenso wie die Familie, schon längst integriert: „Ich bin Mucher.“ Wenngleich er sich noch keinem Verein anschloss. „Dafür blieb bei 250 Auftritten im Jahr bisher keine Zeit.“
Stephan Loschelders spielte schon als Kind in Bands – Schlagzeugunterricht hat er nie genommen
Schon als Zehnjähriger war Stephan Loschelders der Musik zugetan, spielte in Schülerbands, hatte schon früh Auftritte mit anderen Gleichaltrigen. Er ist Autodidakt, hat keinen Schlagzeugunterricht genommen und sich selbst das komplexe Spiel einverleibt. Als Vorbilder wolle er sie „nicht unbedingt“ bezeichnen, aber viele Anleihen habe er sich bei den Toto-Drummern Jeff Porcaro und Simon Phillips sowie dem Fusion-Jazzer Dave Weckl geholt.
Er spielte in verschiedenen Rock-Pop-Formationen, darunter „Dance Desaster“, eine Top-40-Band, die sich eingängigem und tanzbarem Pop verschrieben hatte. Damals in der Band dabei: Saxofonist Mike Siegmund und Akkordeonist Robert Kowalak, im Jahr 2003 Mitbegründer der Klüngelköpp. Dieser Umstand kam Loschelders zugute, als die Gruppe, die die ersten fünf Jahre ohne Schlagzeuger spielte, einen solchen sucht. „Willst du bei uns einsteigen?“, wurde er eines Tages gefragt. „Da habe ich nicht lange nachgedacht“, erzählt der Mucher, der bis dahin „mit Kölsch-Musik eher weniger am Hut“ hatte.
Er wurde Berufsmusiker, hängte seinen Job als Druck-Medien-Berater an den Nagel. Seine Fertigkeiten in Grafik und medialer Ausgestaltung indes kommen der Band zugute. Der Drummer fertigt Logos und Plakate, gestaltet den Internet-Auftritt der Klüngelköpp.
Der Blick hinter die Kulissen beim Mucher Auftritt auf der Fit-Hotel-Wiese offenbart das familiäre Miteinander der Band, die sich schnell nach oben in den Kreis der Kölner Top-Gruppen gespielt hat. „Ein wichtiger Aspekt“ für Stephan Loschelders. „Der Zusammenhalt ist fantastisch, es wird alles gemeinsam entschieden, wenn es Probleme gibt, werden die angepackt.“
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Mit dieser Einstellung gehen die Klüngelköpp auch den herben Rückschlag jüngst beim Juni-Starkregen an. Der hatte den Proberaum in Rath-Heumar fast deckenhoch überflutet und das komplette Equipment vernichtet. „Jammern nützt nichts, und es ist uns bewusst, dass es anderen viel schlimmer geht“, betont Stephan Loschelders.
Sein Leben als Musiker fülle ihn „ohne Wenn und Aber aus“, auch wenn es Corona ihm und der Familie nicht leicht machte. Seine Frau Corinna („Ich bin stolz auf meinen Musiker“) begleitet ihn zu vielen Konzerten und steht voll hinter ihm. „Etwas schwerer wird es im Karneval, wo er sehr viel unterwegs ist“, räumt sie ein, „aber das haben wir in der Vergangenheit immer gut hinbekommen“.