AboAbonnieren

Projekt in BlankenbergUmstrittener „Zukunftsort“ ist Favorit im Regionale-Wettbewerb

Lesezeit 3 Minuten

Der zentrale Baustein: Kultur- und Heimathaus Stadt Blankenberg im Entwurf.

Rhein-Sieg-Kreis – Das Projekt „Geschichtslandschaft und Zukunftsort“ Stadt Blankenberg steht bei der Regionale 2025 weit oben auf der Liste. Der Lenkungsausschuss hat ihm am Montag den A-Status verliehen. Damit können Millionenzuschüsse fließen. Allerdings gibt es in Hennef Streit um den zentralen Baustein, das Kultur- und Heimathaus.

Hochgestuft wurden am Montag auch weitere Projekte im Kreis. Der Dorfladen in Windeck-Leuscheid, das „Coworking Innovation Lab“ in Hennef, die Nachnutzung des Altbaus am Antoniuskolleg in Neunkirchen und die „Gesundheitslandschaft südöstliches Bergisches Rheinland“ bekamen den C-Stempel.

Entwicklung der Lebens- und Freizeitqualität in Hennef

In Stadt Blankenberg soll als Regionale-Projekt der Charakter des Hennefer Ortsteils mit seinem historischen Kern erhalten und gleichzeitig die Lebens- und Freizeitqualität für Bewohner und Touristen weiterentwickelt werden. Mit der Regionale 2025 soll über Zuschüsse in Stadt Blankenberg ein multifunktionales Zentrum ebenso entstehen wie ein erweitertes Park-and-Ride-Angebot sowie Elektrobus-Linien zum S-Bahnhof im Tal unterhalb des Ortes. Mit dem Geld, das als Konsequenz des A-Status fließt, soll auch die Stadtmauer saniert werden.

Während das Regionale-Team in Bergisch Gladbach um deren Geschäftsführer Reimar Molitor und auch der Lenkungsausschuss vom Erfolg des Projektes „Geschichtslandschaft und Zukunftsort“ Stadt Blankenberg überzeugt sind und Landes-, Bundes- und EU-Mittel nun fließen können, ist vor allem das zentrale Vorhaben Kultur- und Heimathaus in Hennef selbst umstritten.

Kritik am Kultur- und Heimathaus

Die Grünen hatten Bürgermeisterkandidat Mario Dahm bei der Stichwahl unterstützt, weil sie davon ausgingen, dass dessen SPD den Neubau ablehnen werde. Dass das Kultur- und Heimathaus nicht gebaut werde, hätten er und seine Partei bislang nie gesagt, sagte Dahm gestern auf Nachfrage dieser Zeitung. „Vielleicht ist das so rübergekommen“, räumte er ein.

Fakt sei aber, dass die SPD das gesamte Projekt noch einmal kritisch hinterfragen wolle. Deshalb werde in der Sitzung des Stadtrates am 21. Dezember ein Projektbeirat gegründet, der alles noch einmal „hoch und runter diskutieren“ und anschließend dem Rat zur Entscheidung vorlegen werde. „Wir nehmen uns die Zeit, um alles noch einmal genau anzusehen.“

Entstehung eines neuen Dorfladens in Leuscheid

Mit dem zweiten Hennefer Projekt, „Innovation Hub“, soll „ein Netzwerk aus regionalen Unternehmen, Forschung und Lehre sowie lokaler Interessensvertretungen der Kreise Oberberg, Rhein-Berg und Rhein-Sieg am Standort in Gummersbach“ geschaffen werden. Eine Plattform soll entstehen „für methodische und technische Innovation, die konkrete Impulse und Innovationsbedarfe aus der regionalen Wirtschaft berücksichtigt“.

Ein Dorfladen in den ehemaligen Räumen der Volksbank soll die Grundversorgung der Leuscheider sichern und das Dorfleben neu beleben. Jürgen Gansauer ist einer der Initiatoren.

Ein Zentrum für die Leuscheider soll ab Herbst 2021 der neue Dorfladen sein. Wieder Lebensmittel für den täglichen Bedarf, aber auch Gelegenheiten zur Begegnung, zu gemeinsamen Aktivitäten soll das Zentrum in der ehemaligen Raiffeisenbank bieten. Im Evangelischen Gemeindehaus werde in der kommenden Woche die Genossenschaft gegründet, die das Projekt tragen solle, berichtete der Leuscheider Jürgen Gansauer.

Planung eines Gesundheitszentrums in Schladern

50 potenzielle Genossen stünden bereits auf der Liste. 30 von ihnen dürften coronabedingt an der Gründungsversammlung teilnehmen. Mit Zuschüssen rechnet er ab dem Frühjahr, mit der Eröffnung nach Umbauarbeiten im Herbst 2021.

Das könnte Sie auch interessieren:

An der Oberen Sieg soll mit der Regionale die „Gesundheitslandschaft südöstliches Rheinland“ entstehen. Das Projekt – jetzt ebenfalls im C-Status – greift die lange Tradition der Erholung dort und im Oberbergischen auf. Konkreter Baustein könnten die Pläne des TuS Schladern werden, der ein Gesundheitszentrum auch für Touristen in Schladern plant.

Die Nachnutzung des Altbaus am Antoniuskolleg ist als Projekt im C-Status angekommen.

Ebenfalls als vielversprechend haben die Regionale-Lenker die Pläne eingestuft, die derzeit für die neue Nutzung des Altbaus am Antonius-Kolleg in Neunkirchen entstehen. Eine Machbarkeitsstudie und erste Umbauvarianten seien aussichtsreich, hieß es.