Der nachhaltige Bau wird von Schule, VHS, Musikschule und Vereinen genutzt.
Selbstlernzentrum5,7 Millionen teures Gebäude in Neunkirchen-Seelscheid eingeweiht
„Das ist ja schöner hier als im Bundeskanzleramt“, witzelte der Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann (SPD), als er das frisch gebaute Selbstlernzentrum in Neunkirchen bei der Einweihungsfeier betrat. Er war einer von vielen Ehrengäste wie seine Berliner Kollegin Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU) oder auch Landtagsabgeordnete Björn Franken (CDU).
Architekt Christian Huppertz brachte es auf den Punkt: „Wir haben einen Ort des Lernens geschaffen, der Inspiration und Kreativität fördert.“ Jeder Winkel des Gebäudes sei mit Bedacht gestaltet. Von den weitläufigen Klassenzimmern hin bis zu gemütlichen Ecken für Gruppenarbeit und Diskussionen. Jeder Raum sei so konzipiert, die Neugier der Schülerinnen und Schüler weckt und ihr Streben nach Wissen und Kreativität beflügelt.
Selbstlernzentrum in Neunkirchen-Seelscheid wurde mit rund 3,7 Millionen Euro gefördert
Das knapp 5,7 Millionen Euro teure Selbstlernzentrum ist mit rund 3,67 Millionen Euro Fördergeldern realisiert worden und überhaupt das erste geförderte Hochbauprojekt der Gemeinde. Bürgermeisterin Nicole Berka sprach in ihrer Rede von einem Kraftakt innerhalb des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) und nach den ersten Ideen 2017 sei es ein langer Weg für ein solch großes Bauprojekt.
„Ohne die finanzielle Unterstützung aus Bund und Land wäre uns das in der Form nicht möglich geworden“, sagte Berka und dankte auch den Mitarbeitern der Verwaltung und des Baubetriebshofs, die rund um das Gebäude im Außengelände über 1900 Arbeitsstunden investiert habe. „Ihr habt wunderbare Arbeit geleistet“, sagte sie.
Das Selbstlernzentrum wird zu 15 Prozent schulisch und zu 85 Prozent für außerschulische Zwecke genutzt. Ganz besonders freut sich die Gesamtschule über den zusätzlichen Platz, weil sie nach Einführung der Oberstufe vor einigen Jahren aus allen Nähten platzt. Aber auch die Volkshochschule, Musikschule und Vereine sollen die neuen Räumlichkeiten nutzen.
Das zweigeschossige Gebäude wird zu 85 Prozent außerschulisch genutzt
Da es aber für eine reine Schulerweiterung keine Fördergelder gegeben hätte, entstand durch die pädagogische Schulentwicklungsplanung die Idee des Selbstlernzentrums. Durch die Anmeldung außerschulischer Zwecke konnte man die Fördertöpfe ausschöpfen.
Das Mehrzweckgebäude erhöht die Attraktivität des Quartiers, ist multifunktional, öffentlich und nachhaltig. Das Planungsbüro Pfeffer aus Köln hat das zweigeschossige Gebäude nach neusten Standards konzipiert. Es ist behindertengerecht, hat eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, ist mit einer Luft-Wärmepumpe ausgestattet und die Gebäudehülle ist mit horizontalen Holzlamellen verkleidet.
„Das Gebäude ist in Hybridbauweise geplant und Betonkonstruktionen wurden minimiert“, sagte Architekt Huppertz. Mit Blick auf eine positive CO2-Bilanz seien sämtliche Materialien bewusst ausgesucht worden. „Wir haben auch an die ästhetische Dimension. Die Architektur eines Gebäudes kann die Stimmung der Menschen beeinflussen.“