Ein 62 Jahre alter Fahrer eines Gespanns hatte sich am Dienstagabend nach der Auslieferung von Fenstern auf den Höhen bei Honscheid verfahren.
Aufwendige BergungZugmaschine mit Anhänger strandet in Ruppichteroth auf einem Feldweg
Einer der Zwillingsreifen hatte schon den Kontakt zum Boden verloren. Der Transporter war am Dienstagnachmittag, 10. Oktober, in den Grünstreifen der kleinen Straße Neuenhof in Ruppichteroth gerutscht und stand in Schräglage im Straßengraben. Er drohte umzukippen. Kurz nach 17 Uhr wurde der Löschzug Winterscheid der Freiwilligen Feuerwehr gerufen. Es war für die Einsatzkräfte der Beginn eines Einsatzes, der bis zum späten Abend andauerte.
Der 62 Jahre alte Fahrer des Gespanns hatte Fenster nach Fußhollen ausgeliefert. Nachdem er seine Ladung zum neuen Besitzer gebracht hatte, machte er sich auf den Heimweg nach Ostfriesland. Nach einem Tipp sollte er zweimal rechts abbiegen, um über Litterscheid zurück ins Derenbachtal zu kommen.
Der Fahrer des Lkw hatte sich offensichtlich verirrt
Doch an der zweiten Kreuzung lenkte er nach links und kam so nach Honscheid. Dort wollte er drehen. An der einzigen Stelle, an der das nach seinem Ermessen möglich war, hing allerdings die Telefonleitung so tief herunter, dass er mit seinem Gefährt nicht hätte passieren können. Er fuhr weiter, vermutlich hatte er die Absicht, ins Siegtal zu gelangen. Doch die Straßen hinter Honscheid werden immer schmaler.
Vor der Schranke am Weg, der zur Stachelhardt führt, bog der Lkw-Fahrer nach rechts ab in die Zufahrt nach Neuenhof. Tatsächlich rollte er durch bis in den Weiler, dort aber endet die Straße und geht in einen Wanderweg über, der nicht befahrbar ist. Also begann der 62-Jährige, zurückzusetzen. Der Fahrweg ist schmal, viel Platz zum Rangieren blieb dem Mann nicht.
Er schaffte es aus dem Ort heraus, aber nicht weiter: Zunächst kam er nach links mit dem Anhänger in den weichen Untergrund, kurz darauf rutschte die Zugmaschine nach rechts in den Graben. Der Fahrer des Lkw mit Anhänger versuchte noch, gegenzulenken und sich selbst aus der Schräglage zu manövrieren. Allerdings scheiterte er und stoppte seine Bemühungen, um sein Gespann nicht doch noch umzuwerfen.
Der Löschzug Winterscheid rückte aus. Zunächst sicherten die Einsatzkräfte den Transporter mit einem Greifzug gegen weiteres Abrutschen. Einsatzleiter Benjamin Schneider, der später durch seinen Vater, Wehrleiter Ralf Schneider, ersetzt wurde, ließ dann den allradgetriebenen Rüstwagen auf eine Weide fahren. Ein zweites Stahlseil wurde an die Winde angeschlagen.
Die Suche nach einem Bergeunternehmen gestaltete sich zunächst schwierig. Schließlich sagte eine Kölner Firma zu, die aber erst nach einer Kostenzusage durch den Betrieb des Fahrers tätig wurde. Sie rückte mit einem 48-Tonner-Bergefahrzeug an. In einer ersten Einschätzung hieß es, dass das bis zum frühen Morgen dauern könne.
Stück für Stück wurde das havarierte Gespann wieder auf die Fahrbahn gezogen. Das Feuerwehrfahrzeug sicherte es vorn mit dem Greifzug gegen Abrutschen. Die Wehrleute ließen langsam die Stahlseile kommen. Gegen 22 Uhr standen alle Räder wieder auf Asphalt. Es dauerte aber noch geraume Zeit, bis der 62-Jährige rückwärts aus dem Neuenhof herausrangiert hatte. Um 23 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr schließlich beendet.