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„Perfekt verpasst“Buchhandlung in Neunkirchen wird Drehort der neuen Serie mit Anke Engelke

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Frauen stehen in einer weihnachtlich dekorierten Buchhandlung.

Inhaberin Paulina Löffelholz und ihre Mitarbeiterin Eva Haury in der Neunkirchener Buchhandlung Löffelholz.

Die Buchhandlung Löffelholz in Neunkirchen-Seelscheid war einer der zentralen Drehorte für die Serie mit Anke Engelke und Bastian Pastewka.

Seit August wird die Comedy-Serie „Perfekt verpasst“ bei Amazon Prime ausgestrahlt. An Neunkirchen ging der Dreh nicht unbemerkt vorbei: Die gemütliche Buchhandlung Löffelholz verwandelte sich in die „Leselampe“, die Anke Engelke aka Maria Lampe gehört und in Marburg steht. Die echte Eigentümerin Paulina Löffelholz erzählt: „Vor allem sind unsere Stammkund*innen sehr stolz. Ich meine, das haben hier auch wirklich alle mitbekommen, hier war ja für eine Woche der halbe Ort lahmgelegt.“

Die Neunkirchener Hauptstraße sei mit zahlreichen LKW zugeparkt gewesen, am Marktplatz habe die Crew eine kleine Containerlandschaft aufgebaut. Vor der Buchhandlung wurden Stellwände aufgebaut, die die Kulisse Marburgs zeigten, damit man diese als Spiegelung in den Fenstern der Buchhandlung sehen würde.

Fachwerkhaus in Marburger Oberstadt eingefügt

Ein verrücktes Gefühl, ihre eigene Buchhandlung später in die Oberstadt Marburgs eingefügt zu sehen, sagt Paulina Löffelholz: „Wir waren letztens anlässlich einer Lesung mit unserem Team in Marburg und haben uns dann genau den Ort angeschaut, wo in der Serie unsere Buchhandlung steht. In Wirklichkeit steht da ein super hohes, nicht wirklich schönes Haus. Schon echt faszinierend, was mit Film so möglich ist.“

Zwei Frauen stehen im Eingang eines Fachwerkhauses.

Die Buchhandlung Löffelholz in Neunkirchen füllt ein malerisches Fachwerkhaus, das sich für die Serie „Perfekt verpasst“ leicht in die Marburger Oberstadt einfügen ließ.

Paulina Löffelholz bekam nur ungefähr zwei Wochen vor Drehbeginn einen Anruf von der Produktionsfirma Bild&Ton Fabrik, die ihren Sitz in Köln hat. Da nach einer Buchhandlung in einem Fachwerkhaus gesucht wurde, sei man schnell auf sie gekommen. Nach einem Anruf und Löffelholz‘ Zustimmung habe man vereinbart, zur Besichtigung vorbeizukommen: „Ich dachte, da kommen vielleicht so zwei Leute, und dann kam hier ein Reisebus mit 30 Leuten in den laufenden Betrieb rein, und alle hatten so ihre Aufgaben wonach sie schauten – Starkstromanschluss, Wassernutzung oder exakte Maße der Räumlichkeiten. Da geht es um viele Details, die man gar nicht so auf dem Schirm hat“.

Hier war für eine Woche der halbe Ort lahmgelegt.
Paulina Löffelholz

Dass im Drehplan die Woche vor Ostern vorgesehen war, war für Löffelholz zuerst schwierig, da das eine der umsatzstärksten Wochen des Jahres wäre – man habe sich dann aber auf eine Ausgleichzahlung geeinigt. Für den Dreh wurde das „Buchhandlung Löffelholz“ Schild vor dem Laden überklebt mit dem Schild „Leselampe“, Regalbeschriftungen geändert, Möbel umgestellt und Bücher wegen der Bildrechte gegen alte Taschenbücher ausgetauscht.

Eine Frau hockt mit verschränkten Armen neben einem Plakat, auf dem eine Frau mit ebenfalls verschränkten Armen zu sehen ist, die eine Augenklappe trägt. Ein Buch mit dem Titel „der doppelte Bischof“ ist neben ihr abgebildet.

Paulina Löffelholz neben einer verbliebenen Requisite - Einem Plakat zu einer Lesung der Krimi-Autorin Johanna Augustin (gespielt von Henny Reents).

Die Buchhandlung, wie sie vorher aussah, wurde vom Drehteam und den Mitarbeitenden der Buchhandlung akribisch festgehalten, am Ende stand jedes Buch wieder an seinem alten Platz. Löffelholz ist fasziniert von den Details, die für den Umbau beachtet wurden: „Sogar in unserem Büro hinter der Kasse, wo gar nicht gefilmt wurde, hat das Team Zettel und Notizen an unserem Whiteboard gegen welche ausgetauscht, die in die Serie gepasst haben – um es Anke Engelke zu erleichtern, in der Rolle zu bleiben.“Allgemein habe es sie fasziniert, zu sehen, wie konzentriert die Schauspielerinnen und Schauspieler arbeiten. Aus diesem Grund sollten Löffelholz und ihre Kollegen diese auch nicht ansprechen, um sie nicht in ihrem Fokus auf die zu spielende Rolle zu stören.

Es war dem Team total wichtig, das in einer echten Buchhandlung zu drehen, weil das atmosphärisch was ganz anderes ist.
Paulina Löffelholz

„Die hätten ja auch im Studio eine Kulisse bauen können, aber es war dem Team total wichtig, das in einer echten Buchhandlung zu drehen, weil das atmosphärisch was ganz anderes ist“, sagt Löffelholz. Bezüglich Requisiten und dem Aufbau des Drehs habe das Filmteam sie als „echte“ Buchhändlerin auch häufig nach ihrer Meinung gefragt.

Als Beispiel zeigt sie eine Rolle mit Stickern mit dem Logo ihrer Buchhandlung, die Löffelholz beispielsweise auf Geschenke klebt. Es gibt sie jetzt auch mit der Aufschrift „Leselampe“. Auch Paulina Löffelholz selbst ist in der finalen Serie kurz zu sehen: gemeinsam mit ein paar Freunden und Mitarbeitenden saß sie als Komparsin im Publikum einer Lesung.